Übersicht EBV-Programme (Was kann ich womit machen?)?

Die Rubrik rund um das Thema Bildbearbeitung und Software. Techniken, EBV-Software, Tipps,...

Moderator: pilfi

accuphan
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Übersicht EBV-Programme (Was kann ich womit machen?)?

Beitrag von accuphan »

Hallo zusammen,

es ist ja nicht so, dass man nur Hardware sucht und sich mit der Entscheidung auch gerne mal schwertut, gelle! ;)

Nein, auch das Thema Software sorgt für Stirnrunzeln, Schulterzucken und fragende Blicke... Reicht mir iPhoto? Brauche ich PS/ CS2/3? Lightroom? Aperture?
Bei dieser ganzen Auswahl wüsste ich gerne, ob es eine Übersicht/ Matrix gibt, die zeigt, was welches Programm kann und was nicht???
Dass Aperture keine Gradationskurven bietet (mein letzter Stand) ist eine wichtige Info. Wo aber finde ich diese Info, wenn sie mir nicht ein Fotograf mitteilt? :hmm:

Und ich habe bis heute keine anschauliche Übersicht über den erforderlichen Workflow bei der EBV: wer hat einen RAW-Konverter, wer nicht? Wie viele Programme brauche ich ggf. nebeneinander?
Es ist für einen Laien sooo unübersichtlich... :???:

Danke & Gruß
Accuphan

PS: vielleicht gewinne ich ja bei einem UT weitere wichtige Einsichten in dieses Thema... :)
Hanky
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Beitrag von Hanky »

Schwierig, schwierig, generell ist das wie mit den Kameras, die einen sagen so, die anderen so. Genausowenig wie man die Hardware in eine Matrix zwängen kann, genauso wenig geht das mit der EBV-Software. Wunsch, Anspruch, Geldbeutel, Talent, Eifer – bei jedem sieht das doch anders aus.

Workflows gibt es wie Sand am Meer, bei 10 Usern sicherlich mindest 9 verschiedene. Ich persönlich finde Lightroom als geniale Datenbank toll, dazu Photoshop als das EBV-Programm schlechthin. Allerdings erfordert es viel Bereitschaft, Zeit und Muße sich mit PS auseinanderzusetzen. Ich habe mir über Jahre hinweg den Umgang mit PS erarbeitet, Lernvideos gesehen und Bücher dazu gelesen. Die PS-Kritiker kommen immer mit dem Thema der Nutzung in %, für mich ein absoluter Schmarren denn ich nutze niemals eine Software zu 100%, ob sie nun 10€ oder 1.000€ kostet. Ich nutze nicht mal mein Auto zu 100%.

Was RAW-Konverter betrifft, ist m.W. unser Alexis Sorbas immer noch der Meinung, das Nikonsoftware am besten dazu geeignet ist, Nikon-Dateien zu entwickeln.
Grüße
Hanky

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Beitrag von zappa4ever »

Das beste Programm ist das, mit dem DU am besten zurecht kommst. meine Meinung. Ob das non von Adobe, Nikon oder sonst wem ist, ist vollkommen egal.

Einen RAW Konverter wirst du brauchen, wenn du RAW aufnehmen willst. Auch hier gibt es viele. Einen Teil hab ich schon selbst getestet (Liste kann gerne ergänzt werden):

Lightroom
ACR (bei PS oder PSE dabei)
Nikon NX
Bibble

Diese bieten non-destruktive Möglichkeiten das NEF zu entwickeln. Für mich unverzichtbar.
Gruß Roland...
Arjay
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Re: Übersicht EBV-Programme (Was kann ich womit machen?)?

Beitrag von Arjay »

accuphan hat geschrieben:Und ich habe bis heute keine anschauliche Übersicht über den erforderlichen Workflow bei der EBV: wer hat einen RAW-Konverter, wer nicht? Wie viele Programme brauche ich ggf. nebeneinander?
Vielleicht hilft es weiter, wenn man den Workflow beim Verwalten und Bearbeiten von Digitalbildern erst mal grob in Kategorien aufteilt, denn sonst kommt man sehr schnell in einen Zustand der Verwirrung, in dem man am Ende Äpfel mit Birnen vergleicht.

IMHO lassen sich die verschiedenen Aufgaben eines Workflows - ganz grob - in folgende Bereiche aufteilen:
  1. Verwalten/Kategorisieren/Bewerten von Bildern
  2. Entwickeln von RAW-Bilddateien (fakultativ)
  3. Ausarbeiten/Editieren/Optimieren von Bilddateien
Lightroom dürfte in Kategorie 1 fallen, ACR oder Nikon Capture gehört zu Kategorie 2, und Photoshop gehört zu Kategorie 3.

