Wir haben nun die Brosinnadel und den Stativbaum erstmal ausfotografiert. Die Location ist "gegessen", das nächste Bild lohnt vielleicht im Herbstnebel, und dann aber wohl auch nur mit Stativbaum.
Wie im Stativbaum-Thread schon angedeutet sind wir abends nach einem Regenschauer die Zwillingsstiege hoch. Das sind Eisen im Fels, immer so ca. 10 Meter hoch, dann kommt ein Absatz, und wieder Eisen. Der Nordmann (Blümchen) hat sich auch ganz tapfer geschlagen. Die Höhenangst haben wir Ihm ausgetrieben, jetzt äussert er sogar Ambitionen mal eine leichte Route unter fachkundiger Anleitung zu klettern. Wenn das so weiter geht baut er sich oben zu Hause auf dem platten Land das Elbtal nach und setzt sich ein paar künstliche Felsen hin!
Oben angekommen zeigte sich das Tal mit Nebel, und die Sonne grüsse noch ein letztes Mal...
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Und da ergab es sich das der Herr Nordmann neuerdings mit Wanderrucksack herumspaziert und an der Aussicht (wo es meist eh schon eng ist) seine Objektivsammlung in Köchern auspackt. Also um es genau zu sagen: in dem Wanderrucksack ist ein roter Stoffbeutel, in diesem Stoffbeutel die Objektive und die Kamera. Man läuft, modisch korrekt, mit diesem roten Stoffbeutel zur Aussicht und lässt den dann dort stehen. Das ist der Untergang der Kultur des Abendlandes! Sittenverfall überall!
Unsereins schwört ja auf den Fotorucksack: Rücken-Seite auf den Fels, aufgeklappt, alles fertig. Kommt man mal aus Versehen mit dem Fuss dran dann bewegt er sich 3 Millimeter (manchmal auch 4) und gut ist. Kommt man dagegen an einen dieser wohl drappierten Objektivköcher dann kippt dieser um und man sieht das darin befindlich Tokina losrollen.
Und denkt sich: schei**benkleister.
Und denkt sich: gleich bleibt es liegen.
Und denkt sich: wenn ich jetzt meinen Fuss hebe und versuche es zu stoppen falle ich runter. Aber es bleibt ja gleich liegen.
Aber es rollt weiter.
Und denkt sich: ok kein Problem da unten ist Heidekraut und ne Birke da bleibt es liegen.
Raschel. Weg es ist es.
Und denkt sich: ok dann liegt es jetzt tief, da brauchen wir jetzt ein Seil um es zu holen.
Stille.
Klonk.
Schei**e es ist runter gefallen.
Stille.
Stille.
Schepper.
Schei**e es hat an der 50:50 Chance beim Ausstieg zur Häntzschelstiege den Weg nach unten genommen. Nicht den Stein wo es liegen bleiben kann, nein 15 Meter freier Fall. Ok das waren jetzt 30-40 Höhenmeter insgesamt. Machs gut liebes Tokina, Du warst immer so scharf!
Was bleibt einem dann noch, natürlich man begiesst es und beendet den Abend mit einem Bild (45 min nach Sonnenuntergang) (bei Canon hat man ja noch alle Objektive).
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Am nächsten Morgen, der Wecker sollte kurz nach vier klingeln, die Nacht war kurz. Erst wurde Björn von irgendwelchen Brummkäfern belästigt welche das Gras neben seinem Schlafsack als Startplatz nutzen, dann hat sich der Siebenschläfer seinen Anteil geholt (2 Handvoll Pistazien die anscheinend nicht gut genug gesichert waren) und dabei schön geraschelt, und als dann endlich Ruhe war schreckte der Nordmann alle paar Minuten hoch und meinte: "Mann, der Nebel kommt schon wieder höher, ich sehe das nächste Dorf schon fast nicht mehr". Das sind die Momente da will man einfach nur schlafen. Nordmann, ich bin müde, es ist 22:30, der Wecker klingelt um 04:00, morgen ist Mittwoch und ich muss arbeiten


Die gute Nachricht vornweg: wir sind nicht im Nebel ertrunken...
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Und nochmal drei Impressionen von der Nadel: vor Sonnenaufgang, im Nebel, nach Sonnenaufgang.
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Last not least nochmal der Blick in den Zschand, an der Stativkiefer vorbei, heute mal mit Nebel:
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Und für alle die so tapfer durchgehalten haben noch ein Bonusbild von Förster (li) und Barbarine (re). Aufgenommen mit Siggi, dem Pauschaltouristen (Nickname in der FC), leider ohne Björn, der war an dem Wochenende mal wieder in der Heimat

TP_Babsi_Mammatuswolken
Was bleibt: der Nordmann hat ein neues Tokina sponsored by Canon (mit Nikon-Anschluss versteht sich) und die Berggötter sind durch die Opferung des Tokina auch wieder milde gestimmt. Wir hoffen das die mit Nikon-Geraffel was anfangen können.
P.S.: Das Tokina wurde am nächsten Tag geborgen, es lag am Einstieg zur Stiege.