Duell 18-200 gegen 70-200

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

Welches Objektiv ist das 18-200

Objektiv 1
21
36%
Objektiv 2
37
64%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 58

Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

CP-PILOT hat geschrieben:Demnach müsste es jetzt ganz viele gebrauchte 70-200er hier im Forum geben. Dem wird aber nicht so sein!
Shit! Aber der Plan war doch gut, oder nicht?

Ich sehe es so daß bei mittleren Blenden der Leistungsunterschied zwischen dem 18-200 und Top-Objektiven erstaunlich gering ist. Wenn man also weiß was man tut und auf die Schwachstellen dieses Objektivs achtet (und die sollte man nicht unterschätzen), dann kann man damit Bilder bekommen, die von denen teurerer Objektive nur schwer zu unterscheiden sind. Damit ist es als unauffälliges Immerdrauf gut geeignet. Ideal ist das Objektiv dann, wenn der dokumentarische Aspekt gegenüber dem gestalterischen überwiegt.

Grüße
Andreas
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donholg
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Beitrag von donholg »

Die Linse verleitet zum hastigen Knipsen, weil man sofort nahezu jede Brennweite zur Verfügung hat.
Ich muss mich mit dem Teil immer zum langsamen Fotografieren zwingen.
Die optischen Leistungen lassen sicher gestalterische Fotografie zu, auch wenn Offenblendenbilder ab 150mm mittig und mit ausreichend Abstand zum Hintergrund ausgerichtet sein sollten, wenn man etwas freistellen möchte.
Der Unschärfebereich ist sonst (v.a. wenn der Hintergrund strukturiert ist) richtig häßlich.
Für Erbsenzähler gibt es ja noch PTLens zur Entzerrung und Devignettierung (Heißt das so?).
Eins meiner stimmungsvollsten Bilder ist damit geglückt.
Ohne die Linse hätte ich dies Bild nicht gemacht, auf 2000ern schleppt man so wenig wie möglich mit sich herum.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."
mescamesh
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Beitrag von mescamesh »

Hallo,

ich halte das Motiv für nicht so gut geeignet (hätte ich ein 70-200VR würde ich es nicht unbedingt auf einen Supermarkt mit Gestrüpp davor halten :) )
Ich habe mir in letzter Zeit viele Gedanken gemacht warum man mal so mir nichts dir nichts 800 Euro für ein 85/1.4 hinlegt oder für Profizooms noch ne Stange mehr. Ja, sicher kann man mit dem 18-200 meisterhafte Photos machen, trotzdem würde ich bei knappen Budget anders investieren und auf den VR und den enormen Brennweitenbereich verzichten. Warum? Gute Photographie hat meiner Meinung nach sehr viel mit Leidenschaft zu tun und da ist oft das Beste eben gerade gut genug! Nein, das Argument kein Geld zählt nicht unbedingt, wer sich ein bißchen Mühe gibt kann auch mit ein paar günstigen ebay-Sahnestückchen arbeiten! Nix für ungut, aber ich frage mich schon seit langem warum 95% der Aufnahmen, die ich gut finde doch nicht mit Linsen wie dem 18-200 gemacht wurden (auch wenn es in dem einen oder anderem Fall vielleicht sogar ohne Aufwand möglich wäre, s. oben/donholgs photo)!
gruß, stevie


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Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

mescamesh hat geschrieben:ich halte das Motiv für nicht so gut geeignet (hätte ich ein 70-200VR würde ich es nicht unbedingt auf einen Supermarkt mit Gestrüpp davor halten :) )
Was ist dagegen einzuwenden? Es sind unterschiedlich feine Strukturen mit unterschiedlichen Kontrasten da. Wir hätten natürlich auch ein "schönes" Motiv suchen und anschließend die Bilder fachgerecht nachbearbeiten können, nur was hätte man daraus noch sehen können?
mescamesh hat geschrieben:Gute Photographie hat meiner Meinung nach sehr viel mit Leidenschaft zu tun und da ist oft das Beste eben gerade gut genug! Nein, das Argument kein Geld zählt nicht unbedingt, wer sich ein bißchen Mühe gibt kann auch mit ein paar günstigen ebay-Sahnestückchen arbeiten!
Wenn ein Einsteiger nach Equipment fragt, dann wird ihn eine solche Aussage wirksam abschrecken. Eine solche Leidenschaft muß man erst mal entwickeln, und da hilft es enorm wenn die ersten Schritte bequem sind. Die Wahrscheinlichkeit daß ein Einsteiger in fünf Jahren noch eine DSLR mit 1,4/85 (oder etwas ähnlichem) besitzt ist größer wenn er nicht gleich damit anfängt.

