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Etwas, was mich schon lange beschäftigt: Der Workflow.

Verfasst: Mo 2. Okt 2006, 22:12
von jockel
Seit ich mit der DSLR hantiere, stellt sich bei mir auch die Frage nach einem schönen, professionellen Workfow.
Bisher teste ich von Anfang an Lightroom und bin damit auch sehr zufrieden. Allerdings stellt es nur ein Baustein im Workflow dar, und eine Verwaltung kann es nicht vollständig ersetzen.
Seit Jahren teste ich immer wieder iViewMedia Pro, aber so richtig warm bin ich damit nie geworden.

Was hat sich denn bewährt? Von der Dateinamenvergabe, bis hin zur endgültigen Archivierung.

Ich arbeite mit einem Mac. Lightroom, Photoshop CS sind vorhanden. Capture NX würde ich evtl gerne einbauen. Oder lieber Aperture?
Bin für Eure Tipps dankbar und bin gespannt.

Verfasst: Mo 2. Okt 2006, 22:27
von piedpiper
Gute, weil sooo berechtigte Frage - mir geht's ähnlich wie Dir. Seit Jahren probiere ich immer wieder die gleichen Programme aus. Seit aber immer mehr an Material zusammenkommt, neige ich dazu, den Workflow weiter zu entschlacken. Dies könnte dazu führen, dass ich mir künftig standardmäßig in Nikon View einen groben Überblick verschaffe und alles lösche, was nix taugt und anschließend alles durch Adobe Camera Raw jage und in Tiff (8 Bit w/ Dateigröße) umwandle. Die Bearbeitung erfolgt dann in PS und das Abspeichern in jpg. Daraus folgert, dass ich drei Versionen einer Datei habe (Raw, Tiff/8Bit und jpg). Die Alternative zu Camera Raw wäre selektives Arbeiten in Capture NX - da bin ich mir aber noch nicht schlüssig, da es meinen Workflow erheblich verlangsamen würde - wahrscheinlich läuft es auf ein eher punktuelles Arbeiten mit NX heraus ... :hmm:

Verfasst: Mo 2. Okt 2006, 23:37
von donholg
In einem Satz kann man das schwer beantworten.
Das geht ja schon mit Dateityp, Verzeichnisstruktur, Benennung und Kommentarverwaltung los, bevor ein einziges Bild bearbeitet wurde.

Da ich fast ausschließlich in NEF arbeite erfogt die Sichtung vor Bearbeitung mit RAW Shooter in der Vollbildansicht mit gelegentlich zugeschalteter 100% Ansicht. Da wird aussortiert und bewertet (1-3).

Die RAW Bearbeitung aller Bilder erfolgt nur noch mit CS2, da das NEF dabei nicht verändert wird.
Die Software kann nun wirklich alles, was ich brauche und was ich künftig noch lernen werde. Abgelegt wird das Endergebnis dann als jpg.

Anderes Zeugs hab ich probiert, aber ich will mich nicht verzetteln.

Verfasst: Mo 2. Okt 2006, 23:59
von khausp
Hallo zusammen

trifft sich :)
ein Thema, mit dem ich mich seit 2 Wochen etwas intensiver beschäftige. Neben Archivierung und Weiterverarbeitung habe ich mich hautpsächlich mit dem Ablegen und Wiederfinden befasst und alles mögliche, was mir an Demos in die Finger kam, installiert.
Eins weiß ich mittlerweile, auf eine Datenbank alleine verlasse ich mich nicht. Steht irgendwann mal ein Systemwechsel, ein Softwarewechsel etc. ins Haus, habe ich ein Problem. Deshalb lege ich meine Fotos thematisch-chronologisch auf der HD ab. Ich habe mir eine Struktur aufgebaut, die für mich handhabbar und praktikabel ist (zumindest bislang). Das dient auch ohne Software der ersten Orientierung.
Beim Einlesen gebe ich den Fotos bereits ein grobes Stichwort mit in den Namen, sodass auch hier nicht nur eine Zahl steht. Das alles ist kein großer Aufwand und läuft nebenbei.

Daneben gebe ich beim Erstellen der JPGs Stichworte in die IPTC-Felder ein. Die Probleme mit IPTC sind bekannt, aber wenigstens sind die Infos direkt im Foto und nicht irgendwo auf der HD.

Meine Arbeitsablauf sieht momentan so aus:
  • 1. Einlesen der RAWS mit ImageIngester, cam2pc oder ähnl. Tool, das bereits eine Umbenennung der Fotos sowie eine Verzeichnisstruktur ermöglicht
    2. Erste Sichtung und Löschen von Ausschuss (XNView oder NikonView etc.)
    • --- Konvertierung der RAWS in kleine für den Bildschirm und die Verwaltung ausreichende JPGs
      --- IPTC-Verschlagwortung (mit XNView, Exifer)
    3. Bearbeitung von einzelnen Fotos mit einem RAW-Konverter und/oder mit PS
Als Ergänzung bräuchte ich jetzt noch eine kleine und überschaubare Verwaltungssoftware, die aus den IPTC-Infos die Stichworte sammelt. Einen Katalog ließe sich daneben auch noch aufbauen, evtl. sogar mit Bewertungen etc..
Geht die Software oder der Hersteller hops, ist nicht viel verloren.

