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Es ist alles Mathematik...
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 10:13
von bmxpepe
...sagten schon 2raumwohnung
so also was ich wissen möchte ist, wie folgende Filter/Tools/blaablaaa in Photoshop funktionieren
- allen voran die Healing Brush und das Patch Tool
- dann den gaussian blur
- die verschiedenen blending modes
- unsharp mask
also wirklich nur erklärungen mit irgendwelchem mathematischem kram und nich in bildern oder sowas... und vor allem möglichst genau
danke

Verfasst: Do 9. Feb 2006, 11:04
von Hanky
'Erklärungen mit irgendwelchem mathematischem Kram' wirst du meines Erachtens nicht mal bei Adobe bekommen, denn warum sollten die ausgerechnet dir ihren jeweils verwendeten Algorithmus bekannt geben ?
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 11:10
von wegus
im Wesentlichen sind es Transformationen von einem Quellraum (Bild) in einen Zielraum (Bild nachher). Dabei handelt es sich nicht immer um isomorphe Transformationen ( eindeutig und umkehrbar). Häufig kommen auch sog. Fouriertransformationen zum Einsatz. Ich rate Dir aber dringend danach mal zu googlen, denn das nötige Wissen dazu sprengt diesen thread denn doch gewaltig. Wenn das alles so trivial wäre, hätte ja jeder FachInformatiker sein eigenes Bildbearbeitungsprogramm geschrieben.
Es gibt aber zahlreiche Webseiten die diese Algorithmen erläutern.
Auf die schnelle einen Einstieg gefunden habe ich hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildverarbeitung
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 11:35
von bmxpepe
hey cool danke erstma!
ich studier medizintechnik und der tolle fourier wird mir wohl im nächsten semester begegnen.. also guck ich mir das jetzt schonma an
aber trotzdem sollen leute die was wissen hier was reinposten und nich irgendwelche belanglosen bemerkungen hinterlassen
ich hab grad rausgefunden, dass Laplace auch ne wichtige Rolle spielt... toll!
danke

Re: Es ist alles Mathematik...
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 11:45
von BerndPausA
Hi,
den mathematischen Kram hat sicherlich nicht Adobe erfunden, höchstens in der Anwendung verfeinert.
bmxpepe hat geschrieben:...sagten schon 2raumwohnung
so also was ich wissen möchte ist, wie folgende Filter/Tools/blaablaaa in Photoshop funktionieren
- allen voran die Healing Brush und das Patch Tool
- dann den gaussian blur
- die verschiedenen blending modes
- unsharp mask
also wirklich nur erklärungen mit irgendwelchem mathematischem kram und nich in bildern oder sowas... und vor allem möglichst genau
danke

