Digitalisieren von Dias und Negativen mit dem ES-E28

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Tomdiver

Digitalisieren von Dias und Negativen mit dem ES-E28

Beitrag von Tomdiver »

Hi Allerseits!

ich bin neu in diesem Forum und danke erst mal den Betreibern und allen Teilnehmern für die tollen Beiträge und Bilder.

Nun zu meiner Frage:
Da das digitalisieren von Negativen und Dias entweder sauteuer oder von unbefriedigender Qualität ist, überlege ich mir den (ebenfalls sauteuren) Diakopiervorsatz ES-E28 für meine CP 5400 zu kaufen.

Hat schon jemand Erfahrungen mnit diesem Teil? Ist die erreichbare Qualität auch für höhere Ansprüche brauchbar?

Liebe Grüße,
Tom

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Arjay
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ES-E28 für Negative - nee danke

Beitrag von Arjay »

Der ES-E28 ist gegenüber einem echten Filmscanner immer nur die zweitbeste Lösung. Gründe:

(1) Ein 35mm Negativ/Dia hat (je nach Film und Objektivqualität) eine echte Auflösung von ca. 8 bis 16 MPixeln. Wenn man einen solchen Film mit einer 5MPix Digicam aufnimmt, geht zwangsläufig Bildinformation verloren.

(2) Dias auf diesem Wege abfotografieren ist möglich, wenn auch nicht ganz problemlos, da man eine gute, konstante und helle Lichtquelle braucht, und das (einigermaßen selektiv arbeitende) Belichtungssystem der Kamera überlisten muß.

(3) Dias können einen Kontrastumfang abbilden, der weit größer als das ist, was eine Digicam aufzeichnen kann. Folge: Jede Belichtungsmessung an der Digicam ist ein Kompromiss; am besten arbeitet man mit mehreren Belichtungen (Bracketing) und setzt diese per DRI wieder zusammen.

(3) Negative haben eine rote Grundfärbung. Es reicht also nicht, einfach das Bild einfach per positiv/negativ-Umwandlung umzukehren; auch der Rotton muss ausgeglichen werden. Unglücklicherweise ist die Rotfärbunug des Films Hersteller-abhängig und selbst dort nicht standardisiert (es gibt keine fertigen Kompensationsparameter). Der Diascanner umgeht das Problem, indem er beim Scanvorgang auch eine Messung am bildlosen Film macht, aus der er die Korrekturwerte ermittelt.

Fazit:

- Dias abscannen geht (mit ein Paar Tricks - die Suchfunktion hier im Forum kann einige Threads liefern, die weiter helfen) in akzeptabler Qualität.
- Bei Negativen rät sogar Nikon selbst vom Abfotografieren ab (steht in meiner CP995 und CP5000 Bedienungsanleitung drin).

Ob der ES-E28 für Dich das Geld wert ist, must Du selbst entscheiden. Möglicherweise hast Du nur eine begrenzte Anzahl an Bildern, die Du scannen möchtest. Dann lohnt es sich eher, das Ganze von einem Dienstleister machen zu lassen (so einen gibt's sogar hier im Forum - bemühe mal die Suchfunktion).
Gruß Timo.

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Tomdiver

Re: ES-E28 für Negative - nee danke

Beitrag von Tomdiver »

Herzlichen Dank für Deine Antwort....

Mit dem Scannen hab ich bislang auch nicht die beste Erfahrung, beim Entwickeln der Filme gleich eine CD mitmachen lassen führt zu Bildern die mit 300dpi auf 10x15 (<2MPix) gescannt wurden, fürchterliche Farben haben (wohl wegen der Rot-Ton-Problematik, die Du beschreibst...) und selbst das relativ wenige Geld nicht wirklich wert sind.

Das ganze mit einem Rollenscanner zu machen kostet bei meinem Händler etwa 10 EUR pro Bild, die Qualität ist aber wirklich gut.

Ich denke, daß ich für die meisten Gelegenheiten mit der 5 MPix Auflösung auskommen werde, dieser Punkt macht mir daher weniger Sorgen. Für mich sind Deine Bedenken mit Farbe und der Kontrastumfang weit kritischer... das ist sicher schwierig.

Als erstes möchte ich eigentlich meine S/W-Negative abfotografieren (und das sind gar nicht so wenige...), um sie im Photoshop ein wenig zu bearbeiten und neue Experimente damit zu machen (z.B. colorieren oder tönen)... das sollte ja dann halbwegs gehen, hoffe ich....

Ich werde mal versuchen mir irgendwo so ein teures Teil auszuborgen und ein wenig zu probieren, bevor ich mir eines kaufe... weil billig sind die Dinger ja wirklich nicht....... Danke für die Hilfestellung!!!

LG,
Tom

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Re: ES-E28 für Negative - nee danke

Beitrag von Arjay »

Tomdiver hat geschrieben:Mit dem Scannen hab ich bislang auch nicht die beste Erfahrung, beim Entwickeln der Filme gleich eine CD mitmachen lassen führt zu Bildern die mit 300dpi auf 10x15 (<2MPix) gescannt wurden, fürchterliche Farben haben (wohl wegen der Rot-Ton-Problematik, die Du beschreibst...) und selbst das relativ wenige Geld nicht wirklich wert sind.
Frag' mal in einem Photogeschäft nach dem Scanservice für Kodak Photo-CDs (das ist der Service für Profis). Die scannen jedes Bild in (glaube ich) 5 verschiedenen Auflösungen, wobei die höchste bedeutend über 300dpi liegt. Ist aber auch teurer als der einfache Scanservice, den Du in jedem Drogeriemarkt findest ...
Gruß Timo.

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