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Konzertobjektivprobleme

Verfasst: Sa 2. Jul 2005, 21:32
von venturemedia
Ich fotografier öfters auf Konzerten. Wer das auch tut, weiss um die Probleme: Setting A: Man wird von unfreundlichen und unterbezahlten Securitymitarbeitern für die ersten drei Lieder durch den Fotopferch- vulgo ~Graben gescheucht, darf natürlich nicht blitzen und versucht, aus dem wenigen was an Licht da ist das beste zu machen. Aus Zeitnot und weils so eng ist, ist der Objektivwechsel eh nicht möglich - und wenn dann mal ein Bildausschnitt und die Farbe des Spots richtig passt, klammert man sich an sein Einbeinstativ und schiebt freundlich lächelnd den Ellenbogen des Kollegen von der dpa wieder zurück in Richtung des Gegenwerts eines Einfamilienhauses mit Canon-Schriftzug.

Für dieses Setting liebäugele ich mit dem Sigma OS 80-400 (oder dem Nikon 80-400 VR). Kosten ja +-200 Euro ähnlich viel und scheinen sich nicht viel zu nehmen. Je nach Bericht wird mal das eine oder das andere mehr gelobt.

Da ich annehme, das jemand von euch mit diesem Objektiv schon unterwegs ist, wie kommt ihr im Fotograben damit klar? Die Blende ist ja nun nicht grade ideal für available light, aber ich hoffe, dass das OS/VR es rausreisst. oder?

Mein zweites Setting ist in letzter Zeit leider immer häufiger anzutreffen: Die Fotografen dürfen überhaupt nicht mehr in die Nähe der Künstler, sondern werden in ein wenige Quadratmeter grosses Gefängnis am FOH-Pult verbannt.

Dafür hab ich mir jetzt ein paar Festbrennweiten organisiert, die ich mal alle testen werde und mich dann für eine oder zwei entscheiden. Momentan hab ich das Nikon 300/f4 hier, das mich sehr begeistert, ein 300/2.8 AF ED ist unterwegs und von Scooby aus der Verkaufsecke bekomme ich hoffentlich bald das Sigma 400/5.6.

Wie löst ihr diese Situationen?

Verfasst: Sa 2. Jul 2005, 22:21
von papagei2000
Moin venturemedia,

ich bin der Meinung das dir die VR/OS Objektive für dein Anwendungsgebiet nischt bringen, da diese Systeme nur dafür sorgen das du längere Belichtungszeiten ohne Verwackelungen hinbekommst, wenn das zu fotografierende Objekt allerdings hin und her hobst wie das Musiker für gewöhnlich tuen bringt dir eine längere Belichtungszeit recht wenig, da solltest du eher auf Lichtstärke setzen und dir z.b. ein 2,8er 80-200er zulegen, besser noch ein 1,4er 85er wenn du nah genug rankommst damit auch bei relativ schlechtem Licht kurze Belichtungszeiten hinbekommst.

Gruß
Sven

Verfasst: Sa 2. Jul 2005, 22:38
von venturemedia
genau das ist mein dilemma - lieber die lichtstärke oder die belichtungszeiten optimieren? :)
meine sorge vor festbrennweiten vor der bühne ist, dass ich a) kein zeit zum wechseln habe und b) der bildausschnitt nur selten optimal ist. mit einem zoom könnt ich halt problemlos von der totale zum portrait.

vielleicht gibts hier ja ein paar praktische erfahrungen aus anderen fotogräben der republik ...

Verfasst: Sa 2. Jul 2005, 22:55
von Andreas G
VR bringt schon etwas, dazu müssen die Künstler natürlich still stehen. Peter hätte das glaube ich bei seinen Klassikfotos gebrauchen können.

Ich komme gerade von einem Konzert. Da es auf einem Stadtfest war konnte man natürlich die ganze Zeit fotografieren. Ich hatte mein 70-200er VR dabei. Auf Blende 2,8 möchte ich nicht mehr verzichten da sonst der „Hintergrund“ scharf und die Künstler durch Bewegungsunschärfe unscharf sind.

