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Sigma 28-300 DG - Probleme mit AF

Verfasst: Do 29. Dez 2005, 19:09
von mcpete
Die Suche hat mich nicht zufrieden gestellt, daher dieses Topic ;) Das 28-300 DG ist (lt. meinem Händler) erst seit ein paar Wochen auf dem Markt und soll (lt. meinem Händler *g*) eine ganz gute Abbildungsleistung haben, zumindest unter Berücksichtigung, dass es ein Suppenzoom ist und recht preisgünstig (270 Euro). Hat jemand das Objektiv an einer D70 getestet und kann was zur wirklichen Leistung sagen? Ich weiss selber, dass ich von dem Teil keine Wunderdinge erwarten kann und möchte es auch nicht mit teuren Linsen vergleichen. Mir geht es nur darum, dass die Abbildungsleistung zumindest befriedigend ist. Liegt es etwa gleichauf mit dem 18-200 von Sigma? Das würde mir für den großen Brennweitenbereich genügen. Mir wäre der untere Bereich wichtiger als das lange Ende (300 mm), trotzdem würde ich eben auch gerne diese 300 mm für alle Fälle haben ohne ständig zu wechseln.

Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 18:23
von mcpete
So, obwohl keiner Erfahrungen mit diesem Suppenzoom hat, muss ich nochmal ein Problem schildern. Mein Bruder hat es sich jetzt für die D70 zugelegt, der Händler hat es ihm für den Preis empfohlen. Naja, der Brennweitenbereich wäre ja ganz nett und Abstriche bei der Bildquali nimmt er dafür in Kauf. So hoch ist sein Anspruch nicht *g*

Jetzt war er eben mit dem Teil bei mir und wir haben es an seiner und an meiner D70 getestet. Bei 28mm stellt das Teil recht fix und präzise scharf und die Bilder sehen am Computer ok aus. Ab 200mm pumpt der AF aber nur noch und stellt sich nicht scharf bzw. das angepeilte Motiv ist out of Focus. Gut, das war jetzt hier im Zimmer bei normaler Zimmerbeleuchtung, aber es waren schon kontrastreiche Motive, die eigentlich einfach einzustellen wären. Jetzt ist unsere Frage, ob es auch mit den Einstellungen an der Kamera zu tun hat oder ob diese Suppenzooms einfach nicht mehr leisten können oder wollen? Er will das Objektiv ja nicht nur draussen im Sommer verwenden... Oder könnte das Objektiv kaputt sein? Wären für Tips dankbar.

Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 18:33
von Stromer
Ich hatte das NON-DG mal an meine D70 geschraubt und ein paar Aufnahmen gemacht, auch am langen Ende und konnte keine Probleme mit dem AF feststellen. War im Sommer mit viel Licht.

So übel erschien die Bildqualität nicht, aber als Always-druff-Objektiv, war es mir zu schwer und der Weitwinkel fehlt doch schmerzlich.
Ich habe das Teil vor ca. 2 Jahren neu bei Ebay für 175 Euro ersteigert und vor kurzem wieder für 135.-- losgeschlagen. Selbst an meiner F65 hatte ich es kaum in Gebrauch.

Ein 18-125 oder 18-200 erscheinen mir persönlich sinnvoller. Tatsächlich ist dieses lange Ende das vom 28-300 zur Verfügung gestellt wird wohl nur bei super Licht zu gebrauchen.
Sorry das ich nicht weiter helfen konnte.

Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 18:44
von mcpete
OK, es geht ja erstmal nicht um die Bildquali, die bei 28mm durchaus ok ist, sondern darum, dass wir am langen Ende gar keine Bilder machen konnten *g* OK mit MF ging es, aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Ich wundere mich nur, weil ich es von keinem meiner Objektive gewohnt bin, dass es bei normaler Raumbeleuchtung schon AF-Probleme hat. Selbst bei starken Kontrasten vor schwarzem HG findet der AF nichts. An einen Defekt kann ich eigentlich nicht glauben, aber ist das Objektiv von so bescheidener Qualität?

Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 19:47
von armin304
Das Suppenzoom hat am lange Ende eine Lichtstärke von 1:6.3. Das ist schon ziemlich finster. Nikon garantiert bei der D70 die Funktion des AF nur mit Objektiven einer Lichtstärke von mindestens 5.6. Was nicht heißen muß, daß der AF nicht funktionieren kann. Mit meinem 4/300mm am 2x Konverter funktioniert der AF und der Fokusindikator funktioniert mit dem manuellen Beroflex 8/500 noch mit Arbeitsblende 11. Aber nur bei guten Lichtbedingungen und so wird es auch bei dem Sigma sein...

Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 19:55
von mcpete
Ja, schon klar, dass es mit 6,3 am langen Ende ziemlich lichtschwach ist. Mich wundert nur, dass selbst wenn ich etwas beleuchtetes in den Fokus nehme der AF nicht trifft und pumpt ohne Ende. Mein 70-300 ED macht da gar keine Probleme, das fokussiert hier anstandslos alles auch bei Zimmerbeleuchtung. Ist zwar gemächlich, aber es trifft wenigstens. Naja, mal schauen wie sich das Sigma morgen bei Tageslicht verhält.

Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 21:38
von mcpete
Nochmal ein wenig probiert: bei 300mm hat der AF noch kein einziges mal getroffen. Wenn ich z.B. auf das LCD-Display meines Verstärkers fokussiere, dann müsste ein Objektiv das doch treffen, egal wie "lichtschach es am oberen Ende ist oder? Die Kontraste müssten doch reichen.

Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 21:58
von Andreas H
mcpete hat geschrieben:Wenn ich z.B. auf das LCD-Display meines Verstärkers fokussiere, dann müsste ein Objektiv das doch treffen, egal wie "lichtschach es am oberen Ende ist oder? Die Kontraste müssten doch reichen.
Nein, es muß nicht treffen.

Der AF arbeitet mit einem Strahlenteiler. Dieser Strahlenteiler lenkt zwei Strahlengänge des Objektivs auf die zwei Teile eines AF-Sensors (bei einem Zeilensensor, beim Kreuzsensor muß man es sich eben verdoppelt vorstellen). Die beiden Strahlengänge entsprechen einem Objektiv das auf 5,6 abgeblendet ist. Wenn ein Objektiv eine kleinere Anfangsblende hat, beispielsweise eben 6,3, dann wird nicht mehr die ganze Breite der Zeilensensoren beleuchtet, ein Teil wird abgeschattet. Dadurch leidet die Genauigkeit. Wenn dann noch unzureichende Beleuchtungsbedingungen dazukommen dann muß der AF überhaupt nichts mehr tun. Die offizielle Grenze liegt bei 5,6, darüber wird es eben unsicher.

Ich habe ein Objektiv mit 1:7,2. Das fokussiert bei richtig gutem Licht noch ganz gut, bei winterlicher Beleuchtung nicht mehr. In Innenräumen bei normaler Raumbeleuchtung würde ich es nicht erst versuchen.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 22:13
von mcpete
Danke für Deine Erklärung :) Jetzt ist mir folgendes aufgefallen: das Objektiv hat bei 28mm ja Blende 3,5, je weiter ich zoome, desto mehr schliesst sich die Blende. Das geht bis etwa 200mm, da hat es 5,3. Zoome ich dann noch weiter, dann geht die Blende wieder auf, zumindest zeigt mir das die Cam so an, dass am langen Ende bei 300mm die Blende wieder bei 3,5 steht. Dort müsste sie doch eigentlich bei 6,3 sein oder? Was kann das sein? Bei den anderen beiden Objektiven, die ich hier testen konnte verhält es sich "normal", d.h. die Blende schliesst sich je weiter ich mit der Brennweite rauf gehe. Jemand eine Erklärung? Defekt? Oder Denkfehler meinerseits?

Verfasst: Mo 9. Jan 2006, 23:10
von Andreas H
Die Blende ist das Verhältnis von Blendenöffnung zu Brennweite.

50mm Brennweite und 25mm Durchmesser der Blendenöffnung ergeben also die Blende 1:2.

Du kannst also aus der Öffnung nicht ohne Berücksichtigung der Brennweite auf die Blende schließen.

Grüße
Andreas