Ich hatte über 200 Bilder mit der D-70 auf ein 1 GB IBM Microdrive aufgezeichnet. Beim Herunterladen waren einige Bilder unbrauchbar, weil der Lesevorgang fehlerhaft war. Das Resultat war beim Übertragen von der Kamera sowie beim Einlesen mit einem externen CF-Lesegartät das gleiche. Auch das Hilfsprogramm RescuePro von SanDisc konnte die Bilder nicht retten.
Zwischenbemerkung: Um es gleich vorweg zu nehmen. Dieses Problem hat nichts mit der D-70 zu tun sondern gilt für alle Digitalkameras!
Zur Problemlösung:
Beim Scannen des Microdrive wurden Fehlerstellen detektiert, welche nicht richtig geschrieben und wieder gelesen werden können. Ich hatte das Microdrive noch nie so weit aufgefüllt, weiss also nicht, ob diese Fehlerstellen immer bestanden haben oder erst beim Gebrauch entstanden sind. Sollte letzteres der Fall sein, dann bedeutet das möglicherweise den Anfang vom Ende für das Microdrive (ich hatte ähnliches schon bei einer PC-Festplatte sowie bei Disketten erlebt).
Dieses Problem kann folgendermassen behoben werden:
- das Microdrive im externen CF-Kartenleser an den PC anschliessen
- unter Arbeitsplatz das entsprechende Laufwerk einmal anklicken
- rechte Maustaste / Eigenschaften
- Extras / „Jetzt prüfen“
- „Fehlerhafte Sektoren prüfen/wiederherstellen“ aktivieren
- „Starten“
Die ganze Disc wird nun geprüft und fehlerhafte Stellen werden für weitere Zugriffe gesperrt. Es ist nun etwas weniger Speicherplatz vorhanden aber wenigstens werden nicht mehr Bilder abgespeichert welche nicht mehr gelesen werden können.
Das gleiche erreicht man auch, wenn man das Microdrive mit Windows formatiert. Man darf dabei allerdings nicht „Quickformat“ bzw. „Schnellformatierung“ verwenden. Die D-70 scheint übrigens immer nur die Schnellformatierung zu benutzen, dabei wird lediglich das Inhaltsverzeichnis gelöscht, weshalb sie auch Fehlerstellen nicht bemerkt.
Wen es interessiert, wie viele Bytes auf der Disc verloren gegangen sind, kann dies folgendermassen ermitteln:
Clicke Start / Ausführen. Schreibe „cmd“ und clicke auf „OK“. Du bist nun im DOS-Eingabemodus. Schreibe „chkdsk e:“, sofern e: der Laufwerkname des Microdrive ist, ansonsten ersetze diesen Buchstaben entsprechend. Du erhältst nun detaillierte Angaben über Speicherplatz inklusive allfällige Fehlerstellen (z.B: "1'024'000 Bytes in fehlerhaften Sektoren").
Ich habe dieses Prozedere durchgeführt und anschliessend testhalber das ganze Microdrive mit Serienbildern aufgefüllt. Ein anschliessender Lesetest hat keine fehlerhaften Bilder mehr produziert.
Es gibt natürlich zahlreiche weitere Möglichkeiten, diese Fehlerstellen schachmatt zu setzen. z.B. Norton Utilities, Partition Magic usw.
Defekte Bilder auf dem Microdrive
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Defekte Bilder auf dem Microdrive
Zuletzt geändert von Belli am Do 26. Aug 2004, 08:40, insgesamt 7-mal geändert.
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Hast Du auch schon die defekten Bilder reparieren können?
Bei mir hat ein fehlerhafte Übertragung vom MD (lag aber am Reader) mal alle Bilder (über 100, jpg und NEF, wobei jpg sich noch öffnen lassen, NEf nicht, da sieht man nur noch den thumbnail) so vermurkst:

Bisher hab ich sie noch nicht wieder hinbekommen. Hast Du dazu eine Idee?
Gruß
Jo
Bei mir hat ein fehlerhafte Übertragung vom MD (lag aber am Reader) mal alle Bilder (über 100, jpg und NEF, wobei jpg sich noch öffnen lassen, NEf nicht, da sieht man nur noch den thumbnail) so vermurkst:
Bisher hab ich sie noch nicht wieder hinbekommen. Hast Du dazu eine Idee?
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jodi2 hat geschrieben: Bei mir hat ein fehlerhafte Übertragung vom MD (lag aber am Reader) mal alle Bilder (über 100, jpg und NEF, wobei jpg sich noch öffnen lassen, NEf nicht, da sieht man nur noch den thumbnail) so vermurkst:

Ich frage mich, wie ein Lesegerät beim auslesen der Daten
das Bild so dermaßen beschädigen kann :?

