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Frage zur Belichtung bei Hochzeitsbildern ?
Verfasst: Mi 25. Mai 2005, 23:05
von TestOr
Tach auch !
Ich hab mal ne allgemeine Frage zur Belichtung.
Wie belichte ich Hochzeitsbilder richtig ?
Ich meine Braut in Weiß , Bräutigam in Schwarz und die Grüne Wiese.
Ist es da besser eine Kontrastmessung zu machen ? Oder ist es besser laut Graukarte zu Belichten ?
Wer hat da erfahrungen mit der D70 oder DSLR gesammelt ?
Cu TestOr
Verfasst: Mi 25. Mai 2005, 23:30
von Arjay
Bei solchen Bildern gibt es meist zwei Probleme:
- Die Zahl der gemachten Bilder ist so hoch, dass eine Nachbearbeitung von RAW-Bildern oft nicht mehr praktikabel ist.
- Die normale Tonwert-Wiedergabe bei der D70 ist bei weissen Kleidern manchmal problematisch - entweder sind Lichter überbelichtet, und wenn sie richtig kommen, dann sind die dunklen Partien schon zu dunkel.
Die Lösung dafür sind Custom Curves, die Du mit Nikon Capture in die Kamera laden kannst. Diese Kurven "verbiegen" die Tonwertübertragung so, dass etwas mehr Spielraum für Lichter besteht, ohne dass Schatten zu dunkel werden. Mit aktivierter Curve kann man dann Jpeg-Bilder erzeugen, die weniger Nachbearbeitung erfordern.
Zu diesem Thema wurde hier schon viel geschrieben - bemühe mal die Forensuche mit den Stichworten "Custom Curves". Lemonstre hat zu diesem Thema zwei oder drei wirklich interessante Threads gestartet, in denen alles Wissenswerte drinsteht.
Verfasst: Mi 25. Mai 2005, 23:37
von TestOr
Die Curven Geschichte ist mir schon klar ! Ich benutz auch Curven !
Aber da bleibt immer noch die Frage wo Belichte ich richtig drauf ?
Sollte man das Weiße Kleit mit Spot messen oder doch den Schwarzen Anzug Oder doch dazwischen Belichten ? Mir geht es hier einzig und alleine um die
"richtig" Belichtung.
Cu TestOr
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 00:16
von McClane
Also eines kann ich dir mit Sicherheit sagen: wenn du das weiße Kleid mit Spot belichtest, dann wird es ziemlich grau werden im Photo.
Vielleicht gehts es wenn du dabei +0,7EV überbelichtest. Solltest du aber vorher testen ;)
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 00:40
von Arjay
Also, ich habe mit der weiterentwickelten White Wedding Kurve die Firmung meines Neffen fotografiert und dabei die normale Matrixbelichtung verwendet - hat prima funktioniert. Spotmessung verwende ich eigentlich höchstens bei Teleaufnahmen mit langer Brennweite.
Allerdings habe ich meinen Mionitor immer auf Spitzlichtanzeige eingestellt, und ich überprüfe die Bilder immer unmittelbar nach der Aufnahme. So kann ich überbelichtete Aufnahmen ggf. sofort noch einmal mit Belichtungskorrektur machen, was bei mir in ca. 10 - 20% der Fälle nötig ist.
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 12:01
von hjs
warum bitteschön ÜBERBELICHTEN beim weissen kleid ?
kann mir das jemand erklären ?
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 12:10
von Arjay
Ich denke McClane bezog sich mit "überbelichten" darauf, dass die D70 in Standardeinstellung eher ein wenig dunkel belichtet, und dass man das entweder über eine Custom Curve oder über eine Belichtungskorrektur korrigiert.
Spitzlichtkorrektur macht trotzdem Sinn: Bei Matrix-Belichtungsmessung gibt es gelegentlich schon mal einzelne überbelichtete Bildpartien - die sollte man am besten noch vor Ort erkennen ...
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 12:24
von hjs
ich mache das in der regel so, dass ich das komplette bild etwas unterbelichte. damit verhindere ich, dass das helle kleid nicht in spitzlichtern versinkt. zuhasue wird dann das bild mit D-lightning wieder korrigiert, ohne das kleid mit aufzuhellen.
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 12:35
von McClane
Ja, ich bezog mich darauf das der Belichtungsmesser von einem 18%igem grau ausgeht und daher das Kleid unterbelichten wird. Wie bei Bildern im Schnee oder am Strand. Da muß man ja auch eine Belichtungskorrektur nach oben vornehmen.
Verfasst: Do 26. Mai 2005, 18:26
von John Doe
Hallo,
ohh Mann, also ausgerechnet eine der schwierigsten Situationen, ohne eine Chance, die Aufnahmen zu wiederholen. Technisch gesehen ist es ziemlich schwierig, die exakte Belichtung zu treffen, ohne einen externen Belichtungsmesser zu Rate zu ziehen. Auch wenn die NEF Bilder mehr Arbeitsaufwand erfordern, würde ich die Bilder des Brautpaares auf jeden Fall im RAW Modus aufnehmen, damit Du noch Korrekturreserven hast. NEFs nachträglich zu "pullen" oder zu "Pushen" ist wesentlich einfacher, wie das selbe mit JPGs zu machen.
Ein Tip zur Belichtungsmessung. Kamera auf Zeitautomatik und Spotmessung. Braut anmessen und den Messwert notieren. Bräutigam anmessen und Werte notieren (ich gehe jetzt mal von Braut=weiß und Bräutigam=schwarz aus). Belichtungswert Braut +2 Blendenstufen und Belichtungswert Bräutigam -2 Blendenstufen. Daraus nimmst Du den Mittelwert. Wenn es irgendwie geht, benutze einen Aufheller (Faltreflektor, Styroporplatte) um den Mann aufzuhellen. Das verringert den Kontastumfang und Du bekommst mehr Zeichnung in das Schwarz und Weiß. Empfehlenswert ist es, die Correction Curves ABZUSCHALTEN und diese NACHTRÄGLICH via Capture oder Photoshop zu laden, damit hast Du eine bessere Kontrolle. Damit solltest Du noch Zeichnung in die hellen und dunkelen Bereiche des Bildes bekommen. Wenn möglich, solltest du mit den gleichen Einstellungen auch noch ein paar Bilder mit einer analogen Kamera machen, der Film hat im Kontrastumfang halt immer noch die Nase vorne.
Gruß Uwe