Ich hatte ja auch mal in einem schwachen Moment überlegt, das Hobby zum Nebenerwerb zu machen. Im Vordergrund stand die Überlegung, meine zahlreichen Anschaffungen steuerlich absetzbar zu machen. Ich habe das mittlerweile komplett verworfen. Warum? Siehe die Ausführungen auf den letzten drei Seiten ...
Im Ernst: Mit der steuerlichen Abzugsfähigkeit ist das nicht so einfach, da das Finanzamt natürlich sehen will, dass man tatsächlich mit dem Fotografieren Geld verdient. Einmal im Jahr 'ne Hochzeit für 300 EUR fotografieren und gleichzeitig Anschaffungen wie Kamera und Objektive abzusetzen, geht nicht lange gut (Stichwort: Liebhaberei). Soll heißen: Man benötigt schon einiges an Umsätzen, dass sich das rechnet ...
Entscheidend für mich ist auch weniger der bürokratische Aufwand - das kenne ich alles (ich habe bereits ein Gewerbe), sondern folgende Überlegung: Unkompliziert Geld verdienen kann kann ich mit der Fotografie vor allem, wenn ich für Agenturen oder Zeitungen arbeite - im Bereich Portrait- und Hochzeitsfotografie stellt man schnell fest, dass man (ohne größere Marketingaufwendungen) über das Friends&Family-Programm nicht so einfach hinauskommt - und das bringt kein Geld ...
Bei Agenturen funktioniert's so, dass man möglichst viel für den Massengeschmack fotografieren muss - Motive, die täglich angefordert werden (Familie beim Spaziergang im Herbstlaub, Computer-Maus etc.). Für Zeitungen zu fotografieren heißt für unsereins, bei den lokalen Käseblättern Klinken putzen zu gehen, um anschließend Aufnahmen vom 100 jährigen Jubiläum der freiwilligen Feuerwehr abliefern zu müssen (überhaupt nicht despektierlich gemeint - meine Anerkennung gilt allen, die hiermit ein paar Euros nebenbei verdienen!).
Aber will ich das?
Ich habe bei meinen ersten zarten Versuchen gemerkt, dass hier sogar die Gefahr besteht, dass mir der ganze Krampf mein schönes Hobby verleidet ...
Ich will auch in Zukunft das fotografieren, was mir Spaß macht und wann es mir Spaß macht. Sollte dies dann mal ein paar Euros abwerfe, weil ich z.B. ein paar Fotos für den örtlichen Handballverein gemacht habe, werde ich mich nicht dagegen wehren.

Ansonsten werde ich das Fotografieren weiterhin als mein liebstes (und teuerstes) Hobby betrachten ...