Und was ist dagegen einzuwenden wenn man sich zu seinen (teils noch schön metallenen) Festbrennweiten und "guten" Zooms noch ein 18-200 für ganz bestimmte Zwecke kauft?

Hier geht es doch - jedenfalls für die meisten von uns - um ein Hobby. Ich finde da sollte man einander den Spaß gönnen, woran auch immer. Es ist immer wieder ein besonderes Gefühl eine Leica M in die Hand zu nehmen. Allerdings mache ich mehr Bilder mit dem 18-200 an der Nikon. Spaß macht beides.

Grüße
Andreas
mescamesh
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Beitrag von mescamesh »

Hallo Andreas,

was das Motiv anbelangt bin ich der Meinung gerade bei Testaufnahmen Photos zu machen, die man später mit dem Objektiv so ähnlich auch machen würde. Siemenssterne o.ä. sind sicherlich nicht ohne Daseinsberechtigung betonen aber IMHO zu sehr die technische Seite.

Ich will auch niemanden den Zugang zur Photographie erschweren und freue mich wenn jemand Spaß am Photographieren hat unabhängig vom verwendeten Equipment. Aber das 18-200 kostet ja erstmal eine Stange Geld und ich glaube nicht, daß man alleine mit solchen "easy-shooting" Objektiven ein glücklicher Photograph wird. Der Einstieg mit Festbrennweiten ist ja nicht gleich anspruchsvoll wie eine großformatige Fachkamera, sondern eigentlich ganz logisch und eine gute Schule für den gestalterischen Blick. Nicht jeder wird damit seine Freude haben, aber durchaus auch eine Einstiegsmöglichkeit. Lichtstärke kann auch ein Anfänger u.U. ähnlich attraktiv finden wie einen VR!
Viele Wege führen nach Rom und selbst wenn man dort garnicht hin will ... der Weg ist das Ziel ;) :bgrin:
gruß, stevie


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Beitrag von StefanM »

mague hat geschrieben:
Der Fotograf hat geschrieben:Das 18-200VR erreicht bei nicht unendlicher Fokussierung ja seine nominelle Brennweite bei weitem nicht und so tippe ich einfach mal losgelöst von jeder genaueren Betrachtung, daß das obere (kleinere) Bild das des 18-200VR ist.
Öhem, dieser Argumentation folgend, sollte das bild mit dem Größeren Bildausschnitt das 18-200 sein, oder ?
Ja, aber da ja auf ungefähr den selben Bildinhalt beschnitten wurde ist somit das Bild des 18-200VR etwas kleiner, weil es eine kürzere Brennweite bei der Fokussierung < unendlich erreicht.

Nun finde ich aber , daß mal die Bilder aus den Ecken kommen sollten :bgrin:

Und mich würden welche mit max. Brennweite offenblende vom 70-200 interessieren

Beim Sigma 70-200 ist bei Offenblende die Kontrastleistung deutlich schwächer als beim 18-200VR und erst bei f/8 hat es das Nikon eingeholt :!: Vielleicht erfahren wir hier ja noch, wie sich das doppelt so teure Nikon schlägt...
JCN
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Beitrag von JCN »

Hallo,

mal eine ernst gemeinte Frage:
Was für einen Sinn macht der Vergleich mit völlig ungeschärften Bildern? So kann man nur Matsche mit nicht ganz so viel Matsche vergleichen. ICH finde, mit sinnvoll geschärften Bilden kann man viel besser vergleichen (natürlich beidesmal gleich).

