Bibof hat geschrieben:... Ich werde ihn mal mit folgenden Einstellungen kalibrieren:
- 5000 Kelvin
- L*
- 120 cd/m²
Ich hoffe die Einstellungen passen auch zum ADOBE RGB Farbraum.
...
Moin,
ich nochmal dazu:
Grundsätzlich ist es "egal", auf welche Zielwerte der Monitor kalibriert wird... um aber den geräteigenen Farbraum des Monitors möglichst wenig bei der Kalibration zu "beschneiden", sollte dieser "hardwaremäßig" in der Lage sein, sich auf die "Zielwerte" Farbtemperatur, Gamma und Leuchtstärke einstellen zu lassen.
Das hat den Vorteil, das das Farbprofil "nur" noch die individuellen Farbabweichungen korrigieren muss, da ja Gamma und Farbtemperatur schon "stimmen".
Damit bleiben mehr Tonwerte für die Darstellung "übrig"...
Das geht aber i.d.R. nur mit "Proof"-geeigneten Monitoren.
Der hier erwähnte kann das... ebenso wie die Qato-Proofer und noch einige andere...
Nachlesen kann man das z.B. im "Whitepaper zur Monitorkalibration" von Quato.
Zum "passend zu Adobe RGB":
Da muß ich etwas ausholen:
1. Der "Adobe RGB 1998" Farbraum ist ein "virtueller" Farbraum, dessen "Eckwerte" sich an der amerikanischen Druckvorstufe und an sRGB orientieren... insoweit "nix" für Europa...
2. Andererseits ist der Adobe RGB Farbraum dem der "gängigen" DSRs recht ähnlich, und wenn man nicht mit individuellen Kameraprofilen arbeitet, ist die Lösung, sich als "Workflowvereinfachung" einfach auf Adobe RGB als Arbeitsfarbraum zu einigen, naheliegend. FM-technisch ist allerdings nicht "wirklich richtig"...
3. In Europa ist die Druckvorstufe auf die "klassische" Variante 5000°K bei Gamma 1,8 eingeschworen.
Ist der Monitor hardware- "mäßig" in der Lage, das darzustellen, so gilt das oben gesagte anlog...
So, in Deinem Workflow sind aber schon 2 Dinge vorgegeben: Deine Umgebungsbeleuchtung mit 5000°K,
und die Tatsache, das Du Aufsichtsvorlagen (Prints) ausgeben lassen willst...
Wenn, und das impliziere ich mal, Du testen willst, wie die am neuen Monitor eingestellten Bilder aussehen, wenn Du sie als Print vom Dienstleister bekommen hast, brauchst Du dazu ein "Softproofprofil" des Dienstleisters...
Warum? Weil die Kalibration und die Einstellung Deines Workflows zunächst nur sicherstellen, das Deine Bilder an DEINEM Monitor "bestmöglich" im Rahmen der Fähigkeiten DEINES Monitors dargestellt werden...
Um an DEINEM Monitor Bilder FÜR EIN ANDERS AUSGABEGERÄT optimieren zu können, benötigst Du einen "Softproof" in PS, um eine Version Deines Bildes, speziell "angepasst" auf den Drucker/Belichter des Dienstleisters, anfertigen zu können...
Und um letztendlich den Druck mit dem Monitor vergleichen zu können, muß die Umgebungsbeleuchtung zwangsläufig zur Monitordarstellung "passen"...
Deshalb würde ich für die "Printausgabe", egal ob Offsetdruck, Tintenstrahler, Belichter, immer auf
5500°K, L* (oder G 1,8), und 120cd kalibrieren, bei einer Umgebungsbeleuchtung von 5000°K. Das deshalb, weil man mit L* bzw. bei G1,8 die Lichter und Schattenzeichnung, die bei der Printausgabe immer kritisch ist, besser beurteilen und damit einstellen kann.
Und 5500°K im Monitor, weil das "visuell" besser zum Umgebungslicht 5000°K passt...
Da die Ausgabe fürs WEB w.g. der "indifferenten" Zielgruppe nicht klar definiert ist, würde ich darauf keinen allzu großen Wert legen... einfach einen "sRGB" Softproof einrichten und ggf. die "Monitoroptimierten" Bilder in sRGB wandeln und mit sRGB Profil per "WEB-Export" ins Netz stellen...
mfg
Alexis