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Monitor-Farbkalibration

Verfasst: Do 20. Nov 2003, 14:03
von Arjay
Gerade habe ich mir den Thread über Vergleiche zwischen TFT und CRT angeschaut (http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.php?t=4801), da drängt sich mir die Frage nach der Farbkalibrierung der Monitoren auf. Bis jetzt war für mich jeder Besuch bei meinem Fotoladen mit Überraschungen verbunden, wenn ich die Abzüge meiner digitalen Fotos abgeholt habe: NTSC - Never The Same Color!

Bisher habe ich nicht kalibriert (weil's Zusatzkosten verursacht), jetzt habe ich im Internet aber ein Farb-Densitometer gefunden, das mit PC-Software kommt, über USB gesteuert wird und halbwegs bezahlbar ist. Hier der zugehörige Link:

http://www.colorvision.ch/de_eu/index.html

Hat schon jemand von Euch Erfahrungen mit diesem Tool sammeln können? Wie hat es sich bei Euch bewährt?

Verfasst: Do 20. Nov 2003, 19:58
von MrEgon
Also ich hab erst diese Woche einen Artikel im WCM (ist eine recht gute österreichische Computerzeitung) über TFT´s gelesen. Da stand auch etwas über LUT - Look Up Table. Und davon dass die meisten Displays einen LUT von 8 Bit aufweisen was eine Farbabstufung von 256³ ergibt. Und jetzt zitier ich mal:
"Bessere Displays haben einen LUT von 10 Bit und somit eine interne Graduation (Farbabstufung) von 1024³. Dies ist besonders bei TFT-Displays wichtig die auch zu Bildbearbeitung verwendet werden sollen, da eine exakte Kalibration nur dann wirklich möglich ist."
Was ich damit sagen will ist - bevor du ein teures Gerät anschaffst überzeug dich erst ob eine exakte Einstellung deines Displays überhaupt möglich ist.

Kannitverstan ???

Verfasst: Di 25. Nov 2003, 11:58
von Arjay
MrEgon hat geschrieben:"Bessere Displays haben einen LUT von 10 Bit und somit eine interne Graduation (Farbabstufung) von 1024³. Dies ist besonders bei TFT-Displays wichtig die auch zu Bildbearbeitung verwendet werden sollen, da eine exakte Kalibration nur dann wirklich möglich ist."
Hääh? :?:

Eine solche Spezifikation habe ich noch nie bei Monitoren (egal ob TFT oder CRT) gesehen.

Ich würde eher vermuten, dass diese Funktion im PC unter Kontrolle des Monitor-Treibers ausgeführt wird. Und da wohl die überwältigende Mehrzahl der Monitoren mit Windows-Standardtreibern laufen, kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass es hier große Unterschiede in der internen Graduation gibt. Ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren ...

Verfasst: Di 25. Nov 2003, 12:19
von NightOwl
Diese LUT gibt es tatsächlich auch auf den Graphikkarten im PC. Da TFT's intern immer digital arbeiten, brauchen sie aber auch so eine LUT. Und ich glaube nicht, das diese irgendwo spezifiziert ist...

Ich möchte aber mal aus der letzten c't zitieren:
Anspruchsvolle Bildbearbeiter haben beim Monitorkauf einiges zu beachten - und wohl auch zu berappen. Für sie kommen erst Displays ab 18 Zoll Diagonale in Frage, wobei stets ein Panel in IPS- oder MVA-Technik im Monitor stecken sollte.
Hilfreich ist ist eine interne 10-Bit Look-up-Tabelle an Stelle der sonst üblichen 8-bittigen Tabelle; sie erlaubt noch feinere Abstufungen zwischen den Grau- respektive Farbtönen.
So long,
Matthias

Verfasst: Di 25. Nov 2003, 13:59
von Arjay
Super! Vielen Dank für Deine Antwort - jetzt wird's interessant. Nun aber stellen sich mir ein Paar Fragen:

(1) Was bedeuten "IPS"- und "MVA"-Technik?

(2) Welche Hersteller geben überhaupt Auskunft über solche technischen Details? Ich habe mir z.B. vor kurzem den neuen 19" LCD-Monitor bei Aldi Süd gekauft. Der bietet ein wirklich klasse Bild und hat sich bei mir bereits mit FixFoto bewährt. Aber - bisher habe ich dazu noch keine detaillierten technischen Infos gefunden.

Weiss hier jemand Näheres? Vielleicht steht dieser Monitor ja bei dem Einen oder Anderen von Euch, so dass entsprechende Infos nicht nur mir weiter helfen.

Verfasst: Di 25. Nov 2003, 14:27
von volkerd
Hallo Arjay,

meiner Meinung lohnt sich für dich diese Kalibrierung nur wenn auch die Ausbelichter deiner Bilder eine kalibrierte Ausgabe haben. Und ich bezweifele ganz stark das dies so ist.

Zudem ist ein Monitor auch immer nur auf eine bestimmte Lichtumgebung kalibriert und diese muss konstant bleiben, also Rollade runter und Licht (aber hier kann schon durch Energiesparlampen eine Verschiebung der Wahrnehmung von Rottönen auftreten) an. Dann ist den ganzen Tag über die Lichtsituation gleich.
Natürlich sollte man auch nach der Kalibration nicht mehr an den Helligkeits und Kontrastreglern spielen.

Und wenn das TFT weniger als "echte" 400:1 an Kontrast anzeigt und keine IPS Technik hat kann man sich den ganzen Kalibrationskram sowieso sparen.

Oft ist es besser man nimmt im Photoshop die Pipette (aber immer auf 3 x 3 Pixel stellen) und misst entscheidende Farbtöne mal nach.

Verfasst: Di 25. Nov 2003, 15:14
von ManU

Danke

Verfasst: Di 25. Nov 2003, 15:53
von Arjay
@ ManU
Hochinteressante Website!

Das ist ein Muß für jeden, der einen guten LCD Monitor sucht - leider haben die aber keine Info über den Medion/Aldi Monitor. Da muss ich mal bei Medion recherchieren.

Ergebnisse werde ich hier wieder posten!

Übrigens: Auf ChipTV (www.chip.tv) gibt's zu diesem Thema ein Special - allerdings nur noch bis Donnerstag Vormittag!

Verfasst: Fr 28. Nov 2003, 13:33
von Rix
*grins

Ist jetzt nicht bös gemeint, aber "Medion" und "gut" in einem Satz... hihihi :lol:

Verfasst: Sa 29. Nov 2003, 15:22
von Arjay
Rix hat geschrieben:*grins

Ist jetzt nicht bös gemeint, aber "Medion" und "gut" in einem Satz... hihihi :lol:
Kann ich schon verstehen. Nicht alles, was die vermarkten, ist wirklich gute Ware.

Dieser Monitor wurde allerdings in der C't besprochen und empfohlen. Sonst hätte ich ihn nicht gekauft.

Allerdings konnte ich bisher zu diesem Monitor nirgendwo eine Info über die Auflösung der LUT finden. Subjektiv habe ich aber nichts an dem Monitor auszusetzen.