Also ich verstehe das hier so: Man nimmt flaues Wetter, einen Ausschnitt aus der Bildmitte, baut evtl noch etwas Verwacklung ein wie im allerersten Bild(?), stellt den RAWkonverter passend ein und schon sieht man zwischen Suppenzoom und Profiobjektiv kaum einen Unterschied... :hmm: Und hinterher freut man sich über die geringen Unterschiede. So kann man sich die Welt auch zurechtbiegen :bgrin:

Dagegen in einem Vergleich FremdobjektivXYZ gegen Nikon 17-55 werden die seltensten Szenarien herbeigezogen um dann die Überlegenheit des Nikons zu demonstrieren :roll: Oder glaubt Ihr wirklich, die Sache hier würde genauso laufen wenn es sich um ein SigmaXY Superzoom gegen 70-200 gehen würde, auch wenn das Sigma Suppenzoom gleichwertig dem Nikon 18-200 wäre? Ich kaum... :P

Ich will hier ausdrücklich festhalten dass mich das 18-200 wegen der Flexibilität für vielerlei Anwendungen auch interessiert. Aber es gleich auf eine Stufe mit f/2.8 Profilinsen heben zu wollen finde ich einfach etwas übertrieben.

Und ALLE Tests, von den deutschen Magazinen in allen Dekaden bis zu Photodo.com zeigen einen Leistungsabfall der 2.8 XX-200 Zooms von Nikon wenn es in Richtung 200mm geht. Ich denke das ist einfach physikalisch bedingt bei den 2.8 Zooms nicht viel besser möglich. Einen Grund muss es ja für FBs noch geben...

Suppenzoom-Diskussionen werde doch wirklich nie langweilig... :D
Gruß

J-C

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Beitrag von mague »

Nach allem was ich bisher gesehen habe weiß ich nun daß das Nikkor 18-200 für seinen Preis ein sehr sehr gutes Objektiv ist.
Einmal abgeblendet hält sich das Vignetting in Grenzen und es wird gut scharf.
Sicher nicht bis in die Ecken, dafür gibts ja die 17-55 70-200er die dann aber schon beinahe exponentiell teurer sind.

Für mein Empfinden ist das AF-S VR 18-200 für Hobbyfotografen eine sehr gute Wahl.
Und als ein solcher muss man dann halt bei höheren (Portrait) Ansprüchen ein 50/18 oder ein gutes Micro erwerben.
mfg
Martin

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Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

JCN hat geschrieben:mal eine ernst gemeinte Frage:
Was für einen Sinn macht der Vergleich mit völlig ungeschärften Bildern? So kann man nur Matsche mit nicht ganz so viel Matsche vergleichen. ICH finde, mit sinnvoll geschärften Bilden kann man viel besser vergleichen (natürlich beidesmal gleich).
Mit jeder Schärfung wird der Unterschied zweier Objektive geringer. Eine Schärfung verändert und zerstört Bildinformation, damit ist ein echter Vergleich kaum noch möglich.

Wie bei den Belichtungszeiten mit SVA und Stativ etwas verwackelt sein sollte ist mir ein Rätsel. Bist du da ganz sicher?
JCN hat geschrieben:Ich will hier ausdrücklich festhalten dass mich das 18-200 wegen der Flexibilität für vielerlei Anwendungen auch interessiert. Aber es gleich auf eine Stufe mit f/2.8 Profilinsen heben zu wollen finde ich einfach etwas übertrieben.
Das hat doch niemand getan. Wir sind uns doch wohl alle einig daß ein 18-200 an die Leistung des 70-200 nicht heranreichen kann. Die Frage war eigentlich nur wie groß der Unterschied wirklich ist.
Der Fotograf hat geschrieben:Beim Sigma 70-200 ist bei Offenblende die Kontrastleistung deutlich schwächer als beim 18-200VR und erst bei f/8 hat es das Nikon eingeholt :!:
Das kann ich so nicht bestätigen. Mein Sigma ist bei 200mm und Offenblende schon besser als das 18-200 VR. Die 200mm sind beim 18-200 meiner Ansicht nach die schwächste Brennweite.

Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas H am Di 28. Nov 2006, 10:50, insgesamt 1-mal geändert.
StefanM

Beitrag von StefanM »

Andreas H hat geschrieben:Wir sind uns doch wohl alle einig daß ein 18-200 an die Leistung des 70-200 nicht heranreichen kann. Die Frage war eigentlich nur wie groß der Unterschied wirklich ist.
Das interessiert mich z.Z. auch brennend! Da ich seit dem Kauf von 17-55/2,8 und 70-200/2,8 DG mein 18-200VR nicht mehr benutzt habe, plagen mich Zweifel, ob behalten oder verkaufen. Drum: Mehr Bilder :!: Legt doch mal Bilder nach (Ecken, Rand) :cry:
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