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Flyer drucken: Welche Druckerei? Allgemeine Fragen
Verfasst: Do 11. Jan 2007, 08:22
von bjoern_krueger
Moin!
Mein Anliegen passt hier nicht wirklich hin, aber ich wüsste nicht, in welchen Bereich es sonst passen würde. Daher also einfach hier.
Ich möchte gerne einen Flyer drucken lassen, und habe dazu ein paar Fragen:
Die Erstellung des Flyers möchte ich gerne mit CorelDraw10 durchführen, und dann die Datei entweder als jpg oder als pdf ausgeben.
Die Druckerei möchte die Druckvorlage im CYMK-Format haben. Meine Nikon nimmt ja nun im RGB-Format auf. Wie/Wann/Wo kann ich das am besten konvertieren?
Auf der Internet-Seite der Druckerei ist von einem 'Tonwertzuwachs' die Rede. Dieser würde beim Offsetdruck ca. 20% betragen. Was heißt das?
Weiterhin ist von einem 'Farbauftrag' die Rede, der für die vier Kanäle 300% nicht überschreiten darf. Was heißt das?
Ich habe per Google mehrere Druckereien recherchiert, und als bisher günstigste
www.flyerwire.de gefunden. Dort kosten 2500 flyer DIN Lang, 2-fach gefalzt auf 170g Papier 265€ inkl. MwStr und Versand.
Ich habe jetzt nicht besonders lange gesucht, daher meine Frage: Habt Ihr Erfahrungen mit Druckereien und könnt mir eine Empfehlung geben?
Danke und viele Grüße,
Björn
Re: Flyer drucken: Welche Druckerei? Allgemeine Fragen
Verfasst: Do 11. Jan 2007, 09:20
von tufkabb
bjoern_krueger hat geschrieben:
Die Erstellung des Flyers möchte ich gerne mit CorelDraw10 durchführen, und dann die Datei entweder als jpg oder als pdf ausgeben.
PDF halte ich für die bessere Wahl.
Die Druckerei möchte die Druckvorlage im CYMK-Format haben. Meine Nikon nimmt ja nun im RGB-Format auf. Wie/Wann/Wo kann ich das am besten konvertieren?
ZB. die Bilder in PS konvertieren. Allerdings sollten RGB Bilder für eine Druckerei mit einigermassen aktuellem Workflow kein Problem darstellen.
Auf der Internet-Seite der Druckerei ist von einem 'Tonwertzuwachs' die Rede. Dieser würde beim Offsetdruck ca. 20% betragen. Was heißt das?
Bilder werden beim Drucken als Raster wiedergegeben. Jeder einzelne Rasterpunkt erfährt dabei einen Punktzuwachs. Einfach gesagt er wird fetter weil die Druckfarben unter Druck auf das Papier gepresst werden. Aus einem 50% Raster wird dann bei 20% Punktzuwachs 70%. Das gleiche passiert natürlich auch mit Bildern. Dunkele Stellen im Bild können zB. dann zulaufen. Das ganze ist für Offsetdruck ein völlig normaler Vorgang und die Druckerei kann dem innerhalb gewisser Grenzen durch Kalibration ihres Workflows entgegenwirken. Ausserdem kannst du dir vor dem Druck ein farbverbindliches Proof machen lassen, da siehst du wie es später im Druck aussieht. Ganz kritische Sachen kann man auch andrucken lassen (teuerer).
Weiterhin ist von einem 'Farbauftrag' die Rede, der für die vier Kanäle 300% nicht überschreiten darf. Was heißt das?
Das bedeutet das die % Werte der Farben CMYK an jeder Stelle des Flyers/Bilder zusammen addiert
nicht diesen Wert (300%) überschreiten dürfen. Das hat auch drucktechnische Gründe. Durch einen entsprechenden Schwarzaufbau bekommt man das in den Griff. Das ist allerdings eine Sache um die sich auch die Druckerei kümmern sollte.
Gruß Michael
Verfasst: Do 11. Jan 2007, 09:56
von bjoern_krueger
Moin Michael!
Mann, danke für die schnelle und ausführliche Information! Klasse!
Ich werde einen Proof erstellen lassen, dann kann ich das Ergebnis ja am Besten beurteilen.
Gibt es eine Möglichkeit, diese 300%-Grenze automatisch zu checken? Ich kann ja nicht jeden Bildpunkt ansehen, ob die Summe über 300% liegt. Oder kann Corel das vielleicht sogar automatisch?
Es müsste doch ein Programm geben, das ein CYMK-Bild daraufhin checkt, und betroffene Bereiche automatisch korrigiert.
nochmal danke und viele Grüße,
Björn
Verfasst: Do 11. Jan 2007, 10:26
von tufkabb
bjoern_krueger hat geschrieben:Moin Michael!
