Makro Equipment Umstellung??

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Moderator: pilfi

Reiner
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Makro Equipment Umstellung??

Beitrag von Reiner »

Hallo,

ich bin am überlegen, ob ich mich in Sachen Makro nicht umstellen soll.

Ausgangslage: Ich fotografiere derzeit Makros entweder mit einem micro Nikkor 105/2.8 AF, oder einem 55/2.8 AIS.

Nun ist, besonders beim 105 der Hintergrund nicht immer so, wie ich ihn mir vorstellen würde.
Beispiel:
Bild

Mir gefallen diese sechseckigen Unschärfekreise im Hintergrund nicht so sehr.

Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich vielleicht mit einem Balgen, oder dem Zörk Makrosystem mein Ziel erreiche.

Wer kennt sich denn damit aus und kann hier helfen?

Die Fragen wären:

a. Bekomme ich (unter Beibehaltung der Bildqualität) ein weicheres Bokeh mit einem der Systeme?

b. Welches System (Balgen/Zörk) hat welche Vor- und Nachteile?

c. Welche Systemkomponenten benötige ich dazu? Am Balgen kann man ja sehr viele Gläser verwenden und die werden vermutlich auch verschiedene Eigenschaften haben.
Reiner
armin304
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Beitrag von armin304 »

An meinem alten Balgen habe ich in der Hauptsache das Meopta Anaret 4.5/80mm von meinem Vergrösserer im Einsatz, für etwas größere Abstände auch noch mein Sonnar 2.8/135mm von der Contax, für die der Balgen ursprünglich war. Der Balgen hat keine Funktion zum Betätigen der Springblende, weshalb alles bei Arbeitsblende geschieht. Der BALNIK von Novoflex soll das können (hörensagen). An der D70 natürlich auch ohne Belichtungsmessung. Mit Blende 11 kann man im Sucher noch etwas erkennen, mit 16 ist es schon fast zappenduster. Mit dem Anaret ist der Balgen recht leicht, mit dem Zeiss Tele definitiv nicht. Sperrig ist es in jedem Fall. Das Arbeiten damit ist etwas für geduldige Leute, also eigentlich nichts für mich. Ich habe meine paar Makros damit mal durchgesehen, aber keine vergleichbare Lichtsituation gefunden. Beide Objektive haben aber ebenfalls eine sechseckige Blende, weshalb die Flecken wahrscheinlich genauso aussehen würden. Schmetterlinge sind für meine Linsen samt Balgen eigentlich schon zu groß. Als Beispiel hier mein Versuch mit dem 80mm und ganz eingefahrenem Balgen einen Schmetterling zu erwischen:

Bild

Ich habe mir dann doch ein Makroobjektiv zugelegt. Es hat dann nur für ein Soligor gereicht ;)
Grüsse von Armin

D700, 12-1000mm
lemonstre

Beitrag von lemonstre »

ich würde warten bis das neue 105er von nikon rauskommt, um zu schauen was das leistet. vielleicht klappt es ja noch bis zum frühjahr... :)
Goweddel
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Beitrag von Goweddel »

Ich hänge mich hier mal frech dran weil ich auch mit Makro weiterkommen will.
Was ist mit Zwischenringen ?
Wäre das eine Option?
Gruß Stefan
D 50
Reiner
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Beitrag von Reiner »

@Armin
Sicher steigt der Aufwand mit einem Balgen. Aber bei mir steigen die Ansprüche :roll:
Im Ernst, wenn ich damit die Bildqualität erreichen könnte (Da müsste dann wohl ein "Geheimtipp" in Sachen Objektiv auftauchen), dann wäre es mir den Mehraufwand wert.
Zumal ich ja mit dem System durch Tilt/Shift auch noch den Schärfeverlauf beeinflussen kann.

Aber ist es eigentlich soviel Mehraufwand?
Momentan nutze ich einen Makroschlitten. Der könnte/würde dann wegfallen... Manuell fokusiere ich sowieso, sobald ich auf dem Stativ bin.

@lemonstre
Ja, das registriere ich jetzt gerade zum zweiten mal und es könnte ja tatsächlich sein, daß sich da etwas regt. Diese Objektivrechnung ist ja nun schon ein paar Tage alt und wenn man sieht, was selbst neuere Zooms so leisten, dann dürfte man von einer neuen Makro-Festbrennweite schon etwas erwarten. Allerdings auch preislich .... :roll:
Reiner
armin304
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Beitrag von armin304 »

Tilt/Shift macht einen Balgen natürlich wirklich interessant, das kann aber mein Novoflex nicht. Dafür ist der Einstellschlitten schon integriert, er könnte aber länger sein. Von Novoflex gibt es Objektivköpfe mit Springblende für die Automatikbalgen, ein Apo Rodagon oder Rogonar soll aber auch was Feines sein. Hatte sich Surfklaus nicht soetwas besorgt? Ich habe mal gerade bei Brenner geschaut, Novoflex BALPRO T/S 779€...
Grüsse von Armin

D700, 12-1000mm
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Beitrag von volkerm »

Für Tilt & Shift eignet sich auch der Nikon PB-4 Balgen. Vorne eine Großformatoptik dran wegen des Bildkreises beim Verschwenken, dann klappt das recht gut.

