Dias digitalisieren mit der D70: erste Ergebnisse

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d@niel
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Dias digitalisieren mit der D70: erste Ergebnisse

Beitrag von d@niel »

Hallo zusammen,

angeregt durch Marc Olivetti beim Leipziger User-Treffen habe ich mich mal wieder mit dem Thema "Dias digitalisieren mit der D70" beschäftigt.
Nach einigem Suchen liess sich bei eBay ein Olympus Diakopiervorsatz für kleines Geld ersteigern. Dieser wurde mittels eines Adapterrings (Hama 55mm-58mm) an einem Sigma 28-80 D Macro montiert. Das Sigma wurde auf 80mm eingestellt und dort im Makro-Modus verriegelt.

Hier zwei Bilder vom Aufbau (schlechte Qualität, Handy-Bilder):

Bild

Bild

Das Wetter war heute ideal für die Belichtung, ein heller, neutralgrauer Himmel. Nach einigen Versuchen stellte sich heraus, dass das deutlich besser geht als mit Kunstlicht oder einem blauen Himmel. Bei dieser Konstruktion ist es von erheblichem Nachteil, dass sich die Frontlinse des Objektivs beim Fokusieren mitdreht, man muss als nach dem Scharfstellen den Adapter wieder verdrehen, was evtl. auch die Scharfstellung beeinflusst. Ein Macro-Objektiv mit Innenfokusierung wäre also deutlich besser geeignet.

Die Qualität der digitalisierten Bilder ist sehr unterschiedlich geworden, finde ich. Man benötigt für gute Ergebnisse scheinbar ein "ideales" Dia, viel Geduld und einigen Aufwand in Photoshop. Für Massenproduktionen taugt das Verfahren also leider nicht. Die Farben finde ich überwiegend gut gelungen. Schwieriger war es, das Dia genau zu zentrieren (auch wenn das einfach klingt) und vor allem ist es wohl mit einigem Glück verbunden, ein halbwegs scharfes Bild zu produzieren. Die PS-Aktionen beliefen sich dann auch hauptsächlich auf das Korrigieren des Bildausschnittes, schärfen und geringe Frabkorrekturen. Kratzer, Flecken und Staub müssen auch manuell weggestempelt werden.

Hier mal drei der Ergebnisse:

Bild

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Bild 3 finde ich noch (technisch) am besten, die Schärfe passt gut, die Farben stehen denen im Dia um nichts nach. Die anderen beiden lassen vor allem eine vernünftige Schärfe vermissen.

Mit dem Thread möchte ich das Thema des Dia-Kopierens mal wieder aufwerfen und zur Diskussion zur Technik und zu evtl. gemachten eigenen Versuchen aufrufen. Also: habt ihr schon mal mit so etwas experimentiert? Und was sagt ihr zu meinen Ergebnissen?

d@niel
Zuletzt geändert von d@niel am So 21. Aug 2005, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
Questor
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Beitrag von Questor »

Ein interessantes Verfahren. Wenn aber wie beschrieben noch viel Photoshoparbeit notwendig ist bleibe ich doch lieber bei der digitalisierung via Scanner. Ich benutze einen Epson Perfection 3200 Photo der schon recht ansehnliche Ergebnisse leifert. Allerdings dauert da das Scanner auch um einiges länger. Mit den Bildern eines höherwertigen Dia-Scanners (da baut auch Nikon ein paar schöne Geräte) können die Epson-Scans allerdings nur selten mithalten. Für den Hausgebrauch reicht es aber :-).
fotomax
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... na eeendlich wieder ein thread -)

Beitrag von fotomax »

Hi!

Fein, danke für deinen Erfahrungsschatz!
Darf ich wissen, welche Type genau dein Diakopiervorsatz ist? Bezeichnung? Glaubst du, kann ich ein Nikkor Micro 55/2.8 (MF) oder ein 105/2.8 (AF-D) davorspannen? Oder ist ein Zoom für die Ausschnittsbestimmung relevant?
Beide meine Nikkore haben Durchmesser 52mm, brauche ich da einen Adapterring?