Mann, danke für die schnelle und ausführliche Information! Klasse!
Ich werde einen Proof erstellen lassen, dann kann ich das Ergebnis ja am Besten beurteilen.
Gibt es eine Möglichkeit, diese 300%-Grenze automatisch zu checken? Ich kann ja nicht jeden Bildpunkt ansehen, ob die Summe über 300% liegt. Oder kann Corel das vielleicht sogar automatisch?
Es müsste doch ein Programm geben, das ein CYMK-Bild daraufhin checkt, und betroffene Bereiche automatisch korrigiert.
nochmal danke und viele Grüße,
Björn
Hallo Björn,
solche Programme die das checken und gegebenfalls ändern gibt es natürlich. Die sind normalerweise in den PDF-Workflow und den Colormanagment Systemen einer Druckerei integriert, weil das normalerweise auf die Druckerei (Druckmaschinen, Farbe, Papier etc.) abgestimmt sein muß. Viele Druckereien haben da noch ihren sogenannten "Hausstandard" (wobei manche mittlerweile auch schon nach ISO zu drucken glauben

". Diese Programme sind aber für den Privatmann eher unerschwinglich und bedürfen auch einer intensiven Einweisung. Im Privatbereich fällt mir leider, ausser der Pipette in PS, nichts ein. Aber wie gesagt, eigentlich sind das Sachen um die sich die Druckerei kümmern sollte und nicht du. Ich würde mir da auch keinen Kopp draus machen. 300% ist ja schon 'ne Menge und sollte in normalen Bildern eher nicht vorkommen. Das betrifft eher farbige Flächen im Druck. Und RGB-Bilder mit angehängtem Profil (Nikon-RGB bzw. Adobe-RGB) sollten heutzutage kein Problem mehr darstellen für eine Druckerei.
Gruß Michael
Re: Flyer drucken: Welche Druckerei? Allgemeine Fragen
Verfasst: Do 11. Jan 2007, 10:27
von zappa4ever
bjoern_krueger hat geschrieben:
Mein Anliegen passt hier nicht wirklich hin, aber ich wüsste nicht, in welchen Bereich es sonst passen würde.
Eins drüber: Tipps und Tricks....
Verfasst: Do 11. Jan 2007, 22:02
von jockel
Bein einem ICC-basiertem Workflow ist eine RGB-Anlieferung der Daten weniger ein Problem. Ich favorisiere diesen Weg nicht, da er auch Probleme (zu viele IMO) hat. Die meisten Druckereien möchten Daten als CMYK haben. Allerdings solllte man da die Druckerei fragen, was sie haben möchte - das ist überall anders. Bei ISO-Zertifizierten Betrieben erwartet man auch Daten nach Standard. Ist dort ein Eingriff erforderlich, dann kostet das meistens Geld/und oder Zeit.
Ich halte auch nicht unbedingt etwas davon, daß Leute versuchen Daten an Druckereien anzuliefern. Laß es doch jemanden machen, der sich damit auskennt. Dann sind die Probleme minimiert und die evtl. Enttäuschung auch.
Das ganze ist kein Thema, was man mal eben so in ein paar Zeilen abhandeln kann...
Verfasst: Fr 12. Jan 2007, 10:51
von Marc Olivetti
jockel hat geschrieben:Das ganze ist kein Thema, was man mal eben so in ein paar Zeilen abhandeln kann...
Wie wahr!
Aber mit Corel 10, das ist zwar so ein bisschen wie Hausmannskost, habe ich auch professionell für kleine Projekte ganz gute Erfahrungen gemacht: Alle Farben in CMYK anlegen (schwarz wird gern vergessen), Fotos vorher mit PS oder Photopaint in CMYK umwandeln und rein in die Corel-Datei. Vielleicht auch etwas den Kontrast anheben (Ob Du das wirklich machen musst, weißt Du aber erst, wenn Du das Ergebnis siehst). In Corel am Foto keine Veränderungen (Größe etc.) mehr vornehmen - kann eigenwillig reagieren. Dann wäre es natürlich ideal, wenn die Druckerei direkt von der Corel-Datei belichten könnte (Schriften mitliefern, oder vorher alles in Kurven umwandeln), denn die korrekte Umwandlung in ein CMYK-PDF ist innerhalb von Corel ein Vabanquespiel und geht mitunter schief.
Umwandlung in ein JPG fällt aufgrund des Anti-Aliasings (Randunschärfen an Schrägen und Rundungen) eigentlich aus.
Ich arbeite inzwischen mit Indesign, Illustrator und Acrobat und das funktioniert ziemlich zuverlässig (ist aber auch entsprechend kostspieliger in der Anschaffung).