Schreckliche Vorstellung...
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Leider nein und ich glaube auch, dass dies nicht möglich ist. Bei reinen Textdateien (Word-Dateien sind aber keine Textdateien) kann man Teile des Textdokumentes retten, indem man die fehlerhaften Teile einfach weg lässt und anschliessend wieder manuell ergänzt. Bilddateien jedoch stellen wie Datenbanken oder Programme als Ganzes eine Einheit dar und nur als solche ergeben sie den gewünschten "Sinn". Deine Bilder dürften also - wie meine auch - für immer verloren sein.jodi2 hat geschrieben:Hast Du auch schon die defekten Bilder reparieren können?
Bemerkung: Die erwähnte Software RescuePro von SanDisk kann lediglich versehentlich gelöschte Bilder wieder herstellen (sogar nach dem Formatieren in der Kamera, sofern nicht bereits wieder Bilder geschossen wurden).
Meine Bilder sehen übrigens ähnlich aus.
Gruss Thomas
Zuletzt geändert von Belli am Mi 25. Aug 2004, 14:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Das Lesegerät beschädigt Bilder kaum beim Auslesen. Mit grösster Wahrscheinlichkeit wurde das Bild nach der Aufnahme nicht korrekt abgespeichert, weil das Speichermedium (z.B. die Magnetisierungsschicht auf dem Microdrive) an dieser Stelle nicht mehr funktioniert. Dies kann passieren, wenn z.B. zuvor der Schreib-/Lesekopf des Microdrives die Oberfläche berührt hatte, was bei starken Erschütterungen auftreten kann.dr_konkret hat geschrieben: Ich frage mich, wie ein Lesegerät beim auslesen der Daten
das Bild so dermaßen beschädigen kann?
Dies ist auch der Hauptgrund, welcher gegen Microdrives und für Speicherchips spricht. Letztere haben keine bewegliche Teile und sind deshalb mechanisch robuster.
Zuletzt geändert von Belli am Mi 25. Aug 2004, 15:18, insgesamt 5-mal geändert.
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Ich hatte halt gedacht, sowas kommt öfter vor und sei bekannt und ist nur ein umgekipptes Bit an einer bestimmten Stelle, das man wieder grade rücken muß, sagen wir irgendwo aus einer 0 eine 1 machen.
Denn die Dateien haben scheinbar noch alle normale Größe.
Gruß
Jo
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Hm, müßte dann nicht die Cam einen Fehler melden? Ich habe "leider"
nur CompactFlash und in anderen Geräten andere Speicherkarten,
kann daher die MD-Funktionalität nicht beurteilen.
Mich wundert dies halt nur. Ich hatte mal eine teilweise defekte
CF-Karte. Diese meldete (bzw. die Kamera) immer bei ca. 40%
einen Fehler.
Ist dies bei MD nicht möglich? Ich würde ausrasten, wenn ich Urlaubsbilder
machen würde und dieser Fehler erst nachher auffällt
Gruß Oli
P.S.: Sollte das Bild dann nicht auch fehlerhaft auf dem Monitor sein?
nur CompactFlash und in anderen Geräten andere Speicherkarten,
kann daher die MD-Funktionalität nicht beurteilen.
Mich wundert dies halt nur. Ich hatte mal eine teilweise defekte
CF-Karte. Diese meldete (bzw. die Kamera) immer bei ca. 40%
einen Fehler.
Ist dies bei MD nicht möglich? Ich würde ausrasten, wenn ich Urlaubsbilder
machen würde und dieser Fehler erst nachher auffällt

Gruß Oli
P.S.: Sollte das Bild dann nicht auch fehlerhaft auf dem Monitor sein?
Belli hat geschrieben:Das Lesegerät beschädigt Bilder kaum beim Auslesen. Mit grösster Wahrscheinlichkeit wurde das Bild nach der Aufnahme nicht korrekt abgespeichert, weil das Speichermedium (z.B. die Magnetisierungsschicht auf dem Microdrive) an dieser Stelle nicht mehr funktioniert. Dies kann passieren, wenn z.B. zuvor der Schreib-/Lesekopf des Microdrives die Oberfläche berührt hatte, was bei starken Erschütterungen auftreten kann.dr_konkret hat geschrieben: Ich frage mich, wie ein Lesegerät beim auslesen der Daten
das Bild so dermaßen beschädigen kann?
Dies ist auch der Hauptgrund, welcher gegen Microdrives und für Speicherchips spricht. Letztere haben keine bewegliche Teile und sind deshalb mechanisch robuster.
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Dies wäre bei einer Bitmap durchaus noch irgendwie möglich bzw. kaum sichtbar. Bei einer JPEG-Datei kann aber vermutlich ein einzelnes Bit infolge des Kompressionsalgorhythmus zu grossen Bildänderungen führen, ähnlich dem berühmten Schmetterlingseffekt aus der Chaostheorie.jodi2 hat geschrieben: ... ist nur ein umgekipptes Bit an einer bestimmten Stelle, das man wieder grade rücken muß, sagen wir irgendwo aus einer 0 eine 1 machen
Zuletzt geändert von Belli am Mi 25. Aug 2004, 16:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Da hast du wahrscheinlich recht. Allerdings dürfte dies erst der Fall sein, wenn man die Bilder im Nachhinein am Monitor betrachtet. Dies habe ich leider nicht gemacht. Bei der Direktkontrolle nach der Aufnahme dürfte sich das Bild noch im RAM der Kamera befinden und der Schreibfehler würde nicht erkannt.dr_konkret hat geschrieben:Hm, müßte dann nicht die Cam einen Fehler melden? Sollte das Bild dann nicht auch fehlerhaft auf dem Monitor sein?
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Re: Defekte Bilder auf dem Microdrive
..und weil dem so ist "Zubehör"Belli hat geschrieben:
Zwischenbemerkung: Um es gleich vorweg zu nehmen. Diese Problem hat nichts mit der D-70 zu tun sondern gilt für alle Kameras!

Viele Grüße, Bernd
Canon 440D
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