Hierbei hat mir der IDImager recht gut gefallen, bereits beim Einlesen bringt er versch. Möglichkeiten hinsichtl. Verzeichnis und Benennung mit. Allerdings ist er mir mit seinen diversen Katalogen, Alben etc. etwas zu 'überfrachtet'. Hier hatte ich ihn schon mal erwähnt.

XnView gefällt mir ebenfalls, es kommt mit den Nikon-Nef zurecht, ist recht flott, hat batch-Verarbeitung hinsichtlich umbenennen und IPTC. Tja, wenn es jetzt noch eine interne Verschlagwortung hätte ... :-))

Für die Endbearbeitung hätte ich zwar gerne Capture NX, da er weiß was in den NEF steckt. Aber zumindest auf meinem PC ist er zu behäbig.
Derweil werkle ich neben div. Demos hauptsächlich mit RSE und die Feinarbeit in PS 6.0.

Verfasst: Di 3. Okt 2006, 10:44
von alexis_sorbas
Moin,

mein derzeitger Workflow sieht folgendermassen aus.

Schon in der Kamera vorsortiert,
übertrage ich den Chipinhalt "on location" (oder im Hotel oder sonstwo) mit dem Laptop auf eine externe FW-Platte. Dort wird das Material "zwischengelagert", bis ich wieder im Studio bin (was durchaus mal ein paar Wochen dauern kann).
Das übertragen mache ich i.d.R. mit einem selbstgeschrieben Script, das JPEG und NEFs in getrennte Ordner innerhalb des aktuellen Projektordners kopiert.
Ansonsten mit Apples "Digitale Bilder"

Im Studio werden nur die NEFs benutzt... der Rechner ist schnell genug...

Mit Bridge findet dann die erste Auswahl und Bewertung statt. Aus Geschwindigkeitsgründen mache ich das bei den D2X- Bildern (und auf dem Laptop) mit den JPEGs...
Sollte ich genügend Zeit haben, lasse ich Bridge den Cache und damit die Vorschauen berechen, dann geht das auch mit den D2X-NEFs und sogar mit den 25MB (komprimierten) P25 RAWs... selbst auf einem alten PB G4 667...
Manchmal mache ich mit einer JPEG in PS CS2 einen "Entwurf", wie das Bild später werden soll...
Zurück im Studio werden die Nefs, die "Entwürfe" und natürlich die XMPs auf die "Bildarchiv"-Platte am G5 übertragen, und die JPEGs und das Rohmaterial von der
portablen FW-Platte gelöscht.

Dort findet in Bridge die Verschlagwortung (falls nicht schon geschehen) und das ein-und umsortieren in entsprechende "Motivordner" statt.

Auch die Bearbeitung findet in ACR (innerhalb von Bridge) statt, erst wenn ACR nicht mehr ausreicht, gehts in PS CS2.

Zum Export in JPEG und TIF und für den Copyright-Hinweis habe ich entsprechende Export-Scripte für PS.

Archiviert werden die PSD Dateien als 16Bit TIFs mit Ebenen, verlustlos komprimiert, ansonsten zusätzlich ggf. DNGs.

Täglich um 17 Uhr läuft ein scriptgesteuertes Backup auf eine zweite externe FW-Platte, einmal wöchentlich ein Backup auf eine weitere externe FW-Platte.

Doch Bridge hat diverse Einschränkungen:
Die Geschwindigkeit ist nicht so berauschend, das Sortieren der Bilder ziemlich bescheiden, das ACR-Modul zwar sehr funktional und schnell, aber es kennt keinen "Full-Screen" Modus, die unterstützung für zwei Monitore ist gar nicht vorhhanden, die Bearbeitung von sehr vielen Dateien schnell unübersichtlich, und die "Leuchkastenarbeit" (zusammenstellung nach Bewertungsqualität, Serien etc.) gibt es gar nicht.

Als Bildbrowser für die "intensivere" Bildbearbeitung und "Zulieferer" für CS2 ist Bridge optimal... und dafür ist es auch gedacht.

Zur prinzipiellen "Sortier- und Archivarbeit", spez. auf dem Laptop, könnte ich mir Lightroom gut vorstellen, aber da fehlt derzeit einfach noch zu viel (Farbmanagement, Bildqualität, Stabilität, "Kompatibilität" zu PS CS2...)