Kleiner Nachteil ist, daß sich beim Verschwenken der Fokus ändert, das kann ganz schön langwierig sein. Wenn die Zörk Konstruktion in dem Punkt besser ist (vermutlich nicht, weil auch dort hinter der Optik geschwenkt wird) dann wäre das ein Argument für den Zörk Adapter.
Zuletzt geändert von volkerm am Fr 30. Dez 2005, 09:05, insgesamt 1-mal geändert.
.. und weg.
Amateur
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Beitrag von Amateur »

Die "eckige" (Blenden-)Darstellung spitzer Lichter im unscharfen Hintergrund ist wohl tatsächlich eine Erscheinung älterer Makroobjektive, die anscheinend eher für den Schärfebereich optimiert wurden und für die der Unschärfebereich (Bokeh) noch nicht die Beachtung fand. Wenn es dir nur um die Vermeidung solcher Spitzlichtdarstellungen geht, wäre ein neueres Makroobjektiv schon eine Lösung. Ich benutze das Tamron 90; spitze Lichter im Hintergrund werden etwas runder dargestellt, wenn auch nicht völlig.

Bild

Ich bin auch mal sehr gespannt auf das Nikon-Makro mit vr!
Grüße, Amateur
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Bei den Blendenflecken stört mich nicht so sehr daß sie sechseckig sind (sieben oder neun Blendenlamellen würde man immer noch sehen) sondern daß sie so betont sind. Sie sind regelrecht von Rändern umgeben, ich glaube nicht daß es sich hier um Bearbeitungsartefakte handelt.

Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit dem Novoflex-Automatikbalgen in Verbindung mit dem Novoflex-Objektivkopf 105mm. Es ist eine uralte Rechnung mit sehr wenigen Linsen (3, wenn ich mich richtig erinnere). Ich habe beim Suchen keine Bilder mit Blendenflecken gefunden, aber das Bokeh kommt mir insgesamt ganz gut vor. Die Kombination wird manchmal bei ebay für ganz kleines Geld gehandelt. Die Bilder sind nicht weniger scharf als die des Sigma 2,8/105 DG.

Bei Vergrößerungsobjektiven wäre ich da etwas skeptisch, bei deren Design spielt Bokeh schließlich überhaupt keine Rolle. Da wäre es schon purer Zufall wenn das Bokeh paßte.

Die Einstellschnecke von Zörk habe ich auch. Aus meiner Sicht taugt das Ding nicht viel. Bei Arbeitsblende fokussieren ist nicht wirklich angenehm, eine Springblende gehört für mich einfach dazu. Außerdem ist die Innenseite der Einstellschnecke in keiner Weise gegen Reflexionen geschützt, innen liegen einfach die Gewinde frei. Nichts gegen Zörk, das ist alles mit viel Liebe und technischer Fertigkeit gebastelt, aber eben gebastelt.

Grüße
Andreas
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Beitrag von Reiner »

So, jetzt konnte ich -Dank Volkerm- mal einen Balgen testen und mit meinem micro Nikkor vergleichen :)


Ergebnis (Gilt natürlich nur für das Objektiv, welches an Volkers Balgen montiert ist):

BALGEN :

Bild


Micro Nikkor :
Bild

Der Balgen hat deutliche Vorteile im Bereich der Unschärfe. Es sind richtige Unschärfekreise und keine eckigen Gebilde.
Die scharfen Bereiche scheinen mir nicht wesentlich besser oder schlechter zu sein.

Ich werde mir wohl auch einen Balgen zulegen (Wenn mir mal einer günstig über den Weg hüpft), aber es wird auf Dauer trotzdem wohl ein Objektiv für Makros werden.
Der Balgen macht zwar Spass und hat ja noch ein paar Vorteile (Tilt/Shift), ist aber schon sperrig zu transportieren und das scharfstellen fällt deutlich schwerer.

Hier noch zwei Aufnahmen, die ich gleich nach dem auspacken des Balgens an meinem Schreibtisch gemacht hatte...
Ich habe ein reflektierendes Objekt einfach unscharf gestellt und bei gleicher Blende mit dem Balgen und dem Micro aufgenommen:

Balgen :
Bild


Micro Nikkor :
Bild
Reiner
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