Seite 1 von 3

Frage zu Heimstudio-Blitzanlage/Hintergründe

Verfasst: So 17. Okt 2010, 15:56
von TUFoto12
Hallo!

Also ich möchte mir gerne so ein Heimstudio einrichten.

Habe auch schon einiges gelesen und viele DVDs angesehen (z.b. Galileo Design von Kaplun, oder auch das andere über Studiofotografie und auch Aktfotografie usw.)

Da wird jedoch immer eher weg von den günstigen Blitzköpfen und hin zu den teureren geraten.
Dazu hätte ich gerne mal die Frage:
Was ist denn und das keine günstige?
Diese Walimex sind das die günstigen oder ist das schon was ordentliches?
Pavel Kaplun macht ja auch fast alles mit Walimex oder?
Wieviel Watt braucht man denn? Wieso braucht man im dunklen Studio 600W und mehr?
Selbst mit den kleinen Systemblitzen kann man ja schon ganze Räume ausleuchten.

Worin unterscheiden sich die günstigeren Modelle zu den teuren wie Briese Händel oder Multiblitz? (Gibt es j auch in nur 200 oder 300 Watt.
Ist das Licht da auch anders/besser?

Bezüglich Hintergründen:
Ich denke für ein Homestudio ist wohl so ein Karton/Stoffhintergund den man auf der Decke/ Wand befestigen kann das beste oder? Gibts da auch qualitatie Unterschiede oder Dinge auf die man achten sollte?

Immer wieder hört man die MArke Walimex. Warum? Sind die so billig, oder sind sie so gut?
Bei Reflektoren weiß ich dass sie halt unglaublich günstig sind. Aber qualitativ halt schon schlechter als z.b. ein Sunbbounce.
Wie ist das bei Hintergründen und Blitzanlagen mit Aufsätzen.
Merkt man da auch einen Unterschied?

Verfasst: So 17. Okt 2010, 20:52
von donholg
Für gelegentliche Hobbyshootings sind die günstigen Chinablitze völlig ausreichend.
Wer das beruflich macht und Abgabetermine einhalten muss, wird nat. anders kalkulieren müssen und braucht robustes Equipment.

4horsemen und ich blitzen seit ca. 3 Jahren mit Blitzen der Firma Venditus ohne jeglichen Defekt.
Wir haben seither etwa 25 Shootings gehabt und das Material währenddessen nicht geschont.

Der einzige Ausfall war ein Walimexblitz, bei dem ein Kondensator abgeraucht ist (wörtlich zu nehmen!)

Schau mal hier: www.venditus.de

Die Suchfunktion liefert unter dem Begriff Venditus auch einige Ergebnisse.

Re: Frage zu Heimstudio-Blitzanlage/Hintergründe

Verfasst: Mo 18. Okt 2010, 22:48
von MV
TUFoto12 hat geschrieben:Hallo!
Selbst mit den kleinen Systemblitzen kann man ja schon ganze Räume ausleuchten.
Genau da liegt das Missverständnis bzw. der Beginn des Verstehens :bgrin:
In der professionellen Studio-Fotografie spricht man nicht von "ausleuchten" sondern von Lichtführung.
Ein spannendes, faszinierendes Thema , welches hier sicherlich den Rahmen sprengen würde.
Klar leuchtet mein Metz 70 MZ5 flashgun einen ganzen Saal aus.
Und der hat sogar Einstell-Licht, ob man's glaubt oder nicht.
Aber stell' dir einfach mal vor, du würdest eine Auto-Werbung fotografieren und knallst den Blitz einfach auf den Lack.
Den Job wärest du los, obwohl dein Belichtungsmesser korrekt gemessen hat :bgrin:
Sehr viel hängt vom Können des Fotografen ab...damit will ich andeuten, dass es vielleicht sogar unter bestimmten Voraussetzungen klappen könnte, mit einem einzigen Systemblitz ein interessantes car-Foto zu schiessen.
Aber in der Regel stehen in solchen Studios unzählige Generatoren, zig riesige Lichtwannen und unendliche Blitz-Power.
California sunbounce ist eine alteingesessene Profi-Marke und hat tatsächlich sehr interessante Ansätze- schau' dir mal die Videos von den Profis bei denen an.
Für den Anfang reichen in deinem Heimstudio 2 Blitzköpfe mit mind. 1ner Lichtwanne-sei sie noch so klein.
Wenn's dich nicht mehr loslässt, verkloppst du das Zeug wieder und rüstest auf oder lässt es eben.Teuer wird's sowieso, wenn's was bringen soll.Du brauchst einen Blitzbelichtungsmesser usw. usf..
Hintergründe? Reine Kreativitäts-Angelegenheit.
Manch Einer hat noch nie einen Hintergrund oder eine Hohlkehle gebraucht-Andere haben den ganzen Keller damit voll-wieder Andere machen sich selbst Hintergründe....kommt drauf an, was man machen will.
Viel Erfolg jedenfalls !

