Verfasst: Sa 2. Feb 2008, 00:19
Ich hatte ja versprochen, über meine Erfahrungen mit dem EPSON Stylus Pro 3800 zu berichten.
Ich möchte nicht das eine Produkt miesmachen und das andere in den Himmel loben, aber vielleicht taugt meine Erfahrung etwas für eine Kaufentscheidung.
Vorweg, damit kein falscher Eindruck entsteht, daß ich HP abwerten möchte - das ist nicht meine Absicht! Ich arbeite seit ca. 34 Jahren in der EDV, Entwicklung Hard- und Software. Mein erster Taschenrechner war ein HP und ich bin HP bis gestern treu geblieben. Zuverlässig über Jahre, Nachkaufgarantie für Verbrauchsmaterial auch noch für 20 Jahre alte Geräte, nie Probleme. Epson kenne ich noch aus Nadeldruckerzeiten, war damals eigentlich "einfach" verarbeitet, dafür aber auch preiswerter.
Mit einem Wort: Epson hat gelernt und ein sehr gutes Gerät gebaut. Schon beim auspacken fällt der durchdachte und praktische Aufbau des Druckers auf. Kompakt und simpel einzurichten. Der Drucker (A2!!!) ist kleiner, als der HP B9180 (A3+!!!), was schon beim Karton sehr auffällt.
Weiterer Vorteil: wenn kein Karton bedruckt werden soll, braucht der 3800 wesentlich weniger Platz auf dem Tisch als der HP B9180. Die Papierstützen finde ich genial, sowohl von der Mechanik her, wie auch von der Hilfestellung für Papierformate, die mit den Halterungen gespritzt wurde. Vielleicht hat Epson nachgebessert, aber ich kann nicht Vincents Eindruck der etwas klapprigen Papierhalterung teilen. Sie erfüllt voll und ganz ihren Zweck und verschwindet bei Nichtgebrauch sowieso im Drucker.
Nachteil: das Handbuch existiert nur als pdf, ich habe es mir ausgedruckt, weil ich mir gerne Notizen mache und diese nur an einer Stelle suchen möchte. Aber, das Handbuch ist auch eines, im Gegensatz zum HP B9180. Dieses Heftchen taugt nur dann etwas, wenn man schon einige Erfahrung mitbringt. Daher lieber selber ausdrucken und etwas Vernünftiges in der Hand haben, meine Meinung.
Die Installation geht schnell und völlig problemlos, sowohl software-, als auch hardwaremäßig beim Einrichten der Druckköpfe und ansaugen der Tinte. Der Vorgang ist in etwa 15 Minuten abgeschlossen, HP braucht hierfür ca. eine halbe Stunde.
Der Drucker braucht nicht ständig eingeschaltet zu sein. Ok, das liegt an den pigmentierten Tinten des HP, aber wenn es andere Tinten gibt, die ebenfalls sehr gute Resultate liefern, kann das kein Argument sein. Ein vorheriges Ausschalten des HP bereut man, wenn man schnell etwas drucken möchte. Der braucht dann nämlich erstmal viel Zeit zur Druckkopfwartung.
Von den Papierherstellern gibt es für beide Drucker jede Menge Profile zum Herunterladen. Allerdings finde ich das auf die Epson Reihe abgestellte Programm von Hahnemühle sehr gut und vereinfachend. Sonst muß man sich schon sein Standardpapier zusammensuchen und entweder selbst profilieren oder hoffen, daß ein Profil verfügbar ist. Zumal es bei A2 mit der Auswahl sehr eng wird. Sihl z.B. liefert auf Bogen nur bis A3+. Ein recht umfangreiches Sample an verschiedensten Papieren wird mitgeliefert. Beim Epson muß man auch nicht raten, welches Papier nun welches ist, es steht einfach drauf. Danke Epson, Dinge können so einfach sein.
Druckertreiber unter CS3: ich drucke nie aus LR oder NX, sondern immer unter CS3, da ich die Bilder mit den entsprechenden Farb- und Profileinstellungen separat speichere. Beim HP habe ich lange gebraucht, um dann mit der Hotline von HP herauszufinden, daß CS3 gar nicht unterstützt wird. Es geht nur bis CS2. Das steht auch so in den Unterlagen, ich wollte es aber nicht glauben. Trotzdem kann man natürlich drucken und die Ergebnisse sind excellent. Aber alles, was im Handbuch beschrieben steht unter "Drucken" und "Automatisieren" geht halt nicht.
Beim Epson ist das anders. Es empfiehlt sich wirklich, das Handbuch zumindest beim ersten Ausdruck vor Augen zu haben. Dann erklärt sich vieles (besser), aber der Ablauf ist schon so logisch und einleuchtend.
