D600 mit Backfocus bei Kunstlicht

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Moderator: donholg

Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Ah, deshalb gibt es hier so wenig Schachfotos. Man lernt nie aus.

Ich habe leider keinen Konversionsfilter mehr. Ich habe einen zartblauen Gelatinefilter aus einem uralten Filtersatz einer Novoflex-Balgensonnenblende vor das Objektiv gehalten. Der Fokus ändert sich, aber noch nicht genug. Immerhin scheint es ein Weg zu sein, einfach die störenden Farben zu dämpfen.

Grüße
Andreas

donholg
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Beitrag von donholg »

Sofern man im Sucher noch genug erkennen kann, könnte das ein Weg sein, aber die Liveview-Lösung scheint mir praktischer zu sein.
Anderereits verwackelt man mit der Kamera direkt am Kopf deutlich weniger, als am ausgestreckten Arm.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Es ist auch noch die Frage, wie viel Licht hinter dem Filter noch übrig bleibt und ob man dann nicht besser einfach abblendet. Um das zu sehen brauche ich allerdings erst den Filter.

Grüße
Andreas

donholg
Moderator
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Beitrag von donholg »

Bliebe jetzt noch zu prüfen, ob das nur bei den mittleren Kreuzsensoren auftritt.
Möglicherweise sind die "einfachen" AF Fokusmessfleder nicht davon betroffen?
Ich habe bei meinem Test immer das mittlere AF-Feld gewählt.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Das wäre schon ein Wunder, wenn sich die Zeilensensoren da anders verhielten. Sowohl die Optik als auch die Sensortechnologie sind gleich, und darin steckt das Problem.

Grüße
Andreas

Jan_N
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Beitrag von Jan_N »

Hallo Forum, sehr interessanter Thread - und ich hatte schon gedacht, ich sei belämmert...

Das Verhalten der D800, bei sehr warmem Licht in einen deutlichen Frontfokus abzudriften, hat mich im Urlaub auch an meinem fotografischen Verstand zweifeln lassen. Ich habe ein AF-S 1.4/85, das bei Tageslicht eine recht starke Feinabstimmungskorrektur von -14 benötigt. Sicherlich ist das nicht ideal, und ich wollte das Objektiv eigentlich auch schon mal einschicken, aber es funktioniert ja so und der AF ist auf den Punkt...

Bei dunklem Glühlampen-Kunstlicht (Konzerten) lag dann der AF schon öfter mal daneben, das hab ich aber auf die grenzwertig dunkle Beleuchtung und den Grenzbereich des AF-Moduls geschoben und dem ganzen keine größere Bedeutung beigemessen.

Auf Gomera wollte ich mit dem 85er dann Feuerspieler mit Offenblende fotografieren, und dabei lag der Fokus ständig deutlich zu weit vorne. Beleuchtung der Menschen nachts nur durch die Fackeln, aber nicht abartig dunkel, bei etwa ISO 500-1000 und Offenblende 1.4 kam man auf Zeiten von 1/100 bis 1/160, also durchaus OK. Es war aber zu dunkel und zu schnell bewegt für MF bzw Vorfokussieren per Liveview, nur war bei der schnellen Bildkontrolle am Kamermonitor schon immer eine Fehlfokus-Unschärfe zu sehen, und ich war ratlos. Am nächsten Tag bei Sonnenlicht den Fokus überprüft - saß natürlich 1a.

Einen Tag später hab ich dann einfach mal in derselben Situation ohne AF-Feinkorrektur fotografiert, das war OK, aber immer noch nicht gut. Wahrscheinlich hätte ich da noch in den positiven Bereich der Korrekturen gehen können, hab ich aber irgendwie ausgeschlossen, weil der AF ja "eigentlich" gut funktioniert.

Also muss man tatsächlich, um mit lichtstarken Objektiven einigermaßen scharfe Bilder machen zu können, auch ein Bauchgefühl für die Lichtsituation und dafür passende AF-Korrekturen entwickeln. Danke für die Bestätigung meiner Beobachtungen bzw. die vielen Erklärungen und Tests auf den letzten Seiten...!

