Ich habe mich auch schon mal mit dieser Aufgabenstellung herumgeschlagen, und ich hatte auch keine vernünftigen Lichtquellen.
Ich fand dann folgende Lösung: Ich bin an einem hellen, leicht bewölkten Tag nach draussen gegangen und habe das Bild in den Schatten gestellt. Dort gibt es eine stark diffuse Beleuchtung, die eine reflexionsfreie Aufnahme erleichtert. Kritisch dabei ist der Weissabgleich, weil die Farben im Schatten gerne etwas bläulich herauskommen. Also unbedingt einen manuellen Weissabgleich machen!
Oh, und die Ausrichtung der Kamera ist super-kritisch: Die optische Achse der Kamera muss genau auf die Mitte des Bildes treffen, und sie muss auch genau senkrecht zur Ebene des Bildes liegen, sonst wird ein rechteckiges Bild nicht genau als Rechteck aufgenommen (mal abgesehen von eventuellen Objektiv-Verzeichnungen). Wenn Du keinen Reproständer hast, solltest Du Kamera und Bild wirklich genau aufeinander ausrichten, sonst sind Zeit raubende EBV-Sitzungen angesagt, damit das Bild wirklich rechteckig wird.
- Richte das Bild genau senkrecht aus.
- Markiere die Bildmitte, indem Du z.B. zwei Schnüre diagonal über das Bild spannst.
- Bringe die optische Achse der Kamera exakt auf die Höhe des Kreuzungspunktes der Schnüre.
- Nun richte die Kamera so aus, dass Du in der Sucher-Bildmitte genau den Kreuzungspunkt der Schnüre siehst.
- Jetzt miss' jeweils die Entfernungen von der Objektivmitte zum rechten und linken Bildrand (jeweils auf Höhe der Schnurkreuzung) aus.
- Rücke die Kamera so lange zurecht und richte sie jeweils wieder auf das Schnurkreuz aus, bis die beiden gemessenen Entfernungen links und rechts genau gleich sind.
Erst dann kannst Du davon ausgehen, dass die Optische Achse der Kamera genau auf die Bilddmitte trifft, und dass sie auch genau senkrecht zur Ebene des Bildes steht.