Was eine echte Erholung ist: bei allen HP Treibern nervte mich bis zur Weißglut, daß sich einmal eingestellte Parameter veränderten, wenn man z.B. nur ein anderes Format auswählte. Auch die Einstellung "Anwendung steuert Farbe" geht unmerklich verloren, wenn man "OK" anklickt und vorher noch in der Auswahlbox stand. Man mußte erst den Focus auf eine andere Stelle der Eingabemaske setzen, damit die getroffene Auswahl übernommen wurde. Werkstudenten aus Erstsemestern kann man gerne an GUI Programmierung setzen, aber es sollte noch mal einer drüberschauen. Das ist aber ein grundsätzliches Problem der HP Druckertreiber, geräteunabhängig.
Das die Qualität der Ausdrucke umwerfend ist, brauche ich nicht weiter zu erwähnen. Mit seiner Palette an schwarzen und grauen Tinten erzielt dieser Drucker unvergleichliche Qualität. In diesem Fall hat die Werbung Recht und ich kann Oliver Vincents Begeisterung selbst nachvollziehen. Der Tonwertumfang ist einfach irre, damit lohnt sich sowohl der Aufwand einer länger dauernden Bearbeitung des Photos am Rechner, weil man endlich das Ergebnis seiner Arbeit sieht und belohnt wird für seine Mühe, als auch die Anschaffung etwas "teuerer" Papiere, wenn man etwas an die Wand hängen möchte. Jetzt gibt es leider gottseidank keine Ausrede mehr.
Wenn man sich die Mühe macht und sein Farbmanagement durchgängig gestaltet, lohnt sich das auch bei der Hardware. Ich weiß, 1.350 Euro sind viel Geld, natürlich auch für mich. Aber eine dieser sehr guten Nikon Kameras mit diesen sehr guten Nikon Objektiven machen einfach sehr viel mehr Freude, wenn das Ergebnis am Ende nicht zunichte gemacht wird. Das ist beim HP B9180 natürlich nicht der Fall, ganz klar. Aber wer die Möglichkeit hat, sollte sich unbedingt den Epson 3800 oder den 2400 ansehen. Mir kam es nicht auf A2 an, ich finde es natürlich toll, jetzt diese Möglichkeit zu haben. Mir war Ethernet wichtig und das hat der 2400 nicht. Aber wenn es um die Entscheidung geht, B9180 oder 2400 oder 3800, wäre meine klar. Und das mit Jahrzehnte alten Vorurteilen und Vorlieben, das will bei mir was heißen.
Abschließend noch etwas zum Händler: Herr Strehlow von PhotoUniversal hat sich wirklich viel Mühe gegeben und war dabei immer sehr freundlich und zuvorkommend. Die Empfehlung kann ich nur weitergeben. Und wenn man dem Forum helfen will, kann man ja auch diesen Händler über den Amazon Link erreichen.
Viel Freude bei der Qual der Wahl und Grüße
Gert
Ich möchte nicht das eine Produkt miesmachen und das andere in den Himmel loben, aber vielleicht taugt meine Erfahrung etwas für eine Kaufentscheidung.
Vorweg, damit kein falscher Eindruck entsteht, daß ich HP abwerten möchte - das ist nicht meine Absicht! Ich arbeite seit ca. 34 Jahren in der EDV, Entwicklung Hard- und Software. Mein erster Taschenrechner war ein HP und ich bin HP bis gestern treu geblieben. Zuverlässig über Jahre, Nachkaufgarantie für Verbrauchsmaterial auch noch für 20 Jahre alte Geräte, nie Probleme. Epson kenne ich noch aus Nadeldruckerzeiten, war damals eigentlich "einfach" verarbeitet, dafür aber auch preiswerter.
Mit einem Wort: Epson hat gelernt und ein sehr gutes Gerät gebaut. Schon beim auspacken fällt der durchdachte und praktische Aufbau des Druckers auf. Kompakt und simpel einzurichten. Der Drucker (A2!!!) ist kleiner, als der HP B9180 (A3+!!!), was schon beim Karton sehr auffällt.
Weiterer Vorteil: wenn kein Karton bedruckt werden soll, braucht der 3800 wesentlich weniger Platz auf dem Tisch als der HP B9180. Die Papierstützen finde ich genial, sowohl von der Mechanik her, wie auch von der Hilfestellung für Papierformate, die mit den Halterungen gespritzt wurde. Vielleicht hat Epson nachgebessert, aber ich kann nicht Vincents Eindruck der etwas klapprigen Papierhalterung teilen. Sie erfüllt voll und ganz ihren Zweck und verschwindet bei Nichtgebrauch sowieso im Drucker.
Nachteil: das Handbuch existiert nur als pdf, ich habe es mir ausgedruckt, weil ich mir gerne Notizen mache und diese nur an einer Stelle suchen möchte. Aber, das Handbuch ist auch eines, im Gegensatz zum HP B9180. Dieses Heftchen taugt nur dann etwas, wenn man schon einige Erfahrung mitbringt. Daher lieber selber ausdrucken und etwas Vernünftiges in der Hand haben, meine Meinung.
Die Installation geht schnell und völlig problemlos, sowohl software-, als auch hardwaremäßig beim Einrichten der Druckköpfe und ansaugen der Tinte. Der Vorgang ist in etwa 15 Minuten abgeschlossen, HP braucht hierfür ca. eine halbe Stunde.
