im letzten Jahr habe ich so langsam Geschmack an der Naturfotografie gefunden, und war bislang mit einem 70-200 und TC17 unterwegs. Jüngst kam aber das erste "richtige" Tele ins Haus, ein rüstiger Rentner in Form eines AF-I 4.0/500.

Hui, bis zum ersten eigenhändigen Stemmen glaubt mans ja nicht wirklich (so schwer kann son Ding doch gar nicht sein, alles Forenschwächlinge da draussen...), dass man mit so einem Oschi nun wirklich gar keine Chance auf Freihand hat.

Nun, das bislang selten genutzte Einbein hilft zumindest schonmal gegen vor Schwäche zitternde Ärmchen, aber nur bei gutem Licht, denn unter 1/200 kommt dann doch viel verwackelter Ausschuss raus. Man merke: Das Wissen um artgerechtes Händling von solchen Kälbereimern ist einem nicht angeboren...
Also müssen ein Stativ und nen Kopf her, tragbar (leicht) und günstig sollten sie sein. Damit das aber nicht zu unrealistisch wird, dürfen beide gern älter (gebraucht) und ein wenig umständlich sein, zudem muss das Stativ nicht allzu groß sein, da ich bislang mit meinem Reisestativ mit Beinen der Mikadostäbchenklasse auch mit 70-200+TC gut leben konnte, solange man im Sitzen, nunja, ansaß und daher nur wenig Höhe benötigte. Leicht ist aber ein Muss, da ich gern längere Strecken mit Rucksack laufe.
Bezüglich Kopf: Tendiere erst mal zu einer kardanischen Aufhängung, speziell nem Manfrotto 393, Nachteile bzgl. Friktionseinstellung und nicht Arca-kompatibler Schnellwechselplatte sind mir bekannt. Ist der innere Bügel mit den drei Löchern so einzustellen, dass der Schwerpunkt passt? Würde eine China-Wemberleykopie (Benro, Triopo...) viel mehr Spaß bieten? Muss es ein Gimbal mit zwei "Schenkeln" sein, welche Nachteile bietet die Sidekick-Bauweise, bei der das Objektiv seitlich - ohne Möglichkeit zur Höhenverstellung - gehalten wird? Mal abgesehen, dass ich für einen Sidekick auch einen guten Kopf drunter bräuchte... Wie nervig ist das Neu-Ausbalancieren mit den Gimbals, wenn man einen Telekonverter dazwischen baut? Nen Video-Neiger wie der Manfrotto 503 kommt für mich glaube ich wegen des Gewichts eher nicht in Frage.
Bezüglich Stativ: Braucht man hier (wegen Gimbal) zwingend eine Nivellierung? Was passiert ohne? Gibt's hier irgendwas in der Budgetklasse (Alu, kurz), was halbwegs funktioniert? Manfrotto 055 ohne Mittelsäule und mit nur zwei Segmenten ausgefahren? Reicht ein Berlebach Report 8023? Oder gar ein Berlebach "Maxi"-Mini mit Nivellierung? Die Berlebächer sind nämlich, wenn man der Website glauben kann, zwar ein bisschen unpraktisch (langes Packmaß) und häßlich (Geschmackssache), aber zumindest nicht schwerer als ein Alustativ oder auch viele Budget-Carbonstative.
Der Mensch hier hier setzt unterm 4.0/500 ein Gitzo 2540 ein - ist das nicht zu dünn? So etwas würde mir - wenns denn auch mit dem dicken Tele noch grade so funktioniert - auch gefallen, denn das wäre ein all-in-one-Stativ, das genauso gut ins kleine Gepäck passen würde und anderen Krücken gleich mit ersetzen könnte.
Dass man das Stativfürsupertele-Thema mit einem Gitzo 5541 und einem Wemberleykopf schnell und final lösen kann, ist mir auch klar, aber ein so teures Stativ nur fürs dicke Tele ist finanziell schwierig und kann dann immer noch kommen, wenn ich wirklich Spaß daran finde, das 500er für mehr als nur für 2-3 Wochen im Jahr auszupacken. So lange würds auch nen einfacheres tun, mit Einschränkungen im Grenzbereich...
Grüße,
Jan