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mmmh
Verfasst: Fr 14. Jul 2006, 14:50
von dings
Ich muss zugeben, dass ich noch gar nicht genau verstanden habe was Du da machst, bzw. was letztendlich Dein Ziel ist. Trotzdem geb ich mal meinen Senf ab, vielleicht regt es ja die weitere Diskusion an...
Warum stellst Du den LCH -Editor neben die Gradationskurve? Warum zeigst Du nicht das reine Histogramm?
Könnte der unterschiedliche "Berg" evtl. auf einen abweichenden Bildaaufbau zurückzuführen sein? (Foto aus der Hand?)
Ansonsten: Die Umsetzung der Meßwerte in Histogramm-Helligkeitswerte ist ja logarythmisch + abhängig von einer "kamera-gradationskurve". D.h. Du wirst sowieso beim Über/ Unter-belichten, nie einfach nur den "Berg" verschieben. Überraschend wäre nur wenn sich die Topologie des Berges völlig verändern würde.
Du fotografierst ja ein sehr schmales "Tonwertband" ( Weißes Papier oder ähnliches Motiv ).
Wenn es darum geht dieses schmale Band später "aufzuspreizen" ist es wohl eher wichtig mit möglichst wenig Rauschen zu fotografieren, damit die Tonwerte optimal differenziert werden können.
Aber wie gesagt, vielleicht hab ich auch gar nicht geschnallt worum es geht

Verfasst: Fr 14. Jul 2006, 16:51
von snorri
Hallo dings,
andere Kurven bietet mir Nikon Capture leider nicht ... aussagefähiger ist aber wohl die LCH-Kurve, jedenfalls nach meinem Verständnis.
Das schmale Tonwertband ist beabsichtigt, denn um genau solche Situationen ging es mir bei meiner ursprünglichen Frage: Muss ich bei solchen Motiven eventuell auch mit Nachteilen oder Nebenwirkungen rechnen, wenn ich die Belichtung verlängere -- neben meinem eigentlichen Ziel, nämlich das Rauschen zu verringern? Hintergedanke ist dabei natürlich die spätere Aufspreizung zur Erhöhung des Kontrasts.
Daher mein Experiment, das idealerweise so aussähe, dass das Motiv je exakt zur Hälfte aus zwei leicht unterschiedlichen Grautönen besteht. Die Kurve bestünde dann aus zwei Peaks irgendwo in der Mitte; durch längere Belichtung würden diese beiden Peaks nach rechts wandern. Ich wüsste gerne, ob dabei noch andere Veränderungen auftreten -- die Kurven lassen darauf schließen, dass die Peaks dabei auch etwas breiter werden. Ob das ein rein statistischer Effekt (mehr Photonen) ist oder auch mit der Kamerakurve zusammenhängt, weiss ich nicht, jedenfalls kann es nur willkommen sein, oder?
Bildausschnitt ist in beiden Fällen exakt gleich, da sowohl Kamera als auch Motiv fixiert waren.
-- snorri
Verfasst: Mo 17. Jul 2006, 12:10
von dings
gegens rauschen hilft viel licht und eine kühle kamera
ich persönlich würde hingegen den "berg" in der mitte lassen, da ich mal mutmaße, dass die kamera dort die höchste tonwertauflösung / -differnzierung hat. - mal so rein intuitiv gesagt....
nimm lieber das histogramm und schalte alles ander aus, du willst ja die unbearbeiteten daten beurteilen.
Verfasst: Mo 17. Jul 2006, 12:25
von Dirk-H
dings hat geschrieben:
ich persönlich würde hingegen den "berg" in der mitte lassen, da ich mal mutmaße, dass die kamera dort die höchste tonwertauflösung / -differnzierung hat.
Warum mutmaßen, wenn es dazu Fakten gibt?

Die Tonwertauflösung ist in den hellen Bereichen am höchsten.
Siehe den oben verlinkten Artikel.
Verfasst: Mo 17. Jul 2006, 12:41
von wegus
Dirk-H hat geschrieben:dings hat geschrieben:
ich persönlich würde hingegen den "berg" in der mitte lassen, da ich mal mutmaße, dass die kamera dort die höchste tonwertauflösung / -differnzierung hat.
Warum mutmaßen, wenn es dazu Fakten gibt?