Der Drucker braucht nicht ständig eingeschaltet zu sein. Ok, das liegt an den pigmentierten Tinten des HP, aber wenn es andere Tinten gibt, die ebenfalls sehr gute Resultate liefern, kann das kein Argument sein. Ein vorheriges Ausschalten des HP bereut man, wenn man schnell etwas drucken möchte. Der braucht dann nämlich erstmal viel Zeit zur Druckkopfwartung.
Von den Papierherstellern gibt es für beide Drucker jede Menge Profile zum Herunterladen. Allerdings finde ich das auf die Epson Reihe abgestellte Programm von Hahnemühle sehr gut und vereinfachend. Sonst muß man sich schon sein Standardpapier zusammensuchen und entweder selbst profilieren oder hoffen, daß ein Profil verfügbar ist. Zumal es bei A2 mit der Auswahl sehr eng wird. Sihl z.B. liefert auf Bogen nur bis A3+. Ein recht umfangreiches Sample an verschiedensten Papieren wird mitgeliefert. Beim Epson muß man auch nicht raten, welches Papier nun welches ist, es steht einfach drauf. Danke Epson, Dinge können so einfach sein.
Druckertreiber unter CS3: ich drucke nie aus LR oder NX, sondern immer unter CS3, da ich die Bilder mit den entsprechenden Farb- und Profileinstellungen separat speichere. Beim HP habe ich lange gebraucht, um dann mit der Hotline von HP herauszufinden, daß CS3 gar nicht unterstützt wird. Es geht nur bis CS2. Das steht auch so in den Unterlagen, ich wollte es aber nicht glauben. Trotzdem kann man natürlich drucken und die Ergebnisse sind excellent. Aber alles, was im Handbuch beschrieben steht unter "Drucken" und "Automatisieren" geht halt nicht.
Beim Epson ist das anders. Es empfiehlt sich wirklich, das Handbuch zumindest beim ersten Ausdruck vor Augen zu haben. Dann erklärt sich vieles (besser), aber der Ablauf ist schon so logisch und einleuchtend.
Was eine echte Erholung ist: bei allen HP Treibern nervte mich bis zur Weißglut, daß sich einmal eingestellte Parameter veränderten, wenn man z.B. nur ein anderes Format auswählte. Auch die Einstellung "Anwendung steuert Farbe" geht unmerklich verloren, wenn man "OK" anklickt und vorher noch in der Auswahlbox stand. Man mußte erst den Focus auf eine andere Stelle der Eingabemaske setzen, damit die getroffene Auswahl übernommen wurde. Werkstudenten aus Erstsemestern kann man gerne an GUI Programmierung setzen, aber es sollte noch mal einer drüberschauen. Das ist aber ein grundsätzliches Problem der HP Druckertreiber, geräteunabhängig.
Das die Qualität der Ausdrucke umwerfend ist, brauche ich nicht weiter zu erwähnen. Mit seiner Palette an schwarzen und grauen Tinten erzielt dieser Drucker unvergleichliche Qualität. In diesem Fall hat die Werbung Recht und ich kann Oliver Vincents Begeisterung selbst nachvollziehen. Der Tonwertumfang ist einfach irre, damit lohnt sich sowohl der Aufwand einer länger dauernden Bearbeitung des Photos am Rechner, weil man endlich das Ergebnis seiner Arbeit sieht und belohnt wird für seine Mühe, als auch die Anschaffung etwas "teuerer" Papiere, wenn man etwas an die Wand hängen möchte. Jetzt gibt es leider gottseidank keine Ausrede mehr.
Wenn man sich die Mühe macht und sein Farbmanagement durchgängig gestaltet, lohnt sich das auch bei der Hardware. Ich weiß, 1.350 Euro sind viel Geld, natürlich auch für mich. Aber eine dieser sehr guten Nikon Kameras mit diesen sehr guten Nikon Objektiven machen einfach sehr viel mehr Freude, wenn das Ergebnis am Ende nicht zunichte gemacht wird. Das ist beim HP B9180 natürlich nicht der Fall, ganz klar. Aber wer die Möglichkeit hat, sollte sich unbedingt den Epson 3800 oder den 2400 ansehen. Mir kam es nicht auf A2 an, ich finde es natürlich toll, jetzt diese Möglichkeit zu haben. Mir war Ethernet wichtig und das hat der 2400 nicht. Aber wenn es um die Entscheidung geht, B9180 oder 2400 oder 3800, wäre meine klar. Und das mit Jahrzehnte alten Vorurteilen und Vorlieben, das will bei mir was heißen.
Abschließend noch etwas zum Händler: Herr Strehlow von PhotoUniversal hat sich wirklich viel Mühe gegeben und war dabei immer sehr freundlich und zuvorkommend. Die Empfehlung kann ich nur weitergeben. Und wenn man dem Forum helfen will, kann man ja auch diesen Händler über den Amazon Link erreichen.
Viel Freude bei der Qual der Wahl und Grüße
Gert