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PTLens ist ja so was von geil, auch wenn...
Verfasst: Mo 13. Aug 2007, 22:27
von PeterB
.. das vielleicht für manche nichts Neues ist. Mich haben die "einstürzenden Neubauten" schon immer geärgert, und wie ich schon in einem anderen Thread gepostet hatte: Nu bin ich Neubersitzer von PTLens. Dank der Hilfe einiger Forumsmitglieder bin ich schon mal halbwegs mit dem Programm klar gekommen - wollte es schon lange anschaffen, aber man hat ja auch andere Sorgen...
Ich war gerade in Schlesien/Polen und habe die Gedächtniskirche von Hirschberg aufgenommen. Nicht, weil ich das Motiv so super finde, sondern weil ich auf diesem Foto genug "Luft" hatte: Anscheinend muss man ja bei PTLens genug Spielraum haben. Naja, ich übe noch, aber das Ergebnis finde ich jetzt schon klasse.
Ausgangsfoto mit dem 18-70:

PTLens

Das ist sicher noch verbesserungsfähig, aber fürs erste bin ich beeindruckt. Vignettierung u. a. mit Capture wech, nu die Stürze. Und das alles für 15 Dollar.
Aaaach, Digis machen Spaß!

Verfasst: Mo 13. Aug 2007, 23:12
von matthifant
stimmt, das macht spass.
ich habe dein ausgangsbild mal runtergeladen und mit psp9 entzerrt und komme mit zwei klicks zum selben ergebnis.
die luft brauchst du halt, um anschließend zu beschneiden.
ich hatte letztens den hamburger michel fotografiert, der war nach kurzer psp9-behandlung auch nicht mehr nach oben verschlankt

bei pt-lens musst du aber für jede linse ein profil haben, oder ?
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 01:22
von JesterOne
Probier doch für solche Sachen auch mal
ShiftN aus, das liefert für eine Freeware auch mehr als brauchbare Ergebnisse.

Verfasst: Di 14. Aug 2007, 01:52
von Arjay
Na ja, die eigentliche Stärke von PTLens ist ja eher nicht die Perspektiventzerrung (PS CS" Filter/Blur/Lens Filter kann das viel besser), sondern die Beseitigung von Objektivverzeichnungen, insbesondere von der problematischen "Moustache"-Sorte. Da gibt's echte Aha-Erlebnisse, besonders, weil selbst die raffiniertesten PS Filteralgorithmen nichts Gleichwertiges zustande bringen können ...
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 10:44
von PeterB
matthifant hat geschrieben:bei pt-lens musst du aber für jede linse ein profil haben, oder ?
Die Profile sind schon eingebaut. Sogar die 4500-Fotos meiner Frau hat das Programm erkannt. Und selbst im Batch-Verfahren ordnet das Programm die Profile den Fotos zu. Ich habe das allerdings bisher nur für das 50er, das 18-70er und das 70-200er getestet.
Aber die Veränderungen bei dem Beispiel habe ich natürlich mit der Hand gemacht.
"ShiftN" kannte ich nicht, aber bei 15 Dollar ist der Unterschied zur Freeware ja nicht so gigantisch. Weil hier im Forum viele Leute mit PTLens arbeiten, bekommt man dafür vermutlich auch eher Hilfe.
Ich verfüge leider nur über PS 7; CS bekomme ich nicht auf meinen PC installiert. Ich befürchte, mein PS ist dafür zu alt, denn auf dem nagelneuen Laptop meiner Tochter läuft es.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 10:47
von wegus
PeterB hat geschrieben:Die Profile sind schon eingebaut. Sogar die 4500-Fotos meiner Frau hat das Programm erkannt

Zwölfie steht in der PTLens DB
Spaß beiseite, ich teile Deine Begeisterung für PTLens. Einmal den gesamten Objektivpark mitteilen und schon läuft die Erkennung und Umrechnung automatisch und das mit wirklich guten Resultaten - insbesondere bei den von Arjay geschilderten Problemen.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 12:53
von Arjay
wegus hat geschrieben:Einmal den gesamten Objektivpark mitteilen und schon läuft die Erkennung und Umrechnung automatisch und das mit wirklich guten Resultaten - insbesondere bei den von Arjay geschilderten Problemen.
PTLens muss einfach auf die EXIF-Daten des zu korrigierenden Bildes zugreifen können, dann kann es sie auch korrigieren. Dazu besitzt PTLens eine wirklich umfassende Datenbank an Korrekturparametern von vielen Wechselobjektiven bzw. Point&Shoot Kameras bei den verschiedenen Brennweiten (sofern es sich um Zooms handelt).
Die Korrekturwerte stammen aus Testaufnahmen, die dem Programmautor Thomas Niemann aus aller Welt geschickt wurden. Er ist nach wie vor sehr engagiert dabei, auch Daten der neuesten Objektive in seine Datenbank aufzunehmen. Als die D70 neu vorgestellt wurde, hatte ich ihm Testbilder des 18-70er Kitobjektivs zugesandt, und innerhalb von einer Woche fand sich das Objektiv in der offentlichen Datenbank des Programms wieder.
PTLens hat bei der Verzeichnungskorrektur nur eine Einschränkung: Die Korrekturparameter beziehen sich nur auf den "Fernbereich". Das heißt, eine Korrektur bei Nah- und Makroaufnahmen (die andere optische Effekte berücksichtigen muss) ist nicht vorgesehen.
Wer sowas braucht, sollte sich mal das Programm DxO anschauen - das kostet aber auch wesentlich mehr Geld.
Verfasst: Di 14. Aug 2007, 13:05
von wegus
Arjay hat geschrieben:
PTLens muss einfach auf die EXIF-Daten des zu korrigierenden Bildes zugreifen können, dann kann es sie auch korrigieren.
Ei weiß,
die kostenpflichtige Mac Version fragt aber obendrein den Objektivbestand noch konkret ab.
Re: PTLens ist ja so was von geil, auch wenn...
Verfasst: Fr 17. Aug 2007, 10:28
von Ursus007
PeterB hat geschrieben:Naja, ich übe noch, aber das Ergebnis finde ich jetzt schon klasse.
Zunächst: Ja, technisch perfekt gemacht.
Ich habe auch viel mit stürzenden Linien rumgespielt. Dabei ist mir aufgefallen, dass man ja als Mensch eine gewisse Perspektive hat (und sich das Auge/Gehirn dran gewöhnt hat) und Objekte, die weiter weg sind, nun mal kleiner wahrgenommen werden. Daher ist es ganz natürlich, dass sich ein hohes Gebäude optisch nach oben verjüngt, wenn man nah dran steht und nach oben schaut. Wenn aber ein Fenster in der 7. Etage genau so groß dargestellt wird, wie im Erdgeschoß, dann sagt einem das Auge/Gehirn, dass da etwas nicht ganz stimmt.
Daher mein Aber zu Deinem Resultat: Mir erscheint das zweite Bild irgendwie unnatürlich. Ich finde, dass die Kirche ausschaut, als ob sie nach oben breiter gebaut ist. Was der Erfahrung, die wir haben, widerspricht. Und sicher auch bei dem Gebäude nicht so ist.
Aus meiner Sicht ist daher auch bei stürzenden Linien mit Gefühl für die Wirklichkeit zu korrigieren und nicht alles was technisch geht, sieht auch gut aus. Weniger wäre hier mehr, ein Mittelweg aus dem Ersten und zweiten Bild scheint mir das Optimum zu sein.
Grüße,
Ursus007
Re: PTLens ist ja so was von geil, auch wenn...
Verfasst: Sa 18. Aug 2007, 13:21
von vdaiker
Ursus007 hat geschrieben:PeterB hat geschrieben:Naja, ich übe noch, aber das Ergebnis finde ich jetzt schon klasse.
Zunächst: Ja, technisch perfekt gemacht.
Ich habe auch viel mit stürzenden Linien rumgespielt. Dabei ist mir aufgefallen, dass man ja als Mensch eine gewisse Perspektive hat (und sich das Auge/Gehirn dran gewöhnt hat) und Objekte, die weiter weg sind, nun mal kleiner wahrgenommen werden. Daher ist es ganz natürlich, dass sich ein hohes Gebäude optisch nach oben verjüngt, wenn man nah dran steht und nach oben schaut. Wenn aber ein Fenster in der 7. Etage genau so groß dargestellt wird, wie im Erdgeschoß, dann sagt einem das Auge/Gehirn, dass da etwas nicht ganz stimmt.
Daher mein Aber zu Deinem Resultat: Mir erscheint das zweite Bild irgendwie unnatürlich. Ich finde, dass die Kirche ausschaut, als ob sie nach oben breiter gebaut ist. Was der Erfahrung, die wir haben, widerspricht. Und sicher auch bei dem Gebäude nicht so ist.
Aus meiner Sicht ist daher auch bei stürzenden Linien mit Gefühl für die Wirklichkeit zu korrigieren und nicht alles was technisch geht, sieht auch gut aus. Weniger wäre hier mehr, ein Mittelweg aus dem Ersten und zweiten Bild scheint mir das Optimum zu sein.
Ja, und eines sollte man auch bedenken: mit Programmen wie PTLens sollten eigentlich nicht stürzende Linien "gerade gebogen" werden, sondern sie sollen die Verzeichnung der Objektive korrigieren. Diese Verzeichnung haben alle Linsen mehr oder weniger.
Stürzende Linien sind rein optisch betrachtet "normal" und lassen sich durch eine andere Perspektive korrigieren. Verzeichnungen hingegen sind Objektivfehler, und PTLens ist da um diese zu korrigieren.
Volker