Verfasst: Di 19. Okt 2010, 01:26
von piedpiper
Moin!

Ein komplexes Thema! Bevor Du Dich mit einem Fabrikat auseinandersetzt, überleg erst einmal, wie viel Blitzleistung Du benötigst. Sofern Du nur in einem Homestudio blitzen willst und kein Studio in Tanzsaal-Größe hast, reichen 200-300 Ws völlig aus! Mehr macht nicht nur keinen Sinn, sondern geht nach hinten los, wenn der Raum nicht wirklich riesig ist. Ein Blitzkopf mit 500 Ws bekommst Du in einem 25 m² Raum schon gar nicht mehr so weit runtergeregelt, dass Du mit Offenblende arbeiten kannst. Und immer nur mit f/16 zu fotografieren ist halt semi-optimal.

Die Blitzleistung der Systemblitze von Nikon, Metz und Co. würden im Heimstudio völlig ausreichen! Nachteil der Aufsteckblitze: Sie geben von Haus aus relativ hartes Licht ab - für weiches Licht muss man schon mit einem Lichtformer nachhelfen. In diesem Fall also eine Softbox - je größer die Softbox, desto weicher das Licht. Aufgrund der baulichen Konstruktionen machen Softboxen größer als ca. 60x60cm allerdings nur noch eingeschränkt Sinn. Hier punkten Studio-Blitzgeräte mit ihrer endlosen Zahl an Lichtformern in unterschiedlicher Grösse - zum Beispiel gibt es die für Portraits sinnvollen Striplights in vernünnftiger Grösse meines Wissens nur für Studioblitze; ein Systemblitz könnte den Diffusor über die gesamt Länge nicht richtig ausleuchten.

Daher ist von größter Relevanz bei der Auswahl eines Studioblitzes die zur Verfügung stehenden Lichtformer! Wohl dem, der seinen Blitzgeräten ein universelles Bajonett mitgegeben hat. Das weltweit verbreitetste Bajonett bei Studioblitzen ist das Bowens-Bajonett - hierfür gibt's unzählige Lichtformer. Meine eindeutige Empfehlung bei den Einsteiger-Studioblitzen: Illuminate! Sehr ordentliche Verarbeitung und in allen möglichen Leistungsstufen erhältlich (250Ws, 300Ws, 400Ws, 600 Ws und 1000Ws); zudem mit Bowens-Bajonett.

Aber noch mal: wenn Du nicht gerade in die Werbe- und Produktfotografie (z.B. Autos) einsteigen willst, sondern stattdessen in die People-Fotografie reinschnuppern möchtest, kannst Du es auch erst einmal mit den Aufsteckblitzen versuchen - damit geht mehr, als Du vielleicht glaubst (mehr als die Hälfte der Aufnahmen auf meiner Homepage sind damit entstanden ...). :cool:

Re: Frage zu Heimstudio-Blitzanlage/Hintergründe

Verfasst: Di 19. Okt 2010, 03:18
von MV
Da ist mir noch was aufgefallen :
TUFoto12 hat geschrieben: Immer wieder hört man die MArke Walimex. Warum? Sind die so billig, oder sind sie so gut?
Weder noch in diesem Extrem, wage ich mal als Nicht-Walimex-Benutzer vorsichtig zu behaupten..
Die haben vielleicht einfach nur geschickt den Markt überschwemmt.
Wenn ich sehe, dass Keiner merkt, dass da teils Profi-Geräte anderer, alteingesessener Hersteller für'n Appel und 'n Ei über den Bucht-Tisch gehen,für die ich "damals" mehr als für mein Auto hinblättern musste....
... weil man vor lauter Walimex den Wald nicht mehr sieht...
dann darf man sich auf jeden Fall bei dieser Firma bedanken,
dass man da so günstig drankommt, da haben anscheinend die Anderen einfach nur gepennt.
Ich hab als user nix dagegen, dass die alle auf Walimex klicken bis zum Umfallen, während da 'n zigtausendWS-Generator für Kleingeld unbemerkt in Profi-Händen landet, der das Zehnfache kostet, wenn man ihn neu kauft.
Also dass mir Keiner was gegen Walimex sagt ( die solches Equipment gar nicht anbieten können/wollen) :bgrin:

Ich hab' den Markt 'ne Weile nicht so intensiv verfolgt...solte ich mich irren, wird das schon Jemand mitteilen können.
Aber vielleicht wollen die Profi-Zulieferer auch mit dem Massenmarkt gar nicht so viel am Hut haben-ich weiss es nicht.Und Walimex lässt die Power-Hersteller offenbar auch soweit in Ruhe...eine wirklich leistungsstarke Blitzanlage sehe ich unter dem Namen Waliex jedenfalls nicht.

