Seite 3 von 5

Verfasst: Di 21. Jun 2005, 19:09
von elektronikfreak
Wenn man nun DRI benutzen möchte, dann müßte man zwei Fotos machen, eines wo die Landschaft richtig belichtig ist und eines wo der Himmel paßt.
Meiner Meinung nach braucht man dies nicht, wenn man den "Raw-Modus" benutzt (falls die Kamera einen hat, versteht sich). Dann werden die Bildpunkte mit 12 Bit Auflösung gespeichert, d.h. es gibt 4096 Helligkeitswerte (statt normal 8 Bit = 256 Helligkeitswerte).
Wenn man als JPEG speichert, müssen die 4096 Helligkeitswerte in 256 umgesetzt werden. Man kann aber nicht einfach den gesamten Bereich entsprechend zuordnen (also 0 bis 15 wird zu 0, 16 bis 31 wird zu 1 usw.), sonst würde das Bild total flau und kontrastarm. Deshalb wird die Zuordnung so gemacht, dass das Ergebnis auf normalen Wiedergabegeräten (z.B. Monitor) eine normale Kontrastwiedergabe hat. Da der Monitor nie im Leben den echten Kontrastumfang der Landschaft wiedergibt, bleibt dabei zwangsläufig etwas auf der Strecke.
Wenn du das Bild als "raw" speicherst, findet diese Umsetzung nicht statt, d.h. es ist mehr Information im Bild enthalten, als der Monitor anzeigt.
Daher kann man nachträglich noch eine Belichtungskorrektur vornehmen, und erhält ein akzeptables Ergebnis.
Eigentlich müsste sich dies nutzen lassen, indem man nur für die zu dunklen Bereiche eine Belichtungskorrektur macht bzw. für die Umsetzung eine entsprechende Helligkeitskurve verwendet. Leider weiß ich aber auch nicht, mit welcher Software das am einfachsten zu bewerkstelligen ist. Aber vielleicht kann da ja sonst jemand etwas zu sagen?

Verfasst: Di 21. Jun 2005, 19:14
von volkerm
elektronikfreak hat geschrieben:Daher kann man nachträglich noch eine Belichtungskorrektur vornehmen, und erhält ein akzeptables Ergebnis.
Eigentlich müsste sich dies nutzen lassen, indem man nur für die zu dunklen Bereiche eine Belichtungskorrektur macht bzw. für die Umsetzung eine entsprechende Helligkeitskurve verwendet. Leider weiß ich aber auch nicht, mit welcher Software das am einfachsten zu bewerkstelligen ist. Aber vielleicht kann da ja sonst jemand etwas zu sagen?
Hallo!

Also im Prinzip funktioniert das, wobei aber im ganz Tiefschwarzen sich das Rauschen störend bemerkbar macht. Ich hab's bei ISO100 probiert, da sind in den Schatten noch etwa 2 Blenden Reserve ohne daß es zu sehr rauscht. Bei ISO400 wird es schon eng, da ist echtes DRI bestimmt leistungsfähiger.

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 07:50
von elektronikfreak
@volkerm: Danke für die Rückmeldung. Könnte also einen Versuch wert sein. Verrätst du noch, mit welcher Software du das machst? Geht sowas mit Nikon Capture?

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 08:27
von chillie
Das geht eigentlich mit jedem RAW-Konverter. Ich habe vor kurzem im Atelier ein paar Bilder
von Heuballen gezeigt (Testballen 1 Testballen 2) die ich mit dieser Technik gebastelt habe per ACR - durch die
Änderungen habe ich ein Spektrum von -1,7 bis 2,0+ EV (per 4 konvertierten RAWs) erreicht und somit den nicht vorhandenen
Grauverlauf gespart.
Habe leider nicht die Originalaufnahme im Netz - kann ich aber gern nachreichen - das Bild zeigte einen sehr hellen Himmel und
fast abgesoffen die Wiese.

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 19:15
von David
@ Daniel:
ACR?! Welches Programm?


:)

Verfasst: Mi 22. Jun 2005, 21:37
von chillie
Adobe Camera Raw = RAW Converter von PS CS und PSE 3.0

Verfasst: Do 23. Jun 2005, 10:37
von vdaiker
So, die Dias sind da. Ich habe sie bislang nur so grob gesichtet, aber was ich sehen konnte bestätigte meine Vermutung: der Velvia 50 ist suuper und es ist deutlich "mehr" drauf als auf den DSLR Fotos. Das "mehr" bezieht sich auf den Kontrastumfang.
Ich werde die Dias am Wochenende scannen, mal sehen was dann noch von dem "mehr" übrig geblieben ist.

Volker

Verfasst: Do 23. Jun 2005, 18:43
von David
@ Volker:
Naja, das war ja schon zu erahnen, meinst nicht?! ;)

Verfasst: Fr 24. Jun 2005, 09:48
von vdaiker
David hat geschrieben:@ Volker:
Naja, das war ja schon zu erahnen, meinst nicht?! ;)
Hallo David,

sicher, aber bislang hatte ich ja nur theoretische Daten und keine praktischen Beispiele. Ich weiß sehr wohl daß ein Diafilm mehr Dynamik hat und nicht sofort absäuft, aber nun habe ich erste vergleichbare Fotos. Und darüberhinaus hatte ich noch nie einen Velvia, hauptsächlich deshalb weil ISO 50 als Standardfilm halt ein bischen wenig ist.
Jetzt muß ich die Dias noch scannen, da wird vermutlich wieder was an Dynamik verlorengehen. Mal sehen was am Ende übrig bleibt.

Volker

Verfasst: So 26. Jun 2005, 19:38
von vdaiker
So, jetzt gibt es Futter zum Diskutieren.

Zwei Landschaftsaufnahmen im Abendlicht, ein Mal mit der D70 und ein Mal mit der F 90X und Fuji Velvia 50. Dieselbe Optik (Tamron 17-35/2.8-4.0) und auch beide Kameras haben identisch belichtet.

D70: Brennweite 17 mm, 1/125, Blende 5.6, ISO 200

Bild


F 90X: Brennweite 24 mm (um den Cropfaktor auszugleichen), 1/60, Blende 4, ISO 50

Bild

Schon etwas Unterschied und das Dia kommt meinem natürlichen empfinden wesentlich näher als das Digitalfoto. Bei diesem habe ich bereits eine Tonwertkorektur vorgenommen. Was könnte man noch probieren um es etwas besser hinzukriegen ? Das blühende Gras war wirklich so toll rot, das hat ja den Reiz ausgemacht der Abendstimmung.
Das Dia wirkt in Originalgröße (ca. 3700x2400) etwas unscharf, das kann aber auch an meinem Scanner (Nikon Coolscan III) oder einfach an der weit geöffneten Blende und 1/60 liegen, das dürfte aber bei normaler Skalierung nicht stören.

Auf Dauer ist es freilich nervig zwei Bodies rumzuschleppen, zumal als reiner Hobbyfotograf. Aber der Velvia 50 ist halt schon ein guter Film.

Hier die beiden Fotos in Originalgröße:

http://www.vocadai.de/DSC_0199.jpg

http://www.vocadai.de/Dia_0036.jpg

Ich vermute mal folgendes: ich hätte das Digifoto manuell etwas unterbelichten müssen, dann hätte ich per EBV vielleicht noch mehr rausholen können. Oder, was würdet ihr machen ?

Volker