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Verfasst: Fr 8. Apr 2005, 16:38
von Andreas H
Bei dieser Aufgabenstellung hilft ein Makroobjektiv im gängigen Brennweitenbereich von 50-100mm nicht weiter. Eine Vorsatzlinse bringt hier überhaupt nichts. Vorsatzlinsen reichen in den Nahbereich, nicht in den Makro- und schon überhaupt nicht in den Mikrobereich.

Bei den Brennweiten von Makroobjektiven wäre eine Auszugsverlängerung notwendig, für die man mehrere Balgengeräte oder viele Zwischenringe hintereinandersetzen müßte.

Die Formal ist m=(b-f)/f
(b: Bildweite oder Auszug, f: Brennweite, m: Maßstab)

Bei einem 100er Makro und einem Abbildungsmaßstab von 10:1 (bei dieser Aufgabenstellung ist wohl eine vergrößerte Abbildung angesagt) ergibt das einen Auszug von immerhin 1,1 Metern.

Hier ist also ein kurzbrennweitiges Lupenobjektiv oder ein Mikroskop notwendig. Zuerst allerding ein Buch, wie z. B. "Makrofotoschule" aus dem Verlag Photographie.

Grüße
Andreas

Verfasst: Fr 8. Apr 2005, 21:05
von pixelmac
Mit einer Vorsatzlinse kommt Du nicht ganz an den Maßstab 1:1 (und erst recht nicht an den Ameisenhintern) ran. Der genaue Wert hängt von der Nahlinse und der Brennweite des verwendeten Objektivs ab. Mit meiner Nahlinse und meinem Objektiv kann ich z.B. zur Not Objekte mit einer Breite von ca. 2,2 cm formatfüllend aufnehmen).

Eine gute Einführung in die Macrofotografie gibt es hier. Zitat von dort:
"In Verbindung mit einem 20mm Objektiv in Umkehrstellung lässt sich mit Balgengeräten (im Nikonprogramm) ein Abbildungsmassstab von 23:1 erzielen (Sie könn(t)en damit einer Fliege formatfüllend zwischen die Augen fotografieren)."
Bild

Verfasst: Sa 9. Apr 2005, 01:23
von Andreas H
pixelmac hat geschrieben:Mit einer Vorsatzlinse kommt Du nicht ganz an den Maßstab 1:1 (und erst recht nicht an den Ameisenhintern) ran. Der genaue Wert hängt von der Nahlinse und der Brennweite des verwendeten Objektivs ab. Mit meiner Nahlinse und meinem Objektiv kann ich z.B. zur Not Objekte mit einer Breite von ca. 2,2 cm formatfüllend aufnehmen).
Der Qualitätsverlust durch die Verwendung einer Vorsatzlinse steigt wenn sich die Brechkraft der Linse der des Grundobjektivs annähert. Teles mit starken Vorsatzlinsen sind am schwächsten, es sei denn es wären angepaßte Vorsatzlinsen (Beispiel: Die Sigma Vorsatzachromaten für bestimmte Objektive. Die passen dann aber nicht so gut an andere Optiken).
Bei einem Objektiv und einer Vorsatzlinse die nicht füreinander entworfen sind würde ich nicht weiter als 1:3 gehen, darüber muß man sehr deutliche Abstriche hinnehmen. Aus meiner Sicht ist bei größeren Abbildungen als 1:3 eine Auszugsverlängerung mit einem einfach gebauten Objektiv sinnvoller.
pixelmac hat geschrieben:"In Verbindung mit einem 20mm Objektiv in Umkehrstellung lässt sich mit Balgengeräten (im Nikonprogramm) ein Abbildungsmassstab von 23:1 erzielen (Sie könn(t)en damit einer Fliege formatfüllend zwischen die Augen fotografieren)."
Da hängen dann aber zwei bis drei Balgengeräte hintereinander, Gesamtlänge der Konstruktion etwa 0,5m.

Bitte nicht vergessen ein rotes Fähnchen ans Ende zu hängen.

Bei diesen Abbildungsmaßstäben würde ich eher ein sehr kurzbrennweitiges Objektiv nehmen. Wer (wie ich) nicht das Geld für ein Lupenobjektiv ausgeben will, der kann auf einem Fotoflohmarkt ein festbrennweitiges Filmobjektiv (Super-8 oder 16mm) kaufen (so um die 10mm Brennweite) und mit Epoxy auf einen Gehäusedeckel mit einem entsprechenden Loch kleben, sinnvollerweise in Retrostellung. Dann reicht ein einziges Balgengerät.

