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Hat jemand tipps zum abfotografieren eines Gemäldes?

Verfasst: Do 25. Jan 2007, 14:15
von Santino
Hallo,

hat jemand erfahrung damit ein gemälde abzufotografieren?

ich wäre um tipps echt dankbar.

also ich hab mir das so vorgestellt:

kamera auf stativ, möglichst gerade ausrichten, SVA, nicht blitzen, hätte vor es mit dem 50er zu machen, bzw. wenn das 85er besser ist dann damit.
das ganze natürlich RAW damit ich WB und so weiter nachträglich noch einstellen kann falls da was schief laufen sollte.

so jetzt seid ihr dran :bgrin:

Gruß Robert

Verfasst: Do 25. Jan 2007, 14:28
von Maik Musall
Moin,

ich mach das öfter. Die ersten Versuche waren nicht so toll, inzwischen klappts. Kritisch sind: Weißabgleich und gleichmäßige Beleuchtung.

Den Weißabgleich am besten über eine Weiß/Graukarte im selben Licht, dann kannst Du hinterher daran exakt den Weißpunkt bestimmen.

Zur Beleuchtung verwende ich inzwischen zwei entfesselte Blitzgeräte von rechts und links, beide indirekt über großen Schirm, im selben Abstand, auf Höhe des Gemäldes, mit manueller Leistung. Alles andere macht nur Stress in der Nachbearbeitung.

Gutes Objektiv nehmen, Makros eignen sich wegen der besonders planen Bildfläche und der geringen Verzeichnung. Abblenden bis das Objektiv im besten Leistungsbereich betrieben wird. Soviel Distanz wie möglich wegen der perspektivischen Verzerrung, und weil Teles weniger Distorsion haben.

Maik

Verfasst: Do 25. Jan 2007, 14:30
von Santino
mit Blitz wirds schon schwierig.
ist nämlich keiner vorhanden.

Verfasst: Do 25. Jan 2007, 14:31
von FrankK
Für ein optimales Ergebnis solltest Du das gemälde gleichmässig und schattenfrei ausleuchten.
Verrwende am besten irgendwelche Leuchtmittel, deren K-Wert Du kennst, dann kannst Du den WB punktgenau einstellen.

Hat das Bild einen Rahmen? Wenn: "JA" -> Schattenwurf beachten.

Rest wie Beschrieben.
50 oder 85 dürfte keinen Unterschied machen, da Du die z.B. stauchende Wirkung eines leichten Teles bei einem 2-dimensionalen Bild nicht hast.

Gruß
Frank

Verfasst: Do 25. Jan 2007, 14:34
von Santino
ich denke wir werden mit der raumbeleuchtung auskommen müssen...

ist schlecht ich weiss, aber es hilft leider nix.

wie sieht es mit der blende aus hätte so an blende 8 gedacht.
vielleicht lieber kleiner größer? (ich werd natürlich verschiedenes machen, aber vielleicht muss ich ganz anders rangehen ?)

Verfasst: Do 25. Jan 2007, 14:50
von Maik Musall
Also,

das 50/1,8 ist schon geeignet, nimm Blende 5,6 oder 8. Bei Blitzen gilt: entweder eine gerade Anzahl oder gar keiner. Also gar keiner in Deinem Fall :-)

Sorge notfalls mit Reflektoren für gleichmäßige Ausleuchtung. Große Styroporplatten sind da praktisch. Vermeide Leuchtstoffröhren, die können mir ihren wechselnden Lichtfarben für Überraschungen sorgen in Form von Bildern, die Du auch nachträglich nicht konsistent weißabgegleicht bekommst. Wenn Glühlampen, dann möglichst helle, Halogen oder so, die auch einigermaßen Blauanteil haben.

Dann ISO 100, Stativ, SVA und Kabelauslöser, dann wirds schon.

Maik

Verfasst: Do 25. Jan 2007, 15:09
von Santino
vielen Dank an alle!

ich werd´s einfach mal probieren.

:super:

Verfasst: Do 25. Jan 2007, 15:28
von Arjay
Ich habe mich auch schon mal mit dieser Aufgabenstellung herumgeschlagen, und ich hatte auch keine vernünftigen Lichtquellen.

Ich fand dann folgende Lösung: Ich bin an einem hellen, leicht bewölkten Tag nach draussen gegangen und habe das Bild in den Schatten gestellt. Dort gibt es eine stark diffuse Beleuchtung, die eine reflexionsfreie Aufnahme erleichtert. Kritisch dabei ist der Weissabgleich, weil die Farben im Schatten gerne etwas bläulich herauskommen. Also unbedingt einen manuellen Weissabgleich machen!

Oh, und die Ausrichtung der Kamera ist super-kritisch: Die optische Achse der Kamera muss genau auf die Mitte des Bildes treffen, und sie muss auch genau senkrecht zur Ebene des Bildes liegen, sonst wird ein rechteckiges Bild nicht genau als Rechteck aufgenommen (mal abgesehen von eventuellen Objektiv-Verzeichnungen). Wenn Du keinen Reproständer hast, solltest Du Kamera und Bild wirklich genau aufeinander ausrichten, sonst sind Zeit raubende EBV-Sitzungen angesagt, damit das Bild wirklich rechteckig wird.
  • Richte das Bild genau senkrecht aus.
  • Markiere die Bildmitte, indem Du z.B. zwei Schnüre diagonal über das Bild spannst.
  • Bringe die optische Achse der Kamera exakt auf die Höhe des Kreuzungspunktes der Schnüre.
  • Nun richte die Kamera so aus, dass Du in der Sucher-Bildmitte genau den Kreuzungspunkt der Schnüre siehst.
  • Jetzt miss' jeweils die Entfernungen von der Objektivmitte zum rechten und linken Bildrand (jeweils auf Höhe der Schnurkreuzung) aus.
  • Rücke die Kamera so lange zurecht und richte sie jeweils wieder auf das Schnurkreuz aus, bis die beiden gemessenen Entfernungen links und rechts genau gleich sind.
Erst dann kannst Du davon ausgehen, dass die Optische Achse der Kamera genau auf die Bilddmitte trifft, und dass sie auch genau senkrecht zur Ebene des Bildes steht.

Verfasst: Do 25. Jan 2007, 15:29
von Santino
auch an dich herzlichen dank!
wobei es schwierig werden dürfte, das bild gehört mir nicht. daher fällt raustragen wohl eher aus. :bgrin:

Verfasst: Do 25. Jan 2007, 15:42
von Jan K.
Santino hat geschrieben:auch an dich herzlichen dank!
wobei es schwierig werden dürfte, das bild gehört mir nicht. daher fällt raustragen wohl eher aus. :bgrin:
Hängt es etwa in einem Museum? :bgrin: