Frage zur Belichtung bei Hochzeitsbildern ?

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Moderator: pilfi

TestOr
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Beitrag von TestOr »

Tach auch !

Also ich werd schon alle Bilder in RAW machen auch wenn da 400 bis 500 Bilder zustande kommen. Ich hab mich schon daran gewöhnt viele RAW Bilder zu bearbeiten. Des wegen möchte ich ja auch wiessen wie man die Bilder Richtig belichtet weil das erspart eim ne Menge arbeit.

Ich wollte meine Sigma Biltz zum Aufhellen nehmen oder ist es besser einen Reflektor zu nehmen ?

Weiß eigentlich jemand wie viel Kontrast das RAW Bilder der D70 darstellen kann ? Wie weit kann der Kontrast zwischen Braut und Bräutigam liegen so das die D70 das noch darstellen kann ?

Cu TestOr
Arjay
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Beitrag von Arjay »

TestOr hat geschrieben:Weiß eigentlich jemand wie viel Kontrast das RAW Bilder der D70 darstellen kann ? Wie weit kann der Kontrast zwischen Braut und Bräutigam liegen so das die D70 das noch darstellen kann ?
RAW verschafft Dir 1 bis 2 Blenden mehr Spielraum - aaaber: Die kannst Du ohne Bearbeitung nicht sehen, denn für praktisch alle Ausgabemedien (einschliesslich Bildschirm!) musst Du zurück auf eine 8-Bit Datendarstellung!

Und genau in dieser Datenwandlung in die 8-Bit Ebene liegt Bearbeitungsaufwand, weil man die kaum sinnvoll automatisieren kann.

Das Problem: Der Datenraum des 16-Bit Datenformats ist weiter (deckt einen größeren Kontrastbereich ab) und hat eine höhere Auflösung als beim 8-Bit Format. Dementsprechend muss man bei der Umwandlung die Kontrastwiedergabe "verbiegen", was bei automatisierten Abläufen schnell stufenartige Farbübergänge (Posterisierung) oder Übersteuerungen (überbelichtete Bereiche in einzelnen Farbkanälen) bringt. Automatisieren kannst Du da eigentlich nur solche Bildserien, die jeweils ähnliche Beleuchtungsverhältnisse aufweisen. Und für jede Beleuchtungssituation solltest Du dann jeweils spezielle Umwandlungseinstellungen wählen.
TestOr hat geschrieben:Ich wollte meine Sigma Biltz zum Aufhellen nehmen oder ist es besser einen Reflektor zu nehmen ?
Wenn Du mit anderem Licht als nur Tageslicht arbeitest, erhältst Du Mischlicht-Situationen. Da kann ein korrekter Weissabgleich problematisch werden. Dementsprechend lässt sich eine Aufhellung mit Reflektoren später in der Bildbearbeitung leichter berücksichtigen als die Aufhellung per Blitz (der ja immer die gleiche, ggf. von der restlichen Beleuchtung unterschiedliche) Lichttemperatur besitzt.
Gruß Timo.

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TestOr
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Beitrag von TestOr »

Arjay hat geschrieben:
TestOr hat geschrieben:Weiß eigentlich jemand wie viel Kontrast das RAW Bilder der D70 darstellen kann ? Wie weit kann der Kontrast zwischen Braut und Bräutigam liegen so das die D70 das noch darstellen kann ?
RAW verschafft Dir 1 bis 2 Blenden mehr Spielraum - aaaber: Die kannst Du ohne Bearbeitung nicht sehen, denn für praktisch alle Ausgabemedien (einschliesslich Bildschirm!) musst Du zurück auf eine 8-Bit Datendarstellung!

Und genau in dieser Datenwandlung in die 8-Bit Ebene liegt Bearbeitungsaufwand, weil man die kaum sinnvoll automatisieren kann.

Das Problem: Der Datenraum des 16-Bit Datenformats ist weiter (deckt einen größeren Kontrastbereich ab) und hat eine höhere Auflösung als beim 8-Bit Format. Dementsprechend muss man bei der Umwandlung die Kontrastwiedergabe "verbiegen", was bei automatisierten Abläufen schnell stufenartige Farbübergänge (Posterisierung) oder Übersteuerungen (überbelichtete Bereiche in einzelnen Farbkanälen) bringt. Automatisieren kannst Du da eigentlich nur solche Bildserien, die jeweils ähnliche Beleuchtungsverhältnisse aufweisen. Und für jede Beleuchtungssituation solltest Du dann jeweils spezielle Umwandlungseinstellungen wählen.

Und wenn ich die Bilder in 16 Bit Tiff umwandel ? Sind dann noch die 2 Blenden Kontrast gewinn da oder nicht ? Kann man 16 Bit Tiff eigentlich Ausbelichten lassen ?

Und welche Farbe müßte der Aufheller haben ?

CU TestOr
Dirk-H
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Beitrag von Dirk-H »

Ich versuche bei der Aufnahme in erster Linie immer Spitzlichter zu vermeiden. Der Rest muss dann in der EBV kommen, mit RAW gibt es da ja noch ein paar Reserven. Ist natürlich etwas Arbeit.
John Doe
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Beitrag von John Doe »

Hallo,

also ob Du die 16 Bit TIFF Bilder ausbelichten lassen kannst, hängt in erster Linie von dem Bilderservice ab, die "Billiganbieter" können es im Regelfall nicht. Zudem habe ich beim Ausbelichten schon des öfteren den Fall gehabt, daß ich auf meinem (kalibrierten) Monitor noch deutliche Zeichnung in den dunkelen Bildteilen hatte, die aber auf den ausbelichteten Bildern nur noch reinstes Schwarz waren. Da hatte ich mit meinem Tintenstrahler bessere Ergebnisse.

Als Aufheller solltest Du am besten weiße oder silberne Reflektoren verwenden. Gefärbte, z.B. goldfarbene Reflektoren, solltest Du vermeiden, da Du so in eine Mischlichtsituation kommst. Aufhellblitzen ist, aus dem selben Grund, auch zu vermeiden, es sei denn, die "Lichttemperatur" liegt auch bei 5600 Kelvin, das wäre dann unerheblich. Trotzdem ist Aufhellblitzen mit Vorsicht zu geniessen, da Du den Blitz auf jeden Fall entfesseln musst, da Du sonst ja auch die Braut noch mit aufhellst. Mit nur einem Blitz auf der Kamera dürfte das kaum zu machen sein, dafür wäre eine mobile Studioblitzanlage wohl wesentlich geeigneter, allerdings ist das ein enormer Kostenfaktor, der auch recht viel Übung und Erfahrung bedarf.

Gruß Uwe
Dirk-H
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Beitrag von Dirk-H »

Noch eine Warnung in Sachen Blitz: Bei gutem Wetter sind die Leute meist (leicht) verschwitzt. Auf ungeblitzen Fotos sieht es noch normal aus, aber ein harter Blitz läßt sie wunderbar glänzen. Ich vermeide daher gerne den Blitz. Gegen zu starke Spitzlichter auf dem weissen Braukleid (und gegen zusammengekniffene Augen und harte Schatten unter Nase und in den Augenhöhlen) hilft vor allem das Stellen des Paares in den Schatten.
jodi2
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Beitrag von jodi2 »

John Doe hat geschrieben:ohh Mann, also ausgerechnet eine der schwierigsten Situationen, ohne eine Chance, die Aufnahmen zu wiederholen. Technisch gesehen ist es ziemlich schwierig, die exakte Belichtung zu treffen, ohne einen externen Belichtungsmesser zu Rate zu ziehen.
...
Kamera auf Zeitautomatik und Spotmessung. Braut anmessen und den Messwert notieren. Bräutigam anmessen und Werte notieren (ich gehe jetzt mal von Braut=weiß und Bräutigam=schwarz aus). Belichtungswert Braut +2 Blendenstufen und Belichtungswert Bräutigam -2 Blendenstufen. Daraus nimmst Du den Mittelwert.
Ist das nicht ein bißchen übertrieben bzw. noch aus Analogzeiten? Erstens hat man doch das Display zur sofortigen Kontrolle und kann ggf. sofort korrigieren und das Paar erlaubt einem sicher einen zweiten Schuß.
Und zweitens scheinen mir die heutigen Matrixmessungssysteme in Digitalkameras doch inzwischen recht intelligent, ich hatte bei meiner Hochzeitspremiere da auch Bammel und im Endeffekt ist von den Außenaufnahmen nur ein Bild so richtig daneben bzw. unterbelichtet gewesen, die Hochzeitstorte von oben auf weißem Tisch und das auch nur, weil ich wacklig auf einem anderen Tisch stand und nicht genug aufs Display geachtet habe.

Gruß
Jo
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Was ist das für ein knuffiges Tandem auf dem Avatar? www.pinoforum.de
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Beitrag von TestOr »

Tach auch !

Also am letzten WE war dann die Hochzeit und ich hab mich mal einfach auf die Matrix messeung verlassen. Und?
Alles Bestens. Alle Bilder waren eigentlich ok ! Und der Dynamikumfang der RAW´s reicht auch voll aus.

Also ich kann nur sagen es war ok sich auf die Matrixmessung zu verlassen.

Danke nochmal für die Tips.

Cu TestOr
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