Bildgestaltung: Was ist die "förderliche Diagonale"
Moderator: pilfi
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Bildgestaltung: Was ist die "förderliche Diagonale"
In dieser Diskussion ging's um den Goldenen Schnitt. Am Ende des Threads erschien das Stichwort der "förderlichen Diagonale". Ich habe daraufhin mal nach diesem Begriff gegooglet, aber nichts gefunden. Wer kann mich aufklären und erläutern, wie man auch die förderliche Diagonale zur Bildgestaltung nutzen kann?
Gruß Timo.
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Re: Bildgestaltung: Was ist die "förderliche Diagonale&
Ich habe heute keine Zeit mehr dafür, aber mein früherer "Professore de Colore" Harald Mante hat in seinen (empfehlenswerten) Büchern mehrfach die Diagonale gestalterisch genutzt und gut beschrieben... das mal als Tip...Arjay hat geschrieben:...Wer kann mich aufklären und erläutern, wie man auch die förderliche Diagonale zur Bildgestaltung nutzen kann?
EDIT:
http://www.digitalkamera.de/Buecher/dk/ ... 1-56-1.asp
Bei letzterem Link gibt es unten auf der Seite eine Leseprobe,
interessanterweise die "Diagonale"!
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Danke Alexis für den Buch-Link! Das sieht interessant aus. Ich werde mir das Buch bei nächster Gelegenheit mal ansehen und ggf. auch kaufen.
Wie wäre es, wenn wir hier mal verschiedene Beispiele zusammentragen und gemeinsam diskutieren?
Wie wäre es, wenn wir hier mal verschiedene Beispiele zusammentragen und gemeinsam diskutieren?
Zuletzt geändert von Arjay am Di 25. Apr 2006, 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Timo.
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So ich hab mal 2 Beispiele gesucht die meiner Meinung nach die Wirkung der Diagonale unterstreichen. Alles ganz unbedarft und es darf gerne diskutiert und drin rumgemalt werden 
Also hier mein Beispiel einer positiven Diagonale - vllt. geprägt durch das westliche rechts nach links denken ist geht es bei solchen Diagonalen immer bergauf was auch rein psychologisch das ganze positiver darstellt.

Eingezeichnet hab ich die, aus meiner Sicht wichtigen Punkte an denen man hängen bleibt und sich die imaginäre Diagonale bildet.
Mein zweites Beispiel einers - wie ich meine negative Diagonale

Die Diagonale hat einen sehr steilen Winkel was auch die Dramatik einer Diagonale ausmacht. Ich finde ein flacher Winkel wirkt harmonischer als ein steiler.
So das war meine Meinung... nun was meint Ihr wie entwickelt man eine Diagonale am spannendsten und was habt Ihr für Beispiele? Wie verbessert man anhand der Beispiele die Linienführung?

Also hier mein Beispiel einer positiven Diagonale - vllt. geprägt durch das westliche rechts nach links denken ist geht es bei solchen Diagonalen immer bergauf was auch rein psychologisch das ganze positiver darstellt.

Eingezeichnet hab ich die, aus meiner Sicht wichtigen Punkte an denen man hängen bleibt und sich die imaginäre Diagonale bildet.
Mein zweites Beispiel einers - wie ich meine negative Diagonale

Die Diagonale hat einen sehr steilen Winkel was auch die Dramatik einer Diagonale ausmacht. Ich finde ein flacher Winkel wirkt harmonischer als ein steiler.
So das war meine Meinung... nun was meint Ihr wie entwickelt man eine Diagonale am spannendsten und was habt Ihr für Beispiele? Wie verbessert man anhand der Beispiele die Linienführung?
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Beim ersten Bild gebe ich Dir Recht. Soll aber wohl von links nach rechts heißen?
Auf die Art bringt man Dynamik in ein statisches Objekt wie ein Gebäude hinein.
Ob ein Anstieg von links nach rechts eine Steigung und damit was Negatives ausdrückt und ein "Anstieg" von rechts nach links ein Gefälle und damit was Negatives? Weiß nicht.
Welche Punkte übrigens? Ich sehe nur die blauen Diagonalen.
Interessant finde ich auch, dass ausgerechnet dieses Foto s/w ist. Ich glaube, in Farbe hätte der Effekt der Dynamik irgendwie nicht so stark gegriffen. Der Himmel ist sehr dunkel. War da ein Polfilter am Werke? Das verstärkt den Effekt noch.
Das zweite Foto hätte ich so auf Anhieb nicht unbedingt als Diagonale identifiziert. Ja, das stimmt wohl. Je steiler Winkel, desto dramatischer der Effekt. Aber hier ist das schon fast eine Senkrechte.


