Ich bin nun nicht der Bastelwastel, aber es war nicht sehr schwierig eine Diahalterung zu bauen.
Basis des Kopierers ist eine alte Blechdose in der mal eine Campariflasche steckte. Man kann sicher auch eine Pappröhre verwenden, wie sie zur Aufbewahrung von Postern üblich ist.
In den Boden habe ich ein recheckiges Loch mit einem Taschenmesser geschnitten (das Blech ist recht dünn), nachdem ich mit einem leeren Dia zuvor das Außen und das Innenmaß des Rahmens mit Filzstift mittig auf den Boden zeichnet habe (Dia auflegen und einfach drumherum malen).
Als Diahalterung dienen 4 kleine Spaxschrauben, die ich noch vom Vertäfeln übrig hatte (Zwei unten und je eine links und rechts neben dem Dia). Das Dia sitzt bombenfest und wackelt nicht, lässt sich aber einfach nach oben herausziehen.
Die Röhre habe ich dann innen noch mit schwarzem Karton „verkleidet“ um Reflektionen zu dämpfen (DIN A4 Karton gerollt und reingesteckt). Wenn man gleich eine Pappröhre nimmt reicht vermutlich schwarze Farbe.
Die Röhre selbst habe ich auf einem alten 3 Wege Neiger von Manfrotto mit Kabelbindern festgezurrt. Der Neiger selbst ist so schwer, dass ich Ihn nicht noch einmal befestigen musste, kann man aber auch noch machen. Entscheidend ist, dass die Röhre an einem schweren Gegenstand befestigt ist und beim Entfernen der Dias nicht wackelt oder verrückt wird.
Die Kamera mit 105er Makro sitzt auf einem Stativ mit 3 Wege Neiger und wird dann so weit in die Röhre reingeschoben, bis das Dia etwas mehr als formatfüllend ist (Der D70 Sucher ist kleiner als der tatsächliche Bildausschnitt) und nicht kippt. Nach 2-3 Testfotos sitzt alles perfekt. (Abstand laut Objektivscala ca. 34cm)
Als Hintergrundbeleuchtung dient eine alte Scannerdurchleuchteinheit, die bei mir noch rumflog, man kann aber auch was anderes nahmen, Hauptsache es ist gleichmäßig hell. Bestimmt funktioniert auch ein Baustrahler mit einem weißen Blatt Papier zwischen Dia und Strahler. So sieht das dann aus:

Die Kamera hab ich per USB mit dem PC und Nikon Capture verbunden. Alle Fotos sind ferngesteuert vom Rechner aus gemacht, so dass man sich sofort das Ergebnis mit Spitzlichtern anzeigen lassen kann. ISO200, Modus M, Blende 20, Autom. Weißabgleich, Belichtungsmessung Mehrfeld. Die Bel.zeit konnte ich dann von Bild zu Bild noch verändern.
Fokussiert hab ich nur beim ersten Dia. Hier muss man aufpassen, dass es ausreichend Struktur hat, damit der AF auch trifft. Alle weiteren Dias hab ich ohne erneuten AF abgelichtet. Alle Dias müssen natürlich im Querformat eingelegt werden, damit sie formatfüllend sind.
Das Ergebnis konnte dann im RAWshooter sofort näher betrachten und Weißabgleich, Tiefen, Mitten, Lichter, Belichtung und Farbsättigung korrigieren.
Erfahrungsgemäß sind die NEF „out of the Cam“ noch zu Kontrastreich und man muss die Tiefen noch etwas aufhellen. Auch mit der Belichtung sollte man etwas vorsichtig sein, wenn das Dia schon etwas überbelichtet ist, damit nicht noch mehr ausgefressene Lichter dazukommen.
So nach 20 Dias hat man den Bogen mit der richtigen Belichtung raus und schafft dann eine 50er Schiene in 10min. Danach benötigt man noch mal 10min. um alle 50 Bilder nachzubearbeiten.
Persönliches Fazit:
Ich bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden und habe die Anschaffung eines teuren (1000,-€) Diascanners erst mal verworfen. Anstatt der Anschaffung eines Dia-Scanners bis 400,-€ sollte man das Geld doch besser in ein gutes Makro investieren (Ich habe kaum Negative). Die „D70 Scans“ sind sehr hochauflösend und dateailreich und lassen sich in enormer Geschwindigkeit herstellen, ohne dabei auf Qualität zu verzichten.
Auch wenn der Aufbau sehr lustig aussieht, kommt das Ergebnis ausgezeichnet.
Hier drei Beispiele von 10 Jahre alten Dias:



Gruß
Holger