Verfasst: Di 19. Okt 2010, 16:11
von zyx_999
Im Heimstudio solltest Du wirklich sehr genau darauf achten, Deine Blitze mit nicht zu viel Leistung anzuschaffen, will heißen, das Hauptaugenmerk sollte darauf gerichtet werden wie Du die Intensität runter regeln kannst.

Wenn Dein Heimstudio nicht ständig aufgebaut sein soll empfehle ich ein mobiles Hintergrundsystem, das nach dem Shooting wieder verstaut werden kann. Karton/Papier eignet sich für festen Untergrund, wenn Du im Wohnzimmer mit Teppich arbeiten willst, kannst Du Karton vergessen, da solltest Du Molton verwenden.

Ich selber habe keine Walimex Lampen, das Kernproblem dieser Lampen soll sein, dass sie über ein längeres Shooting wohl die Farbtemparatur nicht konstant halten. Mit meinen Elinchroms bin ich sehr zufrieden, nur Calumet hat mich letztens geschockt, weil der Spezi dort meinte, den billigen Plastikramsch führen die dort nicht :oops:

@TUFoto12

Verfasst: Di 19. Okt 2010, 16:37
von Benedikt_K
Hallo,

bitte beachte, dass Walimex seine Blitze nicht repariert, d.h. wenn es in der Garantiezeit ein Problem gibt, bekommst Du - je nach Verfügbarkeit - neue Ware. Das ist zwar nett, aber mir ist es lieber - speziell nach der Garantiezeit - dass meine Sachen auch repariert werden können. Ich hatte eine mobile Walimex Blitzanlage und die Teile blitzten nach kurzer Zeit nicht mehr. Die telefonische Aussage war damals, dass wohl die Akkus hinüber seien und - da die Beweislastumkehr nur in den ersten sechs Monaten gilt - ich konnte nicht beweisen, dass es von Anfang an schon dies Problem gab, durfte ich für die neuen Akkus einen Teil zahlen. Als die neuen Akkus dann endlich zu mir kamen, habe ich festgestellt, dass es nicht am Akku, sondern an einem Kabel lag :(( . Das hat mich dazu bewogen, mir einen richtigen portablen Blitz zu kaufen, einen Hensel. Ich habe den Wechsel nicht bereut.

Liebe Grüße

Benedikt

Verfasst: Sa 30. Okt 2010, 14:45
von TUFoto12
Danke.
Mich wundert nur dass sogar Profis wie Pavel Kaplun nur mit Walimex arbeiten.
Und die von dir genannten Probleme/Schwachstellen sind bei elinchrom, Hensel oder Multiblitz nicht oder?
Diese 3 sind schon ziemlich top oder?
Auch bei den unteren Produktgruppen wie z.b. der DLite Serie?

@ Andreas:Die Marke habe ich noch nie gehört. Ist die mit Hensel und co vergleichbar?? (ist auch kaum teurer als Walimex)

Also für ein kleineres Studio würdet ihr mehr als 200- 300 Watt gar nie brauchen?
Dachte ich mir ja, weil wie gesagt die Aufsteckblitze ja wirklcih schon stark sind aber viel schwächer.
Also selbst für geschlossene Blende (f/16) und großen Softboxen sollte das reichen?!

Warum man dann auch in kleinen Studios so oft mehr sieht. (ist ja teuer auch)

Das heißt zum Anfang besser einmal eine gute Marke mit 2 Blitzgeräten von 200-300Ws.

Kennt wer z.b. Elinchrom DLite, oder die BX Serie?

Vielen Dank

Verfasst: Mo 1. Nov 2010, 11:00
von zyx_999
Monaba, die derzeit leider nicht mehr aktiv ist, hat/hatte wohl die DLites. Schreibe ihr halt eine Nachricht. Wenn Du Glück hast erreichst Du sie, weil sie Dir diesbezüglich sicher auch einige gute Tips geben kann.

Ich habe ja nur die RX. Mit denen bin ich ja sehr zufrieden, für ein kleines Studio sind sie aber oversized. Bin jetzt nicht sicher, aber die BX sind, glaube ich, auch eine Nummer zu groß.

Verfasst: Mo 1. Nov 2010, 12:22
von zyx_999
Kleiner Nachtrag:

ich würde mir auch mal die Venditus-Anlage, die Holger empfohlen hat, anschauen. Bzgl. Ausstattung hört sich das sehr gut an und wenn man nicht alle 3 Tage das Set in Betrieb hat, sollte es gut halten. Zumindest scheint das Set von Holger und Toto gut zu halten.

Die Elinchroms sind eine sehr gute gehobene Mittelklasselösung (denke ich), ggf. kann sich der Hobbyist das Geld aber sparen und in eine günstigere Anlage investtieren