Ob ein Anstieg von links nach rechts eine Steigung und damit was Negatives ausdrückt und ein "Anstieg" von rechts nach links ein Gefälle und damit was Negatives? Weiß nicht.
Welche Punkte übrigens? Ich sehe nur die blauen Diagonalen.
Interessant finde ich auch, dass ausgerechnet dieses Foto s/w ist. Ich glaube, in Farbe hätte der Effekt der Dynamik irgendwie nicht so stark gegriffen. Der Himmel ist sehr dunkel. War da ein Polfilter am Werke? Das verstärkt den Effekt noch.
Das zweite Foto hätte ich so auf Anhieb nicht unbedingt als Diagonale identifiziert. Ja, das stimmt wohl. Je steiler Winkel, desto dramatischer der Effekt. Aber hier ist das schon fast eine Senkrechte.

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Ganz allgemein versteht man in unserem Kulturkreis (wie auch immer der definiert ist) eine Linie von links unten nach rechts oben als "aufsteigend", von links oben nach rechts unten als "absteigend". Soweit zur Theorie.BLAckthunDEr hat geschrieben:... Auf die Art bringt man Dynamik in ein statisches Objekt wie ein Gebäude hinein.
Ob ein Anstieg von links nach rechts eine Steigung und damit was Negatives ausdrückt und ein "Anstieg" von rechts nach links ein Gefälle und damit was Negatives? Weiß nicht...
In der fotografischen Praxis wird die Diagonale oft mit perspektivischer Tiefe in Verbindung gebracht, wie ja auch schon in Haralds Buch zu sehen ist.
Da ich sehr viel Architektur-Geschichten mache, und dies in Strassenzügen mit z.T. mittelalterlichen Charakter (sehr enge Gassen!) bietet sich eine "diagonal-perspektivische" Gestaltung geradezu an.
Beispiel 1, die Diagonale geradezu klassisch zentral-perspektivisch, wenn auch hier nicht gerade ein mittelalterliches Sujet zugrunde liegt...

Beispiel 2, weniger offensichtlich

Beispiel 3, mit Unterstützung durch Helligkeitsunterschiede

Beispiel 4, mit starker Perspektive, dramatischem Licht und Himmel

Natürlich alles SW... und ohne irgendwelche Filter...
Grundsätzlich bin ich aber der Ansicht, das Bildgestaltung in aller Regel mehr als nur ein Gestaltungs(grund)prinzip erfordert. Dies ist nur eine Möglichkeit.
Die Diagonalen habe ich nicht eingezeichnet, ich denke, das ist offensichtlich...
mfg
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Oje! Oje! Muss ich mir nun Sorgen machen? Oder liegt das "nur" an dem Knick in meiner Optik!alexis_sorbas hat geschrieben:Ganz allgemein versteht man in unserem Kulturkreis (wie auch immer der definiert ist) eine Linie von links unten nach rechts oben als "aufsteigend", von links oben nach rechts unten als "absteigend". Soweit zur Theorie..

Das kommt in dem Beispiel oben aber nicht so zur Geltung. Vielleicht, weil das Gebäude rund ist?alexis_sorbas hat geschrieben:In der fotografischen Praxis wird die Diagonale oft mit perspektivischer Tiefe in Verbindung gebracht, wie ja auch schon in Haralds Buch zu sehen ist.
Ja, hier kann man die Tiefenwirkung natürlich nicht übersehen.alexis_sorbas hat geschrieben:Beispiel 1, die Diagonale geradezu klassisch zentral-perspektivisch, wenn auch hier nicht gerade ein mittelalterliches Sujet zugrunde liegt...
Auch in den anderen Fotos kann man imo leicht die Diagonale raussehen. Und in der Tat sorgt diese für eine gewisse Tiefe, die das Foto ansonsten nicht vermitteln könnte.
Und die steigenden Fotos wirken wirklich irgendwie "beruhigender" oder "normaler" auf mich. Schauen sich einfach irgendwie gefälliger an.

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Wenn ich richtig liege, ist damit der Kulturkreis gemeint, der von links nach rechts schreibt. In dem "anderen" Kulturkreis ist es eben umgekehrt. Und um hier erst gar keine Diskussion aufkommen zu lassen, ich liebe die Kunst und Kultur des "anderen" Kulturkreises.alexis_sorbas hat geschrieben:Ganz allgemein versteht man in unserem Kulturkreis (wie auch immer der definiert ist)...
Gruß
Andreas
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