Danke schonmal für deine Anregungen!
lg,
msg
d@niel
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Beitrag von d@niel »

Hi fotomax,

der Diakopier-Vorsatz heisst Olympus VF-KR2. Neu dürfte es das Teil nicht mehr geben, ich habe meinen (wie erwähnt) bei eBay ersteigert. Die Dinger gehen im Schnitt so bei 50-60€ weg, ich habe ihn für 32 bekommen ;)

Ein Zoom braucht man sicher nicht, mein Sigma muss für Macro-Aufnahmen fest bei 80mm fixiert werden. Mit dem 105er dürfte das eigentlich gehen, vermutlich wird der Ausschnitt aber etwas kleiner werden.
Der Olympus-Vorsatz hat ein 58mm Gewinde und kann wie ein Filter auf das Objektiv geschraubt werden.

@Questor: ja, die Notwendigkeit der PS-Nacharbeiten stört mich auch. Das gleicht die Geschwindigkeit des "scannens" wieder aus. Gibt es Beispielbilder, die du mit dem Epson gescannt hast? Ich suche immer noch nach einer Lösung, eine grössere Menge Dias einfach und schnell in guter Qualität auf den PC zu bringen. Einen professionellen Scanner der 1000-Euro-Klasse mag ich dafür aber nicht kaufen ;)


d@niel
Zuletzt geändert von d@niel am So 21. Aug 2005, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
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... schwer zu kriegen ...

Beitrag von fotomax »

Hallo!

Also, ich hab jetzt schon herumgeschaut im www, aber diesen Olympus VF-KR2 kann ich nicht finden. Im riesen-ebay nichtmal vorhanden und auch nicht unter google ... musst ein Mords-Glück gehabt haben ... aber ich lass mich nicht unterkriegen.
Diese Diakopiervariante scheint für mich der bessere Weg als der Soligor-Diakopiervorsatz, da ich bei deiner Version mein Micro-Objektiv weiterverwenden kann, während ich nicht weiss, wie die Linse im Soligor abschneidet.

lg,
msg
Marc Olivetti
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Re: ... schwer zu kriegen ...

Beitrag von Marc Olivetti »

fotomax hat geschrieben:Also, ich hab jetzt schon herumgeschaut im www, aber diesen Olympus VF-KR2 kann ich nicht finden.
Guck mal unter Olympus Flash Film Scanner oder FFS-35 (in verschiedenen Zusammensetzungen und Schreibweisen). Ich habe mit dieser Geräte-Kombination auch bislang experimentiert und bin im Gegensatz zu d@niel mit den Ergebnissen sehr zufrieden.

Bei den von mir getesteten Dias schlägt dieses Verfahren sogar meinen Diascanner Coolscan IV in der Qualität um Längen. Bei der Zeit sowieso. Da man gescannte Dias aus dem Diascanner in der Regel sowieso etwas nachbearbeitet, relativiert sich meiner Meinung nach auch der notwendige EBV-Aufwand. Einzig was fehlt, ist die automatische Entkörnung, Farbrestaurierung und Kratzerentfernung, die der Coolscan ja bietet, sich aber auch mit erheblich größerem Zeitaufwand "bezahlen" lässt.

Man muss sich den richtigen Workflow aufbauen und den "Arbeitsplatz" so einrichten, dass die Handgriffe nach einiger Zeit sitzen. Dann flutscht es und man braucht pro Dia etwa 10 bis 15 Sekunden. Beim Coolscan sind es hingegen so um die 3 bis 4 Minuten :!: :!: :!:

Wichtig ist, das hat D@niel ja auch bemängelt, dass man ein Optik benutzt, bei der sich die Frontlinse beim Fokussieren nicht mitdreht.