Du solltest Dir also zuerst mal die Frage stellen, bei welchem Aufgabenbereich Du beginnen möchtest. Möglicherweise hast Du noch nicht Zehntausende an Bildern auf der Festplatte, so dass Bereich 1 noch nicht so dringend ist. Wenn Du nur JPG-Dateien fotogafierst, erübrigt sich Kategorie 2. Damit bliebe dann womöglich zunächst nur Kategorie 3 übrig - die eigentliche EBV.

------------------

Bei EBV dürfte die wichtigste Unterscheidung die Ebenen-Fähigkeit der Software sein, d.h. ob der Bildeditor mit Ebenen, also verschiedenen übereinander gelegten Kopien des Ausgangsbildes arbeiten kann. Der besondere Vorteil dieser Fähigkeit ist, dass man die verschiedenen Arbeitsschritte unabhängig voneinander, jeweils auf einer eigenen Ebene ausführt, wodurch man sie auch einzeln nachträglich verändern oder rückgängig machen kann.

Ebenenfähige Programme wie Photoshop, Paintshop Pro oder andere erfordern Einiges an Einarbeitung, ermöglichen aber auch kompliziertere, komplexere Bearbeitungen wie z.B. perspektivische Entzerrung oder selektive Bildmanipulationen über Filter und Masken.

Daneben gibt es auch einfachere (und preisgünstigere) Programme ohne Ebenen-Fähigkeit wie z.B. FixFoto, mit denen man einfachere Bearbeitungen machen kann, wie z.B. die Einstellung von Weißabgleich, Kontrast oder Farbsättigung.

Als ich mit Digitalfotografie angefangen habe, habe ich erst einmal mit einem solchen einfacheren EBV-Programm angefangen und mir dann später andere Programme wie z.B. Nikon Capture und Photoshop dazu geholt.

Hätte ich gleich mit jeweils einem der aufwändigeren Programme für jeden Arbeitsbereich gleichzeitig angefangen, wäre mir wohl sehr schnell angesichts des hohen Lernaufwands der Spaß vergangen ...
Gruß Timo.

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Beitrag von Reiner »

Es wurde schon viel Richtiges geschrieben! Aber vielleicht solltest Du mal erzählen, was Du denn mit den Bildern anstellen möchtest und wie z.B. Deine "Zeiteinteilung" für EBV aussieht!

Möchtest Du eher weniger EBV, also so wenig wie möglich, oder darf es gerne etwas mehr sein?
Möchtest Du häufig(er) mal Nachbearbeitungen/Verfremdungen/Monatgen machen?
Erzähl einfach mal kurz, was Du Dir so vorstellst :)
Reiner
mague
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Re: Übersicht EBV-Programme (Was kann ich womit machen?)?

Beitrag von mague »

Arjay hat geschrieben: IMHO lassen sich die verschiedenen Aufgaben eines Workflows - ganz grob - in folgende Bereiche aufteilen:
  1. Verwalten/Kategorisieren/Bewerten von Bildern
  2. Entwickeln von RAW-Bilddateien (fakultativ)
  3. Ausarbeiten/Editieren/Optimieren von Bilddateien
Lightroom dürfte in Kategorie 1 fallen,
Ouh, das würde ich so aber nicht sehen.
Lightroom bietet neben Organisierung (Verschlagwortung,ITPC,Katalogisierung,Bewertung) auch einen absolut Vollwertigen RAW Konverter inkl. verschiedenen vordefinierten "Film" Einstellungen sowie Unscharf Maskieren und eine Stempelfunktion...
Desweiteren kann man mit dem Programm Rahmen machen und Webgalerien erstellen.

Das reicht mir schon fast als Standalone.
Der Workflow ist jedenfalls Klasse
mfg
Martin

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accuphan
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Beitrag von accuphan »

Sodele, das ist schon mal aufschlussreich - dankeschön für Eure Beiträge! :)

Ich fotografiere eigentlich mitlerweile nur noch RAW. Warum? Weil ich es kann...! :bgrin:
Nicht-destruktive Bearbeitung finde ich sehr wichtig. Bisher habe ich iPhoto genutzt - sehr einfach, gut integriert und bestens geeignet, um .Mac und iWeb damit zu bedienen und zu füttern.
Dann hat mir jemand mal Lightroom gezeigt. Kann mehr, sieht nach einem sehr ansprechenden Work-Flow aus und hat, ähnlich wie iPhoto, wenn ich das richtig verstanden habe, lediglich keine Möglichkeiten zur "Manipulation", also Laterne aus dem Bild nehmen, anderen Himmel reinkopieren etc...
Nachdem viele über PS gemeckert habem (das Argument, man nutze eh nur 5-10% kommt immer, zeigte mir ein Fotograf mal, wie man schnell und geschickt damit umgehen kann. Der war begeistert.