Die Tonwertauflösung ist in den hellen Bereichen am höchsten.
Siehe den oben verlinkten Artikel.
Hallo Dirk,
Deine Vermutung war korrekt, ich habe den Artikel nicht gelesen. Bin im Moment etwas sehr zeitknapp. Ich hab das jetzt nachgeholt. Der Artikel ist ja in sich plausibel. Es wird aber mit keinem Wort auf komprimierende NEFs und deren angeblich ja gewichtete Form der Auflösung eingegangen. Bist Du Dir sicher, daß das auch für Nikons kompr. NEFs gilt!?
Verfasst: Mo 17. Jul 2006, 12:48
von lemonstre
wegus hat geschrieben:Deine Vermutung war korrekt, ich habe den Artikel nicht gelesen. Bin im Moment etwas sehr zeitknapp. Ich hab das jetzt nachgeholt. Der Artikel ist ja in sich plausibel. Es wird aber mit keinem Wort auf komprimierende NEFs und deren angeblich ja gewichtete Form der Auflösung eingegangen. Bist Du Dir sicher, daß das auch für Nikons kompr. NEFs gilt!?
Adobe hat dazu einen Artikel verfasst der die Sache auch im Bezug auf RAW Dateien erklärt ->
http://www.adobe.com/de/digitalimag/pdf ... _gamma.pdf
Verfasst: Mo 17. Jul 2006, 12:58
von wegus
Der Artikel ist wirklich sehr eingängig und gut geschrieben, gefällt mir
Zu den komprimierenden NEFs sehe ich darin jedoch keine Antwort. Hab ich da was nicht verstanden/gesehen? Das würd mich ja durchaus interessieren, denn da könnte sich ja ggf. ein signifikanter Unterschied zwischen NEF und NEF komprimiert hinter verbergen. Oder unterliege ich hier einer Fehlannahme?
Verfasst: Mo 17. Jul 2006, 13:02
von Dirk-H
Das ganze spielt ohnehin nur bei RAW eine Rolle, denn dort habe ich ja die nichtlinearen 12 Bit (4096 Stufen), bei JPEG werden darauf linearisierte 8 Bit (256 Stufen). Das "Expose to the right" bringt also nur für RAW einen Vorteil.
Zur Komprimierung der NEF-Dateien: Ich dachte, das ist eine verlustlose Komprimierung, also spielt sie überhaupt kein Rolle. Kann mich da aber auch irren. Da der hier beschriebene Effekt aber durch den Sensor entsteht, gilt er in jedem Fall, höchstens wird der Effekt etwas schwächer.
Verfasst: Mo 17. Jul 2006, 13:48
von wegus
Zur Komprimierung der NEF-Dateien: Ich dachte, das ist eine verlustlose Komprimierung, also spielt sie überhaupt kein Rolle. Kann mich da aber auch irren. Da der hier beschriebene Effekt aber durch den Sensor entsteht, gilt er in jedem Fall, höchstens wird der Effekt etwas schwächer.
ich bin leider nicht mehr im Thema, dazu fehlt mir einfach zuviel Zeit. Ich erinnere mich jedoch, daß das komprimierende NEF etwa 9.6 Bit entspricht und eben wohl nicht die gesamten 12Bit nutzt. Ich meine dabei auch gelesen zu haben, daß die Auflösungsstufen, laut Nikon, eben nicht linear verteilt sind, sondern daß deutlich mehr Stufen in den unteren Bereichen zu finden seien. So enthalten dunkle Bereiche nach Aufhellung immer noch Strukturen, während es eben in der andern Richtung keinen Strukturgewinn gibt.
Wenn das so stimmt, würde der hier beschriebene Gewinn auf kompr. NEF nicht zutreffen, sondern nur bei Kameras eine Rolle spielen, die auch unkompr. NEF aufzeichnen können.
Meine Frage zielt darauf hin, ob Du dazu vielleicht etwas weißt. Schließlich belichten ja die D70 gezielt etwas unter, um diese Nikoneigene Kurve besser ausnutzen zu können und Spitzlichter zu vermeiden. Da wäre dann "Expose to the Right" kein großer Gewinn. Aber hätte wenn und aber, hat jemand konkrete links dazu!? Das wäre spannend!
Verfasst: Mo 17. Jul 2006, 14:11
von lemonstre
wegus hat geschrieben:Meine Frage zielt darauf hin, ob Du dazu vielleicht etwas weißt. Schließlich belichten ja die D70 gezielt etwas unter, um diese Nikoneigene Kurve besser ausnutzen zu können und Spitzlichter zu vermeiden. Da wäre dann "Expose to the Right" kein großer Gewinn. Aber hätte wenn und aber, hat jemand konkrete links dazu!? Das wäre spannend!
Soviel ich weiss findet die Komprimierung der NEF Dateien ausschliesslich im Bereich der Lichter statt. Auch wenn der Gewinn durch die Komprimierung möglicherweise minimal geringer wird, bleibt der Effekt dennoch erhalten.
Im übrigen wirbt Nikon damit das die D200 eine Komprimierung verwendet die volle 12Bit Farbtiefe beibehält.