k3nNy hat geschrieben:...
Welche Kamera gibt denn mehr als 72dpi aus?
...
Da muss ich jetzt mal etwas "ausholen":
Genau genommen müsste eine Kamera das Bild in derselben Größe ausgeben, in der sie es aufgenommen hat.
Damit ist ein KB-Bild bekanntermassen 24x36mm "groß"...
Um was sinnvolles damit anfangen zu können, muss man es in ebenfalls bekannter Weise, vergrössern.
Diesen Umstand ins "digitale" zu Übertragen, ist etwas diffizil...
Einerseits hat zwar der Sensor der Kamera auch "echte" Abmessungen, und auch die einzelnen "Sensorpixel" haben "echte" Abmessungen...
Andererseits enthält eine Bilddatei zwar Farbinformationen, aber keine "realen" Informationen zur "Grösse" eines Bildpixels... was nicht wirklich wundert... denn ein mathematischer Punkt (nix anders ist die Pixel-"Information"...) hat halt keine "Ausdehnung"...
Solange man diese mathematisch beschriebenen Pixel in einer Datei speichert, ist das "wurscht"...
Aber um sie bearbeiten zu können, muss man die Pixel sichtbar machen... und real existierende Geräte haben "reale" Pixel mit "realen" Abmessungen...
Von der "traditionellen" Auflösung von CRT-Monitoren sind die "72dpi" abgeleitet...
Diese Auflösung entspricht auf einem Monitor der "Tatsächliche Pixel (100%)" Einstellung in der EBV...
Moderne Grafikkarten und Monitore können die in einer 8-Bit RGB Datei enthaltenen Farben ohne Auflösungsverlust darstellen... d.h. bei der Ausgabe bleibt die volle "Pixelzahl" (... Datenmenge...) erhalten... nur ist die Auflösung eines Bildschirms natürlich nicht so wirklich prickelnd... im Vergleich zu "bedrucktem" Papier...
Um eine solche Datei aber in den "gängigen" (4-Farbigen, CMYK) Verfahren drucken zu können, müssen die nicht druckbaren Zwischentöne durch "Rastern" (Dithering...) "simulieren"...
Aus der Rastertheorie ergibt sich daraus, das man einen Raster aus 8x8 "Druckpunkten" für einen "Pixel" (... je Grundfarbe...) der Datei braucht... wir brauchen für die Druckausgabe also eine größere Datenmenge (... als für die Bildschimausgabe...)
Irgendwann hat sich die prof. Druckvorstufe darauf "geeinigt", das eine "Eingangsauflösung" von 300dpi ausreicht, um im Offsetdruck qualitativ hochwertige Ergebnisse zu erzielen...
Tatsächlich ist aber die "Grössenbeschreibung" der Dateipixel für die Ausgabe völlig bedeutungslos...
Wirklich wichtig ist die ABSOLUT VORHANDENE PIXELANZAHL... die muss gross genug für das Ausgabegerät sein...
Die dpi-Angabe ist insoweit auch ein Mass für die "Pixeldichte", die Informationsmenge, die in der Datei steckt...
Abhängig vom Informationsverlust der Umsetzung von "Theoretischen Dateipixeln" in "reale Bildpunkte" ist für
die verschiedenen Druckverfahren eine bestimmte Datenmenge erforderlich...
Für den Bildschirm "standardmässig" 72dpi, für Tintenstrahler 150-300dpi, für den Offsetdruck 300dpi...
Daraus ergibt sich im Umkehrschluss die grösstmögliche Ausgabegrösse, die auf dem Gerät (in guter Qualität) realisierbar ist.
Beispiel:
Die 2000x3000 Pixel einer 6MP Kamera "reichen" für eine Ausgabegröße:
Bildschirm
72 dpi: 100x70cm
Tintendrucker
150 dpi: 50x35cm
Offsetdruck
300 dpi: 25x17cm
Das sind letztlich aber nur Richtwerte... das kann variieren...
Die dpi-Information in einer Bildatei dient aber auch dazu,
ein Bild "passgenau" in einem DTP Programm ins Layout einfügen zu können... aber das führt hier zu weit...
Hoffe, es hilft...