Schönen Sonntag,
Jan

Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Klenkes hat geschrieben:IMHO muß das funktionieren. Sollte das ein generelles Problem sein, hätte es in all den Jahren auch einer entdecken müssen. "Wir" sind ja keine besonderen Helden...
Insbesondere die letzte Aussage möchte ich so nicht stehen lassen. ;)

Es gab durchaus in deutschen Foren und dpreview Berichte über dieses Problem, die aber meistens sehr kontrovers verliefen und zu keinem Ergebnis führten. Das ist auch insofern nachvollziehbar, dass der Grad der Fehlfokussierung bei Kunstlicht wohl sehr stark vom Objektivtyp und dem verwendeten Leuchtmittel mit seinem individuellen Spektrum abhängt. Bei den ersten derartigen Berichten war ich auch noch sicher, dies Problem nicht zu haben.

Genau das macht es aber auch schwer, die jeweils richtige AF-Feinabstimmung zu finden. Ich hatte erst angenommen, dass man auf der sicheren Seite wäre, solange der Weißabgleich noch voll ausgleicht (ab einer bestimmten Farbtemperatur regelt er nicht mehr vollständig nach und Weiß wird wärmer). Das hat sich aber im Versuch nicht bestätigt.

Liveview ist da wohl tatsächlich der einzige wirklich sichere Weg, oder man verifiziert den gewählten AF-Feinabstimmungswert mit ein paar Testaufnahmen.

Grüße
Andreas

Klenkes

Beitrag von Klenkes »

Ich habe derzeit keine vernünftige Meinung zu dem Thema...genau wie Holger hatte ich in meinem Versuchsaufbau IKEA Energiesparbirnen mit drin, die sind saugünstig und gerade von denen hätte ich Reproduzierbarkeit (wg. miesen Spektrums) erwartet :!: Aber auch die anderen Leuchtmittel von Glühbirne bis LED zeigten bei mir die Abweichungen im Fokus nicht.

Ich frage mich nun (nicht mehr), warum :???: Dass ich ausgerechnet nur Leuchtmittel mit perfekten Spektrum gegriffen habe mag ich nicht glauben. Und da mir in mehr als 10 Jahren Nutzung digitaler DSLRs so eine Abweichung noch nie unter gekommen ist, staune ich. Das wäre mir sicher schon mal aufgefallen, da ich in den ersten Jahren hauptsächlich zur Pixelpeeperei fotografiert und alles zerlegt/zerredet und kaputt diskutiert hab :bgrin:

Ich bin froh, kein Problem zu bemerken, es interessiert mich aber, warum das so ist. Irgendwann am Wochenende werde ich es wohl nochmal probieren. Mein Verdacht geht aber doch in Richtung Kamerahardware. Zu den Objektiven: Ich habe mal einen Beitrag gelesen oder gesehen, dass Nikon einen ziemlichen Aufwand betreibt, dass alle Optiken immer die selbe Farbwiedergabe habe, jedes Nikkor ist angeblich diesbezüglich gleich abgestimmt. Von daher glaube ich nicht daran, dass es vom Objektiv abhängt :!: Wenn die selbe Farbwiedergabe Ziel ist, muß auch jede Lichtart, jedes Spektrum gleich erfasst werden...

Oder an der Story war nix dran :hmm:

Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Dass an der Story nix dran war, glaube ich nicht. Die Farbabstimmungen der Objektive passen doch recht gut zueinander, jedenfalls bei denen, die ich habe.

Hier kommen aber viele andere Faktoren mit ins Spiel: Brennweite, telezentrische Bauweise oder nicht, Farblängs- und Querfehler und sicherlich noch einige mehr, die mir jetzt nicht einfallen.

Möglicherweise wurden ja auch - um uns endgültig zu verwirren - verschiedene Varianten von AF-Modulen mit unterschiedlichen Strahlenteilern verbaut.

Wie auch immer, laut Nikon sind solche Abweichungen nicht zu verhindern, Einschicken bringt also nix. Wenn man sich mal ein S&R-Manual ansieht (das der D300 kann man irgendwo herunterladen), dann gibt es keine Einstellungen, an denen man noch drehen könnte, wenn der AF bei Tageslicht passt.

Hast du Zugriff auf ein 1,8/28? Wenn das an deiner Kamera funktioniert, dann höre ich endgültig auf das Thema zu verstehen.

Grüße
Andreas

Klenkes

Beitrag von Klenkes »

Andreas H hat geschrieben: Hast du Zugriff auf ein 1,8/28? Wenn das an deiner Kamera funktioniert, dann höre ich endgültig auf das Thema zu verstehen.
Noch (?) nicht, ich hab lange auf das 35/1,8 gewartet und das wollte ich mir gerne mal gemeinsam mit dem 28er ausleihen und mich für eins der beiden dann entscheiden. Beim 28 zuckte mir schön öfters der Zeigefinger über dem KAUF-Button :oops:

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