Was mich bislang noch nicht zufriedenstellt, ist die Tatsache, dass sich mit diesem Teil ein Dia vollformatig etwa mit einer Brennweite von 83 mm aufnehmen lässt. Ich habe verschiedene Zoom-Objektive ausprobiert und fand die Zentrierung des Ausschnitts etwas problematisch, weil der vorere Linsenteil dieser Objektive immer etwas Spiel hat.

Dieses Spiel ist bei einigen Festbrennweiten wesentlich geringer. Deshalb habe ich das eigentlich geniale 85/1,8D ausprobiert. Die Brennweite passt ja ziemlich genau, aber hier kollidiert die Optik des FFS mit der des Objektivs und die Bilder werden zum Rand hin unscharf. Also habe ich am FFS die Optik entfernt (die kann man einfach vom Tubus abschrauben) und das 105er Sigma Makro benutzt. Für eine vollformatige Abbildung ist bei 105 mm der Tubus des FFS aber zu kurz. Also habe ich mir zu Versuchszwecken eine schwarze Pappröhrenverlängerung auf den Tubus gesteckt.

Und: Wow :!:

Ich war (und bin) begeistert! Bei Blende 11 bis 16 alles scharf, die unterschiedliche Objekt-Entfernung durch die Wölbung des Dias spielt keine Rolle. Man kann nicht verwackeln, da alles fest mit der Kamera verbunden ist. Daher sind auch Belichtungszeiten von einer halben Sekunde kein Problem. Weißabgleich auf Automatik. Als Lichtquelle grauen Himmel benutzen oder leeres weißes Blatt in Word (aufm Bildschirm) - Alles sehr einfach zu bewältigen.

Ich bin jetzt also auf der Suche nach jemandem, der mir eine solche 58 mm lange Tubusverlängerung aus Metall mit den entsprechenden Gewindeanschlüssen herstellt und werde dann beginnen, meine Dias und Negative schnell, günstig und in ordentlicher Qualität zu archivieren.
Gruß
Olli
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d@niel
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Beitrag von d@niel »

hmmm... da hätten wir ja noch einen Grund, sich das feine 105er Sigma anzuschaffen ;) Wenn das Ding nur nicht so teuer wäre....

d@niel
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Olympus Flash Film Scanner

Beitrag von fotomax »

hat dieses Ding auch ein Linsensystem bzw. eine Makrolinse drin? Mir kam es so vor, als ich die Beschreibung gelesen habe ...
Wie ist es denn im Vergleich mit dem Soligor Diakopiervorsatz einzustufen?

Also würde es funzen, wenn ich mein 105er Mikon Micro-Objektiv anstöpsele, den Olympus FFS drauf ud Dias durchknipse?

Wow, ich glaube, bald habe ich auch sowas ....
msg
d@niel
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Beitrag von d@niel »

das Olympus-Teil hat an dem Ende, welches ans Objektiv geschraubt wird eine (abnehmbare) Linse.
Wenn es mit dem 105er Sigma geht, sollte es mit jedem anderen 105er Macro-Objektiv auch gehen, denke ich.
Das Soligor-Teil kenne ich leider nicht, von daher kein Vergleich möglich.

d@niel
Zuletzt geändert von d@niel am Mo 22. Aug 2005, 08:43, insgesamt 1-mal geändert.
Marc Olivetti
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Re: Olympus Flash Film Scanner

Beitrag von Marc Olivetti »

fotomax hat geschrieben:Also würde es funzen, wenn ich mein 105er Mikon Micro-Objektiv anstöpsele, den Olympus FFS drauf ud Dias durchknipse?
Aber denke daran, dass Du dann den Tubus verlängern musst. Es sei denn, Du willst eine Ausschnittsvergrößerung vom Dia/Negativ anfertigen. Der Originaltubus sorgt für eine annähernd formatfüllende Abbildung bei etwa 83 mm Brennweite.
Gruß
Olli
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