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Was macht man besser mit NikonCapture und was mit Photoshop?

Verfasst: Mi 7. Mär 2007, 12:54
von snorri
Hallo alle,

mal eine grundsätzliche Frage: Ich schieße RAW, wandle um mit Capture (4.4, kein NX) und bearbeite anschließend in Photoshop (also ohne ACR). Welche Arbeiten erledigt man besser in Capture und welche nach der Umwandlung in Photoshop?

- Klar, NC hat eingebaute Rote-Augen-Korrektur, Fisheye-Entzerrung, CA-Korrektur, Vignettierungsausgleich. Diese Aufgaben würde man also wohl eher hier machen.

- Bild geraderücken. Der Horizont ist um 2° schief -- es könnte Vorteile haben, das vor der Konvertierung gerade zu rücken, also noch mit den RAW-Daten zu arbeiten. Ist das so?

- Tonwertkorrektur und Gradationskurve. Das Histogramm füllt oft nicht das gesamte Spektrum, oben oder unten ist es leer, Schwarz ist nur dunkelgrau oder Weiß hellgrau. Oder ich will die Gradationskurve zurechtbiegen. Ist doch eigentlich Jacke wie Hose, ob ich das in Capture mache oder mit 16 Bit nach Photoshop exportiere und dort korrigiere, oder?

- Weißpunkt. Capture hat die praktischen Presets für den nachträglichen Weißabgleich, aber solange ich 16 Bit habe, kann ich das doch in PS theoretisch auch machen, oder? (z.B. mit den Pipettenwerkzeugen in der Gradationskurve).

- Scharfzeichnen. Besser mit den RAW-Daten oder ist das egal?

- Schwarzweiß. Da hat Photoshop weitaus mehr und bequemere Möglichkeiten. Ist es sinnvoll, ein Bild, das in SW umgewandelt werden soll, vor dem Export irgendwie in Capture darauf vorzubereiten?

Habe ich was vergessen?

-- Martin

Verfasst: Mi 7. Mär 2007, 13:17
von Arjay
  • Bild gerade rücken mache ich eher in Photoshop. Dort ist diese Funktion viel bedienerfreundlicher und feinfühliger bedienbar. Am besten in CS2: Lens Filter.
  • Weißabgleich funktioniert IMHO in Capture wesentlich besser.
  • Tonwertkorrektur mache ich lieber in Capture, denn dort gibt es eine Anzeige, die vor Sättigung in den einzelnen Farbkanälen warnt - dort ist es also viel schwieriger, eine Bilddatei kaputt zu machen.
  • SW: PS ist da eindeutig besser. Aber - bereite das Bild auf die Konversion vor: Eher etwas kontrastärmer ausführen, mit möglichst großem Tonwertumfang. Dann hast Du mehr Spielraum für kreative Gestaltung in PS.
Ergänzender Vorschlag:

Belichtungskorrektur und Tiefen/Lichter Funktion eher in Capture machen, denn da gibt es höchstwahrscheinlich Ergebnisse mit weniger Rauschen.

Entrauschen: Geht in Capture ganz gut, wenn Du ausreichend Zeit hast. Tipp: erst Parameter in geringer Qualität ausprobieren, dann abschließender Entrauschungslauf mit hoher Qualität.

Verfasst: Mi 7. Mär 2007, 13:47
von Hanky
Ich habe mich über die ganzen Jahre hinweg auf PS konzentriert und mittels Tutorials (www sei Dank ;)) und Lern-CDs/DVDs systematisch versucht, das Geraffel zu begreifen. Deshalb mache ich eigentlich alles in Photoshop, für was hab ich das Programm denn ? Außer dem (bei Verzicht auf ACR) nachträglichen Weißabgleich wüßte ich nicht mal, was NC eigentlich besser kann. Photoshop ist für mich die Profi-Bildbearbeitungssoftware schlechthin und sollte eigentlich für alle Eventualitäten gerüstet sein, wenn man sich damit hinreichend auseinandersetzt und das Programm einigermaßen beherrscht. NC ist für mich nur ein RAW-Konverter mit aufgepropfter Schmalspur-EBV.

Verfasst: Mi 7. Mär 2007, 14:24
von zappa4ever
Sehe ich wie hanky, allerdings mit anderem Schluss.

Wenn man PS hat und bedienen kann, dann spricht nicht mehr allzu viel für Capture. Ob jetzt mal die eine oder andere Funktion einen Deut besser implementiert ist, gleicht imho das Durcheinander mit den verschiedenen Dateitypen (Nef, Tiff, PSD, diese Sidecar Dateien, und jpg) nicht aus. Zudem kann man(n) immer eine Sache am Besten.

Da ich bisher noch nicht die Zeit gefunden habe mich in PS einzuarbeiten, verwende ich NX und muss halt damit auskommen.

Irgendwann werd ich mal meinen Scott Kelby durcharbeiten, und dann sehen wir weiter.

Verfasst: Mi 7. Mär 2007, 15:53
von Jack_Steel
Was ich dann von Photoshop erwarten würde wäre eine "capture-like" Funktion mit der man bequem in einem Multi-Image-Window 200 Rohdaten auf einmal bearbeiten kann d.h. z.B. das erste einer Serie bearbeiten und diverse Einstellungen auf andere übertragen. Geht das?

Verfasst: Mi 7. Mär 2007, 16:11
von alexk
Jack_Steel hat geschrieben:Was ich dann von Photoshop erwarten würde wäre eine "capture-like" Funktion mit der man bequem in einem Multi-Image-Window 200 Rohdaten auf einmal bearbeiten kann d.h. z.B. das erste einer Serie bearbeiten und diverse Einstellungen auf andere übertragen. Geht das?
Du meinst Batch-RAW-Konvertierung? Das geht auch schon mit dem normalen ACR. Bin mir nicht sicher, ob schon in Version 2.x oder erst ab 3.x. Mit CS2, Bridge und ACR 3.x macht man folgendes:

In Bridge einfach mehrere RAWs selektieren und per rechter Maustaste im ACR öffnen. Dort angekommen erscheinen am linken Rand alle Bilder als Thumbnails. du kannst dann z.b. beim ersten den weißabgleich festlegen und diese Einstellung auf alle Anderen übertragen (synchronisieren).

Du kannst auch im Bridge die RAW-Einstellungen einer Datei kopieren und auf andere übertragen ohne ACR öffnen zu müssen. Beim synchronisieren, kannst du entscheiden, welche Einstellungen abgegelichen werden sollen und welche individuell bleiben sollen.

In Lightroom geht das ganze natürlich noch viel schöner aber im Grunde ähnlich. Dazugekommen ist dort das "Quick Develop". Da kannst du gleich mehrere bilder selektieren und in dem entsprechenden Sidepanel auf Buttons wie heller, dunkler, wärmer, kälter oder mehr Sättigung klicken.

VG
Alex

Verfasst: Mi 7. Mär 2007, 17:17
von zyx_999
Diese Frage bin ich zur Zeit für mich selbst am herausfinden. Primär hab ich immer noch nicht herausgefunden, welcher Konverter für mich besser ist. Scheinbar hängen die Ergebnisse vom Bild selbst ab, will heißen für das eine Bild ist NC besser, beim anderen CS2. Ich bin z.Zt. offen gestanden sogar ziemlich verunsichert, weil heftig viel Arbeit da dran hängt und ich keine Lust habe, alles doppelt zu machen.

Bzgl. Technik finde ich insgesamt CS2 deutlich überlegen mit seinen Ebenen, den Korrekturwerkzeugen, letztendlich auch den IMO feinerer Einstellungen beim Speichern der Dateien.

Gruss - Klaus

Verfasst: Mi 7. Mär 2007, 17:21
von snorri
Hallo alle,

danke für alle Antworten. Mir persönlich geht es nicht so sehr darum, welches Werkzeug bequemer oder mächtiger ist, sondern darum welches Werkzeug welche Aufgabe besser macht.

So könnte ich mir z.B. vorstellen, dass es bzg. Schärfe einen Unterschied machen könnte, wenn ich das Drehen eines Bildes um 2° direkt mit den RAW-Daten mache -- also vor der Umwandlung in Bildpixel -- als nachher. Ähnliches gilt für die Scharfzeichnung. Gibt es dazu Erkenntnisse?

Bei allem, wo ich diesbezüglich keine Zweifel habe, tendiere ich dazu, alles in Photoshop zu machen, da ich diese Software auch beruflich ständig nutze, also ohnehin eingearbeitet bin.

-- Martin

Verfasst: Do 8. Mär 2007, 08:57
von triathlet_kb
Belichtungskorrektur, leichtes Nachschärfen und Tiefen/Lichter mit Capture, der Rest in PS.

Verfasst: Do 8. Mär 2007, 13:53
von David
Triathlet hat geschrieben:Tiefen/Lichter mit Capture

Gerade diese Funktion erscheint mir in PS (CS2) viel flexibler, komfortabler und besser/schneller. :!: