Das Histogramm zeigt eine Verteilung der Häufigkeit der Helligkeitswerte im Bild.
Beim Histogramm des Ausgangsbilds lässt sich erkennen, dass es dort
- keine ganz dunklen oder schwarzen Werte und
- keine ganz hellen oder weissen Helligkeitswerte gibt,
weil das Histogramm nicht an die Marken für Schwarz bzw. Weiss (schwarzes bzw. weisses Dreieck) heranreicht.
Wenn man nun das schwarze bzw weisse Dreieck an die Ränder der Histogrammkurve heranrückt, dann bestimmt man damit den Schwarz- bzw. Weisswert für das zu korrigierende Bild neu: Die Werte des neuen Bildes werden damit jeweils auf den dunkelsten bzw. hellsten Wert des Ausgangsbildes gesetzt.
Was bewirkt das? Die Helligkeitsverteilung des Ausgangsbildes wird damit gespreizt, so dass sie im neuen Bild nun wirklich von Schwarz bis Weiss reicht. Dadurch verstärken sich die Kontraste im Bild und es wirkt deutlicher und lebhafter.
Diese Funktion gibt es vei vielen EBV-Programmen in ähnlicher, automatisierter Form - die "Kontrastautomatik" (z.B. in FixFoto oder Nikon Capture): Dabei bestimmt das Prog automatisch die Schwarz- und Weisswerte (die Extremwerte) des Ausgangsbildes und spreizt sie so, dass sie nach der Korrektur mit den zahlenmässigen Extremwerten des verfügbaren Datenraums (8/16-Bit Helligkeitsdaten pro Einzelfarbe (RGB, CYMK etc.)) zusammenfallen. Manche Automatiken gehen sogar noch ein wenig weiter und "verengen" den Ausgabekontrast, so dass an den hellen und dunklen Enden des Histogrammes jeweils 5% der hellsten bzw. dunkelsten Werte auf Weiss bzw. Schwarz zusammengefasst werden, um so einen noch höheren Kontrast bei den restlichen Helligkeitswerten zu erzielen (NC macht das bei der entsprechenden Funktion so).
Aber Vorsicht - bei Spreizungen des Bildkontrastes sollte man darauf achten, Farbverfälschungen zu vermeiden:
Die Spreizung kann bei Bildern im 8-Bit Format (JPG oder 8-.Bit TIFF) dazu führen, dass die verfügbaren Daten im neuen Kontrastbereich so weit gespreizt werden, dass in der Histogrammkurve Lücken aufreissen. Die führt zu einer "Posterisierung", also zu stufenartigen Helligkeits- bzw. Farbveränderungen, wie sie manche von uns noch aus den psychedelischen Postern der 60er und 70er Jahre kennen (z.B. Beatles Poster von Richard Avedon).
Wie kommt das? Bei diesem Vorgang nimmt man einen bestimmten Aussschnitt aus den max. 256 Helligkeitswerten (pro Farbkanal), z.B. 160 verschiedene Werte, und spreizt diesen Ausschnitt wieder auf volle 256 Werte. Im Zuge der Werte-Umrechnung bei der Spreizung können dabei einzelne benachbarte Datenwerte so weit gespreizt werden, dass sie in der neuen Verteilung nicht mehr direkt nebeneinander liegen (z.B. nicht mehr durch eine, sondern durch zwei Werte voneinander getrennt sind). Damit entsteht eine "Lücke", und diese Lücke zeigt sich im korrigierten Bild als unnatürliche Abstufung bei Farb- oder Helligkeitswerten.
In der Druckvorbereitung geht man AFAIK manchmal sogar einen etwas anderen Weg: Hier darf Schwarz nicht rein Schwarz und (vor Allem) Weiss nicht rein weiss sein, Speziell Reinweiss würde nämlich bedeuten, dass dort keine Druckfarbe mehr aufgetragen würde, so dass die Papierfarbe durchscheint, was zu Farbverfälschungen des Bildes bei den Lichtern führen könnte.