Grundsätzlich am besten gefällt mir Aperture, das betrifft insbesondere den konsequenten (genial-praxisgerechten-Profi) Workflow, die Integration von PS, was besser gelöst ist als in LightRoom...
Doch gerade dieser optimale "Leuchttisch"-Workflow erfordert enorme Hardware-Anforderungen...
Auch und besonders das konsequente "non-destruktive-Editing" gefällt mir sehr, leider ist die Unterstützung von z.B. professionellen Digibacks derzeit nicht enthalten...

Kurz: Wirklich optimal ist derzeit keines davon... aber meine
"Affinität" zu Aperture ist wohl am grössten...
Aber dann muss ich mir auch einen neuen Laptop gönnen... aber der ist eh schon geplant...

mfg

Alexis

Verfasst: Di 3. Okt 2006, 11:31
von grothauu
(1) Kopieren der JPG und NEFs in ein gemeinsames Verzeichnis
(2) Sichten der JPGs mit Thumbsplus (vorher nach Endung sortiren) und löschen der Ausschuss-JPGs
(3) Umsortieren in Thumbs nach Name: jetzt liegt hinter jedem JPG das NEF, das ich bearbeiten will.Ich rufe NC und PS aus Thumbs auf.
(4) Konvertiereung und erste Bearbeitung (Wießabgleich, Farbraum, Curve, D-Lighting) mit Capture
(5) Speichern als TIFF
(6) Nacharbeit der TIFFS in PS (Schneiden, Filtern, Schärfen)
(7) Konvertierung der TIFF in JPGs durch Thumbsplus
(8) Archivierung der JPGS in Thumbsplus

Uli

Verfasst: Di 3. Okt 2006, 12:30
von evilPHish
Als Linux-User schaut des bei mir ungefähr so aus:
1. Fotos machen in raw
2. von CF auf Raid-0 im Arbeitsrechner kopieren
3. UF-raw im batch mode laufen lassen und aus allen raws mit den Standardeinstellungen JPEGs machen. Währenddessen: Kaffee holen.
4. Auch Sichtung der JPEGs mit gqview oder gThumb, Löschen der unnützen
5. Die Raws, die gefallen, in einen kategorisierten Verzeichnisbaum überführen, sortiert nach "Fototyp->Location->EventmitDatum->RAWs"
6. Wenn schon bearbeitet werden soll mit Gimp und UF-Raw die Raw Dateien laden und dran rumbasteln
7. Überführen der Daten auf Raid5 im Server

Und das alles ohne Lizenzgebühren, OS Aktivierungen und dergleichen :)
Ach ja und bearbeitete Versionen archiviere ich im PNG Format in einem Unterordner "export" in dem dazugehörigen "EventmitDatum" Ordner.

Grüße
Alex

Verfasst: Di 3. Okt 2006, 13:40
von cirex
mal eine zwischenfrage:

alle workflows sind dem meinen irgenwie aehnlich: das beruhigt!

alle speichern die bilder als tiff, nur ich speichere psd: das beunruhigt!

ist bei tiff die quali besser? irgendwie scheint sich tiff als standard durchgesetzt zu haben, alle agenturen wollen tiff, aber ich finde psd irgendwie , naja, praktischer :arrgw:

Verfasst: Di 3. Okt 2006, 15:27
von Hanky
cirex hat geschrieben:ist bei tiff die quali besser? irgendwie scheint sich tiff als standard durchgesetzt zu haben, alle agenturen wollen tiff, aber ich finde psd irgendwie , naja, praktischer :arrgw:
psd ist halt nur ein photoshopeigenes Format, tiffs können von (fast) allen Programmen gelesen werden. PS ist aber merkfähig, speicherst du einmal ein Bild mit mehreren Ebenen nicht als psd sondern als tiff ab, merkt sich das Programm das und verfährt künftig immer so.

Verfasst: Di 3. Okt 2006, 20:36
von evilPHish
cirex hat geschrieben: alle speichern die bilder als tiff, nur ich speichere psd: das beunruhigt!
Nein nicht alle :)
Ich speicher als PNG und aufwendigere EBV Bearbeitungen, die ich nicht immer wiederholen will, werden zusätzlich als xcf abgespeichert.
xcf ist das Gimp eigene Format, also analog zu deinem psd.
Dies benutze ich aber nur bei wichtigen Sachen. N DRI aus 7 Bildern als XCF, nimmt mal locker 150-250 MB weg.

Welches Format du nimmst, ist auch prinzipiell wurscht, solang es nicht komprimiert ist (JPEG mit 85er Kompression würd ich z.B. nur fürs Zeigen im Web benutzen und nicht zum anschaun aufm Rechner. Da entweder auf 100 stellen (Dateien werden schweinegroß), oder etwas wie PNG benutzen)

Und wenn jemand von dir das Bild in nem anderen Format haben will, kannst es ja immernoch konvertieren. Extra alles umzukonvertieren ist denk ich mal nur sinnvoll, wenn du wirklich als Profi immer nach demselben Format gefragt wirst.

Grüße
Alex