Wenn Du keinen Objektivwechsel durchführen möchtest musst du dir schon das 28-200 2,8 VR kaufen. :wink:

Für mich persönlich wäre die Kombi aus 17-55 und 70-200 die beste Wahl. Allerdings fehlt mir im Augenblick das Geld fürs 17-55, so dass ich zur Zeit Konzerte nur mit dem 70-200 fotografiere.

Ich werde jetzt meine Konzertfotos bearbeiten und einstellen. Wenn Du dann Fragen hast, nur zu.

Gruß
Andreas

Verfasst: Sa 2. Jul 2005, 23:32
von PeterB
CP-PILOT hat geschrieben:VR bringt schon etwas, dazu müssen die Künstler natürlich still stehen. Peter hätte das glaube ich bei seinen Klassikfotos gebrauchen können.
Andreas, das kannst Du doch nicht ernst meinen?? Wenn mir ein VR helfen würde, hätte ich längst eins... Aber "meine" Künstler stehen selten still! :shock: Und: Mir, auch wenn das vielleicht unverständlich erscheint, ist diese VR-Tüte zu protzig. Manche mögen das genießen. Ich nicht. Ich will nicht, dass die Leute vor dieser Röhre erstarren.
Nee, von 18-200, manchmal bis 300 sollte man allerdings was dabeihaben! :wink:

Verfasst: Sa 2. Jul 2005, 23:45
von Andreas G
PeterB hat geschrieben:Andreas, das kannst Du doch nicht ernst meinen??
:oops: :oops: :oops: Doch, bezog sich aber nur auf das "Auflehnen" bei den Klassikfotos.
PeterB hat geschrieben:auch wenn das vielleicht unverständlich erscheint, ist diese VR-Tüte zu protzig. Manche mögen das genießen. Ich nicht. Ich will nicht, dass die Leute vor dieser Röhre erstarren.
Da hast Du nicht ganz unrecht, aber mir ist das egal wie die Leute das finden. Ich liebe die Bilder die man mit dem Objektiv machen kann.

Kleine Anekdote von meinem letzten Konzertshooting. Nach dem Konzert sagte der Gittarist zu mir: "Ich hatte Dich erst gar nicht erkannt mit dem großen Objektiv." :shock: :wink:

Gruß
Andreas

Verfasst: So 3. Jul 2005, 08:31
von Clown
Also auf Konzerte habe ich bisher noch keine Bilder gemacht, dafür aber am Theater und Ballett. Hier muß ich sagen habe ich mit dem 80-200 2.8 VR die besten Ergebnisse gehabt, selbst wenn man unte sehr schwierigen Lichtbedingungen auf die volle ISO 1600 hoch gehen mußte.

Verfasst: So 3. Jul 2005, 13:36
von -max-
Ich war gestern Abend auch wieder auf einem Konzert und habe dort Fotos gemacht (Fotos gibt`s hier im Forum zu sehen ;). Zwar war keiner der dpa da, glaube ich, doch hat`s mich gewundert, dass fast alle das Sigma 70-200 2.8 haben. Nur einer rannte dort mit dem 70-200 2.8 VR rum.
Ich selbst habe das Sigma und bin mit dem Preis/Leistungsverhältnis mehr als zufrieden. Klar, Schärfe ist immer toll, doch im Kartoffeldruck geht sowas schnell flöten...

Verfasst: So 3. Jul 2005, 19:11
von jsjoap
Hallo Leute,

hier http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.php?t=20033 habe ich mal vor einiger Zeit meine Erfahrungen mit dem Sigma 80-400 OS beschrieben.

Der OS ist ne tolle Sache, aber leider nur bei unbeweglichen Objekten.....

Was nützt mir die lange Verschlusszeit und Umgebungsschärfe, wenn das ZIEL sich aber inzwischen verfleucht hat (Wischer im Bild).

Also bei solchen Anwendungen lieber lieber Lichtstärke als OS!

Gruß
Jürgen

Verfasst: So 3. Jul 2005, 19:38
von -max-
Oder beides zusammen. :wink: