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72dpi nicht druckbar?

Verfasst: Sa 24. Nov 2007, 11:43
von k3nNy
Ich war grade bei meinem Anwalt, dem ich Bilder für seine Bürowand geknipst habe, er wollte sie drucken lassen von den Marketingleuten von Porsche.Die haben ihm etz gesagt, die Bilder sind nich hoch genug aufgelöst (waren nur 100% crops).Dann hab ich ihm die Originale gegeben mit 2000x3008px auf 72dpi und auch damit können die nix anfangen außer 15x20 abzüge.Damals hab ich nen Bild für mein Dad im M****M**** drucken lassen, das hatte die selben Maße auch OutOfCam, da gings bis ich glaube 30x40, aufjedenfall wesentlich größer in ner guten Quali.Was erwarten die Profis von Porsche, bzw. was kann ich jetzt machen?

Weiteres Problem: SmartSharp, was ist das und wo zu finden in PS CS2?

Außerdem noch was, was hier zwar nicht unbedingt reingehört, aber ich frag trotzdem:Ich möchte Vektoren in Illustrator so speichern, dass meine Druckerrei die mit Corel Draw öffnen können, gibts da ne Möglichkeit?

Verfasst: Sa 24. Nov 2007, 12:04
von De la Guarda
Da werden die Leute recht haben ... meine persönliche Meinung, Drucke gehen ab 300dpi los.

Verfasst: Sa 24. Nov 2007, 12:27
von Heiner
wie gross sollen die drucke denn werden ?

300 pixel bei 72 dpi ist über ein meter kantenlänge

Verfasst: Sa 24. Nov 2007, 12:31
von Barney
Heiner hat geschrieben:wie gross sollen die drucke denn werden ?

300 pixel bei 72 dpi ist über ein meter kantenlänge
Das verstehe ich jetzt nicht ganz :???:

Verfasst: Sa 24. Nov 2007, 12:33
von Heiner
sorry tipfehler, ich meinte 3000 pixel

Re: 72dpi nicht druckbar?

Verfasst: Sa 24. Nov 2007, 14:06
von alexis_sorbas
k3nNy hat geschrieben:Ich war grade bei meinem Anwalt, dem ich Bilder für seine Bürowand geknipst habe, er wollte sie drucken lassen von den Marketingleuten von Porsche.Die haben ihm etz gesagt, die Bilder sind nich hoch genug aufgelöst (waren nur 100% crops).Dann hab ich ihm die Originale gegeben mit 2000x3008px auf 72dpi und auch damit können die nix anfangen außer 15x20 abzüge.Damals hab ich nen Bild für mein Dad im M****M**** drucken lassen, das hatte die selben Maße auch OutOfCam, da gings bis ich glaube 30x40, aufjedenfall wesentlich größer in ner guten Quali.Was erwarten die Profis von Porsche, bzw. was kann ich jetzt machen?

Weiteres Problem: SmartSharp, was ist das und wo zu finden in PS CS2?

Außerdem noch was, was hier zwar nicht unbedingt reingehört, aber ich frag trotzdem:Ich möchte Vektoren in Illustrator so speichern, dass meine Druckerrei die mit Corel Draw öffnen können, gibts da ne Möglichkeit?
Moin,

– Die "Profis von Porsche" haben einfach keinen Bock... denen hat gereicht, das NICHT 300dpi als Pixeldichte eingetragen ist... dann haben sie gleich "dicht gemacht"...

– 30x40cm sind von einer 6MP (2000x3000Pixel) Kamera durchaus machbar...

– "Smartsharpen" ist der "Selektive Scharfzeichner" in PS seit CS2... ein besser "dosierbarer" "Unscharfmaskierer".

–Und eine Druckerei, die Illustrator-Dateien nicht lesen kann... was ist das denn... :((
Exportier die Grafiken aus Illustrator ins EPS (.eps, Encapsulated Postscript), das kann sogar Corel Draw lesen...

– Und warum gibst Du ORIGINAL-Dateien heraus? Ich würde dem Kunden ausschliesslich fertige Prints verkaufen...

Verfasst: Sa 24. Nov 2007, 17:58
von k3nNy
Da werden die Leute recht haben ... meine persönliche Meinung, Drucke gehen ab 300dpi los.
Welche Kamera gibt denn mehr als 72dpi aus?

Ich denk langsam auch, dass die Jungs dort das nicht machen aus Imagegründen, weil sies vllt. nicht auf eine für sie perfekte Größe bekommen.
–Und eine Druckerei, die Illustrator-Dateien nicht lesen kann... was ist das denn...
Exportier die Grafiken aus Illustrator ins EPS (.eps, Encapsulated Postscript), das kann sogar Corel Draw lesen...
Naja das ist sone T-Shirt Druckerrei, die nicht wirklich professionell
arbeiten, eher so Familienfotos auf T-Shirts drucken, aber mir bleibt keine Wahl - gibt diese hier im Ort.
Und warum gibst Du ORIGINAL-Dateien heraus? Ich würde dem Kunden ausschliesslich fertige Prints verkaufen...
Von Kunden würde ich nicht reden, das ist halt nen Bekannter, für den ich Bilder raussuchen sollte, da ich keine gefunden habe, hab ich ihm welche gemacht.Dafür hab ich meine Werbung auf das Bild gemacht und es soll an nem "Halböffentlichen" Ort hängen, so dass man auch bissl Werbung bekommt.

Verfasst: Sa 24. Nov 2007, 19:49
von alexis_sorbas
k3nNy hat geschrieben:...
Welche Kamera gibt denn mehr als 72dpi aus?
...
Da muss ich jetzt mal etwas "ausholen":

Genau genommen müsste eine Kamera das Bild in derselben Größe ausgeben, in der sie es aufgenommen hat.

Damit ist ein KB-Bild bekanntermassen 24x36mm "groß"...
Um was sinnvolles damit anfangen zu können, muss man es in ebenfalls bekannter Weise, vergrössern.

Diesen Umstand ins "digitale" zu Übertragen, ist etwas diffizil...
Einerseits hat zwar der Sensor der Kamera auch "echte" Abmessungen, und auch die einzelnen "Sensorpixel" haben "echte" Abmessungen...
Andererseits enthält eine Bilddatei zwar Farbinformationen, aber keine "realen" Informationen zur "Grösse" eines Bildpixels... was nicht wirklich wundert... denn ein mathematischer Punkt (nix anders ist die Pixel-"Information"...) hat halt keine "Ausdehnung"...

Solange man diese mathematisch beschriebenen Pixel in einer Datei speichert, ist das "wurscht"...

Aber um sie bearbeiten zu können, muss man die Pixel sichtbar machen... und real existierende Geräte haben "reale" Pixel mit "realen" Abmessungen...

Von der "traditionellen" Auflösung von CRT-Monitoren sind die "72dpi" abgeleitet...

Diese Auflösung entspricht auf einem Monitor der "Tatsächliche Pixel (100%)" Einstellung in der EBV...

Moderne Grafikkarten und Monitore können die in einer 8-Bit RGB Datei enthaltenen Farben ohne Auflösungsverlust darstellen... d.h. bei der Ausgabe bleibt die volle "Pixelzahl" (... Datenmenge...) erhalten... nur ist die Auflösung eines Bildschirms natürlich nicht so wirklich prickelnd... im Vergleich zu "bedrucktem" Papier...

Um eine solche Datei aber in den "gängigen" (4-Farbigen, CMYK) Verfahren drucken zu können, müssen die nicht druckbaren Zwischentöne durch "Rastern" (Dithering...) "simulieren"...

Aus der Rastertheorie ergibt sich daraus, das man einen Raster aus 8x8 "Druckpunkten" für einen "Pixel" (... je Grundfarbe...) der Datei braucht... wir brauchen für die Druckausgabe also eine größere Datenmenge (... als für die Bildschimausgabe...)

Irgendwann hat sich die prof. Druckvorstufe darauf "geeinigt", das eine "Eingangsauflösung" von 300dpi ausreicht, um im Offsetdruck qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen...

Tatsächlich ist aber die "Grössenbeschreibung" der Dateipixel für die Ausgabe völlig bedeutungslos...
Wirklich wichtig ist die ABSOLUT VORHANDENE PIXELANZAHL... die muss gross genug für das Ausgabegerät sein...
Die dpi-Angabe ist insoweit auch ein Mass für die "Pixeldichte", die Informationsmenge, die in der Datei steckt...

Abhängig vom Informationsverlust der Umsetzung von "Theoretischen Dateipixeln" in "reale Bildpunkte" ist für
die verschiedenen Druckverfahren eine bestimmte Datenmenge erforderlich...

Für den Bildschirm "standardmässig" 72dpi, für Tintenstrahler 150-300dpi, für den Offsetdruck 300dpi...
Daraus ergibt sich im Umkehrschluss die grösstmögliche Ausgabegrösse, die auf dem Gerät (in guter Qualität) realisierbar ist.

Beispiel:
Die 2000x3000 Pixel einer 6MP Kamera "reichen" für eine Ausgabegröße:

Bildschirm 72 dpi: 100x70cm
Tintendrucker 150 dpi: 50x35cm
Offsetdruck 300 dpi: 25x17cm
Das sind letztlich aber nur Richtwerte... das kann variieren...

Die dpi-Information in einer Bildatei dient aber auch dazu,
ein Bild "passgenau" in einem DTP Programm ins Layout einfügen zu können... aber das führt hier zu weit...

Hoffe, es hilft...

Verfasst: Mi 28. Nov 2007, 20:28
von Marc Olivetti
Den Zusammenhang zwischen Auflösung, Pixeldichte und Bildmaßen zu verstehen, ist nicht einfach (zumal oft Begriffe und Maßeinheiten durcheinandergewürfelt werden).
Auch wenn Alexis viel geschrieben hat - er hat (natürlich) Recht. ;)

Selbst bei Prints kann man im Idealfall aus 6MP doch eine Menge herausholen:

Praxisbeispiel gefällig? Ich habe bei Digitaloriginal auf mattem Papier ein D70-Bild in 92x63 cm (Bilderrahmengröße) ausbelichten lassen. Dazu habe ich im Photoshop 170 dpi eingestellt und gleichzeitig das Bild auf 6224x4161 px (das sind +25 MP) aufgeblasen. Eine vorsichtige Nachbearbeitung und das matte Papier sorgen für ein großes, scharfes und detailreiches Bild ohne erkennbare Pixel.

Hinzu kommt der Betrachtungsabstand, der mit der Bildgröße wächst. Einige gehen von einem Abstand aus, der der Bilddiagonalen entspricht. Und so gute Augen hat selbst der versierteste Pixelzähler nicht. ;)

Da Du PS hast, öffne mal den Dialog "Bildgröße" und spiele mit den Werten. Dann kannst du sehen, wie sich die Veränderung einzelner Parameter aufeinander auswirkt. Wenn Du die richtige Ausgabegröße erreicht hast aber nicht sicher bist ob die Quali stimmt, dann croppe einen Bildausschnitt mit hartem Kontrast und drucke ihn per Tintenstrahl auf ein etwas besseres Papier aus. Hier kannst Du schon mal testen, ob die Bildqualität ausreicht (Betrachtungsabstand des Ausgangsformates nicht vergessen). Das ist zwar nicht professionell, hilft aber ungemein bei der Einschätzung.

Verfasst: Do 29. Nov 2007, 09:07
von k3nNy
Danke für die Tipps, besonders für den letzten.Ich werd ihm den Link mit euren Meinungen schicken und sehen was rauskommt.