Na, ja, mathematische Formeln kann man hier ja schlecht eingeben, aber ich versuche es mal so.
gaussian blur:
Das ist eine Mittelung der umliegenden Pixel (Radius). Die Gewichtung der einzelnen Pixel erfolgt nach der Gaußschen Glockenkurve. Das Ganze wird in der Regel als Matrix dargestellt, wie viele Bildverarbeitung Operatoren (Filter). Details sollten in jeder Einführung über Bildverarbeitung enthalten sein.
unsharp mask:
Das unscharfe Maskieren ist ein alter Trick, der schon zu Analogzeiten, wie viele Bildverarbeitungsschritte, angewandt wurde. Dazu wird von einem Bild eine unscharfe Version des Bildes abgezogen. Das Resultat sind die "scharfen" Anteile des Bildes, die man dann wieder dem Original hinzufügen kann. Den Grad der Unschärfe (Verfahren) und etwaige Faktoren bestimmen dann das Ergebnis.
Genauers kann ich dir nicht sagen, aber in der Literatur zum Thema Bildverarbeitung und entsprechenden Internetseiten sollte man fündig werden.
Bei den beiden anderen Punkten kann ich dir spontan nicht weiterhelfen, aber vielleicht könnte man mit ein wenig herumexperimentieren herausfinden was gemacht wird und es entsprechend nachbauen.
Gruß
Bernd
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 14:39
von bmxpepe
so n expermiten wollt ich auch schonma starten... vor allem für die beiden Tools weil ich die einfach hundert pro verstehen will..
im prinzip möchte ich mein wissen dahingehend erweitern, dass ich evntuell selbst werkzeuge kreieren kann für irgendwelche probleme, die mir in den sinn kommen und wo noch keine lösungen vorhanden sind.
kann man denn auf jeden fall schonmal sagen, dass die beiden tolls ne art Matrizen Rechnung is?! logisch oder?! Dann muß es ja irgendwelche schwellwerte für umgebungsvariablen etc. geben.. hmm
hat einer n vorschlag für n experiment?
vielleicht für nen runden brush verschieden große radiale gradienten erstellen und dann healen und gucken wie sich alles verändert oder so?!
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 15:12
von schdeffan
Also zum Gaussian Blur gibts beim englischen Wikipedia einen ganz guten Artikel inkl. Formel und Faltungsmatrix (über die geht übrigens so einiges).
Ansonsten hilft sicherlich Literatur zur Signalverarbeitung.
Ausserdem kannst du dir ja mal den Quellcode von Gimp angucken, falls du C verstehst. Hab aber keine Ahnung wie dessen Qualität ist, hab noch nie reingeguckt. Oder einfach mal bei dessen Entwicklern nachfragen. Wenn die keine Quellen wissen, wer dann. In Gimp gibts auch z.B. fast alle Blendingmodes die PS anbietet ausser soft light und hard light, wenn ich mich recht erinnere (habs schon lange nicht mehr benutzt).
Healing brush usw. wird sicherlich schwierig. Adobe wird nix verraten, das ist klar. Beim Verwenden habe ich zumindest den Eindruck, dass es im Grunde ein Stempel ist, der die Helligkeiten des Ausgangsbereichs mit denen des Zielbereichs verrechnet, die Frage ist wie. Aber natürlich nur ne Vermutung. Ich bin zumindest immer wieder vom Ergebnis des Tools begeistert.
Gruß
Stephan
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 15:20
von schdeffan
P.S.:
Zum Rumexperimentieren mit "programmierter Bildbearbeitung" kann ich übrigens
Python und die dazugehörige
Python Imaging Library empfehlen. Mit nix hast du schneller ein Bild geladen und in der Bitmap rumgespielt.
Gruß
Stephan
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 16:02
von bmxpepe
umso mehr ich darüber nachdenke, was sich da für möglichkeiten auftun umso mehr wird photoshop lächerlich
kann man denn in GIMP (wenn man C++ versteht) seine eigenen werkzeuge erstellen?!
Verfasst: Do 9. Feb 2006, 22:23
von schdeffan
bmxpepe hat geschrieben:umso mehr ich darüber nachdenke, was sich da für möglichkeiten auftun umso mehr wird photoshop lächerlich
Da wäre ich vorsichtig. Erstens sind die fortgeschrittenen Werkzeuge in PS sicherlich auch vom Wissenschaftlichen Standpunkt alles andere als trivial und zweitens gibts dann irgendwann ganz andere Probleme zu lösen, z.B. effizientes Memory-Management und Laufzeitoptimierung, verwalte mal den Speicher für ein D70 Bild mit 20 Ebenen und schreib dann noch effiziente Filter dafür. Da hat jede Ebene unkomprimiert 17MB bei 8bit RGB ohne Alpha.
bmxpepe hat geschrieben:
kann man denn in GIMP (wenn man C++ versteht) seine eigenen werkzeuge erstellen?!
Gimp ist in C geschrieben, nicht C++, wenn es aber so aufgebaut ist wie GTK (das Toolkit zu Gimp) dann werden Objekte und Vererbung emuliert über Structs und Pointer. Wenn man C++ gewohnt ist, nicht sehr angenehm zu schreiben finde ich, wird dann viel mit Makros usw. gearbeitet das fand ich bei GTK sehr nervig.
Prinzipiell kann man für Gimp Plugins schreiben (fast jedes Tool in Gimp ist ein Plug-In), in C und vielleicht noch in anderen Sprachen. Scripten lässt es sich in einem Scheme-Dialekt namens Script-Fu. Gibt auch was für Python, doch das scheint nicht mehr ganz aktuell.
Einfach mal auf
gimp.org gehen.
Gruß
Stephan