Grüße
Andreas

Verfasst: Sa 9. Apr 2005, 12:00
von Pleff
interessant, wie sich der Thread entwickelt :-)
Ich sauge z.Zt. auch viel über den Makrobereich auf, aber ein paar Dinge sind mir noch nicht klar. So z.B. "Balgengeräte": Machbar, überholt oder Pflicht bei den Aufnahmen. Was würde passieren, wenn man ein Nikon 60er Micro vor so ein Balgengerät oder Zwischenringen schraubt? Was ist mit Fremdlinsen aus Vergrößerern etc. Mit großem Interesse lese ich z.B. die Beiträge von den anderen Makro-Spezies und Spezienen hier, insbesondere vonSurfklaus, aber leider fehlt mir noch immer eine Zusammenstellung von Objektivarten, Adaptern etc. um da einmal "zuschlagen" zu können, ohne nachher viel Geld für nicht brauchbaren Equipment ausgegeben zu haben.
Hätte ich doch damals in Physik besser aufgepasst, dann wäre das heute alles schneller viel logischer für mich ;-) ;-)


Gruß
Pleff

Verfasst: Mo 11. Apr 2005, 20:50
von pixelmac
Andreas H hat geschrieben: Der Qualitätsverlust durch die Verwendung einer Vorsatzlinse steigt wenn sich die Brechkraft der Linse der des Grundobjektivs annähert. Teles mit starken Vorsatzlinsen sind am schwächsten, es sei denn es wären angepaßte Vorsatzlinsen (Beispiel: Die Sigma Vorsatzachromaten für bestimmte Objektive. Die passen dann aber nicht so gut an andere Optiken).
Deswegen hatte ich auch geschrieben "zur Not" ;)

Hier mal ein Beispiel (ohne künstlerischen Wert, gerade mal schnell für diesen Thread geknipst) des maximalen Abbildungsmaßstabs der 500D bei 400mm und Fokussierung auf '2.3m':
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ein unbehandelter (nur von RAW in JPG konvertiert) 100%-Ausschnitt:
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Das (R)-Zeichen ist im Original übrigens ca. 1mm gross...

Ich hatte mich übrigens z.T. aufgrund des Reviews von Michael Weber für die Vorsatzlinse entschieden.
Auch interessant: Die Kommentare von Riccardo Polini.

Verfasst: Mo 11. Apr 2005, 20:57
von chillie
Hmm... eine CF Karte is ca 42mm breit ... könnte 1:1 sein?
Auf jedenfall interessant wie die Qualität doch halbwegs konstant bleibt... da ich mir aktuell kein Makro leisten will (würde es wahrsch. nur alle 2 Wochen mal benutzen) bin ich auch am Überlegen obs für meine Spielerein nicht eine Vorsatzlinse tut.

Verfasst: Mo 11. Apr 2005, 21:19
von pixelmac
Man muss allerdings berücksichtigen, dass eine Vorsatzlinse nur eine "Nahbrille" für das verwendete Objektiv darstellt. D.h. die Qualität kann natürlich nicht besser sein als das verwendete Objektiv (das im obigen Beispiel verwendete Objektiv ist ein Nikon 80-400 VR.)

Verfasst: Mo 11. Apr 2005, 21:34
von pixelmac
chillie hat geschrieben:könnte 1:1 sein?
Ich habe gerade mal nachgeschaut: Der Sensor der D70 hat ein Format von 23.7 x 15.6mm. Bei maximaler Vergrösserung erreiche ich eine Breite von ca. 22 mm, d.h. es wäre sogar knapp über 1:1. (D.h. etwas weniger als ein echtes Macroobjektiv an einer DSLR).

Verfasst: Di 12. Apr 2005, 08:59
von Mark
viel einfacher geht sowas wenn du nah genug an das Objekt rankommst (tote Ameisen etc) mit einer "alten" CP 995 oder 4500er, die sind im Makrobereich genial schon OHNE Vorsatzlinsen, siehe Beispiele....alles Original Bilder, keine Ausschnitte.

Ansonsten ein Weitwinkelobjektiv in Retrostellung, die Adaption an ein Mikroskop/Stereolupe ist nicht so ganz einfach geht aber mit einem T42 Adapter auch....

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Re: Supermakro?

Verfasst: Di 12. Apr 2005, 09:17
von Andreas G
vdaiker hat geschrieben:Mikroskop mit Nikon Bajonett, gibbet das ?
Ob es das gibt weiß ich nicht. Aber von Nikon gibt es auch Mikroskope! :wink:

Gruß
Andreas