Die Saga um die Belichtungskorrektur

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henne
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Die Saga um die Belichtungskorrektur

Beitrag von henne »

Hallo zusammen,

angeregt durch den "Mario und der Zauberer"-Thread habe ich mal eine ganz allgemeine Frage:

Was genau macht die Belichtungskorrektur, bzw. wie wirkt sie sich aus? Es war die Rede von "quasi ISO3200 durch Beli.-Korr." und so. Ich schnalle das noch nicht...

Heiner meint, er Korrigiere generell bei Theater-Bildern ca. - 1,0. Wie setzt man diese "Manipulation" sinnvoll ein und wann nicht? Könnte vielleicht irgendeiner von Euch das mal kurz an Beispielen anreißen und erläutern, warum jenes in welches Situatuion?

Habe die Suche schon bemüht, 14 Treffer-Seiten aber nichts grundsetzliches gefunden. Sollte ich etwas überlesen haben, bitte kurz mit der Nase draufstoßen!


Vielen Dank schon mal, Henne.
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-max-
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Beitrag von -max- »

Hast du schon einmal beim LCD Monitor deiner Kamera die Spritzlichtanzeige aktiviert? Sobald diese aktiviert ist und bei einem Foto weiße Flächen aufblinken, musst du vielleicht um -0.3 oder mehr korrigieren.
volkerm
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Beitrag von volkerm »

Hallo Henne!

Der ursprünglich Zweck ist sicherlich, ein Bild aufzuhellen oder abzudunkeln, bei dem sonst die Belichtung nicht passen würde. Wie max das beschreibt.

Das mit der 3200-ISO Geschichte ist was anderes. Da nehme ich bewusst eine Unterbelichtung in Kauf (für kurze Verschlusszeiten bei knappem Licht) bei Kameraeinstellung -1, und helle das dann in Capture wieder um +1EV auf. Damit habe ich quasi die ISO-Zahl nochmals verdoppelt, auch wenn die Kamera schon bei den maximalen 1600ISO stand. Leider rauscht es dabei auch wie 3200ISO, also bringt das bezüglich Rauschen keinen Gewinn. Aber in einer Notsituation ....
.. und weg.
lemonstre

Beitrag von lemonstre »

neben der möglichen vermeidung von spitzenlichtern oder unterbelichtung gibt es einen weiteren grund die belichtungskorrektur zu benutzen - die erhaltung der lichtstimmung.

ein belichtungsmesser misst immer die bildhelligkeit am jeweiligen messpunkt auf 18% grau (mittelgrau). für normale lichtverhältnisse funktioniert das sehr gut und zuverlässig. in dunkler umgebung führt das meist zu einer zu hellen darstellung, schwarz bleibt nicht schwarz sondern wird überbelichtet. umgekehrt bei sehr hellen motiven. hier muss man, um die helligkeit im bild beizubehalten leicht überbelichten.

was im ersten moment paradox klingt funktioniert in der praxis meist sehr gut. bei dunkler lichtstimmung "unterbelichten" bei heller lichtstimmung "überbelichten".

ein nachträgliches pushen der bilder mit gezielter unterbelichtung und anschliessendem "hochziehen" in der bildbearbeitung, sollte nur in absoluten notfällen angewendet werden.
Zuletzt geändert von lemonstre am Mo 19. Sep 2005, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
-max-
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Beitrag von -max- »

@lemonstre: Echt??? Wusste ich ja gar nicht... :shock: :shock:
lemonstre

Beitrag von lemonstre »

-max- hat geschrieben:@lemonstre: Echt??? Wusste ich ja gar nicht... :shock: :shock:
so handhabe ich das und fahre sehr gut damit :)
-max-
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Beitrag von -max- »

Um wie viel gehst du dabei immer runter bzw. hoch? Pi mal Daumen...-+0.6?
henne
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Beitrag von henne »

-max- hat geschrieben:@lemonstre: Echt??? Wusste ich ja gar nicht... :shock: :shock:
Ja eben drum dieser Thread! :idea: :roll:

Aber schon mal danke für Eure Erläuterungen. Kann mir das aber immer noch nicht so richtig vorstellen. Heißt das: Wenn´s dunkel ist und ich Spitzlicher vermeiden möchte, kann ich noch weiter runterkorrigieren, ohne daß dadurch die dunkleren Bildteile absaufen? Und umgekehrt, den Schnee lieber raufkorrigieren, damit der auch wirklich weiß wird? Das klingt jetzt aber mal nach richtig Fingespitzengefühl :shock:
Noch ein Gedankengang:
Kommt ja öfter mal vor, daß, z. B. einige Himmelsteile überstrahlen (Ihr wisst schon...). Sollte man dann besser etwas runterkorrigieren, oder wie?
Das könnte man doch auch über eine schnellere Verschlusszeit machen, oder bin ich da auf dem Holzweg? Oder geht´s mit der LW.-Korr. einfach genauer, weil zur Not 1/3-Schritte? Fragen über Fragen...
Hm... :?
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lemonstre

Beitrag von lemonstre »

-max- hat geschrieben:Um wie viel gehst du dabei immer runter bzw. hoch? Pi mal Daumen...-+0.6?
das hängt stark von der situation ab, aber in der regel reichen +-0.7...
volkerm
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Beitrag von volkerm »

Hallo Henne!

>>Und umgekehrt, den Schnee lieber raufkorrigieren, damit der auch wirklich weiß wird?

Ja genau. Die Kamera weiß ja nicht, ob das weißer Schnee oder ein schwarzes T-Shirt ist. Sie belichtet so, daß es grau wird. Also belichtet sie den Schnee zu knapp (deshab manuelle Korrektur PLUS, soll heller werden) und das schwarze Shirt zu reichlich (deshalb manuelle Korrektur MINUS, soll dunkler werden).

Bei der Matrixmessung hat Nikon schon allerlei Intelligenz eingebaut. Die weiß z.B., wie hell es Mittags am Äquator maximal sein kann, wenn die Sonne glüht, und verhindert zumindest völlig unsinnige Werte.


>> Das klingt jetzt aber mal nach richtig Fingespitzengefühl :shock:

Ist es auch. Aber bei Digital kann man ja schnell im Histogramm kontrollieren, ob das passt.

>>Kommt ja öfter mal vor, daß, z. B. einige Himmelsteile überstrahlen (Ihr wisst schon...). Sollte man dann besser etwas runterkorrigieren, oder wie?

Ja, da benutze ich oft -0.7 Blenden.

>> Das könnte man doch auch über eine schnellere Verschlusszeit machen, oder bin ich da auf dem Holzweg?

Nein, weil die Automatik dann einfach die Blende weiter aufmacht. Du musst tatsächlich der Automatik beibringen, daß sie mehr oder weniger hell belichten soll.

:D
Zuletzt geändert von volkerm am Mo 19. Sep 2005, 17:35, insgesamt 1-mal geändert.
.. und weg.
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