Für mich zählt in erster Linie mal ein Programm, dem ich die Bilder aus der Kamera zufüttere, wobei ich überlege, erst mal einen Download-Ordner anzulegen und dann daraus die neuen Bilder zu laden, die ich bearbeiten und/ oder archivieren will.
Nebenbei verstehe ich nämlich auch das System (?) der Ablage auf meinem iBook nicht; Experten sagten schon, das sei bei iPhoto Chaos und ich soll von den Ordner bloooß die Finger lassen.
Dann folgt der RAW-Konverter (ich verstehe das RAW wie ein digitales Negativ) und anschließend, wenn ich das nun auch kapiert habe, kann man in die "Entwicklung" einsteigen, Weißabgleich, Schärfe, Kontrast etc., rote Augen weg (?) und die ganzen Bilddaten, Bewertung u.a. speichern.
Das bedeutet folglich, PS & Co. brauche ich nur für den manipulativen Eingriff ins Bild, richtig?

Wie würde sich den ein Nikon RAW-Konverter da einfügen? Ganz am Anfang? Und wie übergibt man das dann an Lightroom (braucht man das dann noch?) oder an PS?

Wichtig ist mir, den Überblick zu haben, welche Bilddaten wie oft wo liegen. Nicht dass ich dann die Kameradaten in Nikon-Dingens und LR und PS habe und nach 1000 Bildern ist die Festplatte voll... :roll:

Beste Grüße
Accuphan
zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

Nikon Capture NX muss einem gefallen. Sein Workflow ist ein Graus, seine Funktionen finde ich sehr gut und komme bestens damit zurecht.

Lightroom und NX halte ich nicht für sinnvoll. Erstens kann Lightroom nicht die geänderten NEF's lesen (also nicht die Änderungen) und alles in ein anderes Format zu konvertieren (dass dann auch nicht mehr non-destruktiv ist) macht für mich auch keinen Sinn.

Ich weiß, dass es manche parallel einsetzen, ich verstehe das nicht, das müssen dann die erklären.
Zudem ist LR auch als RAW - Konverter nun nicht sooo schlecht. Ich denke, wer damit zurecht kommt bekommt bessere Bilder hin als ein Ungeübter mit NX.
nach meiner Theorie bekommt man immer mit dem Programm am meisten hin, das einem selbst am meisten liegt. Damit macht es am meisten Spass und man probiert dann auch was aus.
An PS geht bei der weiteren Verarbeitung, wenn man das denn will, kein Weg vorbei. Das Problem ist einfach, dass es der Standart ist. dafür gibt es Unmengen an Büchern, Lernvideos usw.

Wahrscheinlich würden die allermeisten auch mit PSP auskommen. Aber suche mal ein Buch dafür :hmm:
Gruß Roland...
Idefix
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Beitrag von Idefix »

@ zappa4ever:

Also Bücher für PSP gibt es auch, bei meinem PSP9 wurde sogar gleich ein "Franzi" Buch mitgeliefert! ;)
Aber ein RAW-Konverter ist erst ab Version 11 dabei, ansonsten bin ich eigentlich recht zufrieden mit der Software da sie recht verständlich ist!
Gruß
Malte
D80; MB-D80; Nikkor 18-70; Sigma 105mm; Nikkor 80-200
zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

Ich hatte gesucht bei amazon und wenn ich mich erinnere ein Buch gefunden, das sich mit Fotografie befasst und PSP. Und das hat mir nicht sonderlich gefallen, nachdem ich die Bewertungen gelesen hatte.

In meiner Brust schlägt immer ein Herz für klein gallische Dörfer, aber 99,9% aller Tipps, Aktionen usw. sind halt für PS. Ich finde das auch schade, aber es ist nun mal so.

Und das Argument mit den 10% Nutzen ist nat. (so wie es hanky darstellt) nicht schlüssig. Klar werde ich von immer von einem Programm nur einen Teil nutzen.

Anders wird ein Schuh draus. Wenn ich mich monatelang einarbeiten muss um die für mich notwendigen Funktionen zu erkennen und den Rest auszusortieren, dann macht das keinen Spass mehr. Dafür werden im geschäftlichen Bereich Unsummen für Weiterbildung ausgegeben.
Und dann halt noch der Preis. Wenn man halt für (wirklich tolle) Funktionen bezahlen muss die man nicht braucht und es dann auch richtig ins Geld geht, dann kann man schon mal auf Alternativen kommen.
Gruß Roland...
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